Schloss Ambras Innsbruck im Aufbruch

 

erstellt am
05. 12. 16
11:00 MEZ

Weihnachtlich »Auf Stroh gebettet«: Die Ambraser »Anbetung der Heiligen drei Könige« erstmals gezeigt
Innsbruck (schloss ambras) - Der Schließmonat November wurde genützt, um das älteste Museum der Welt mit der neuesten LED-Beleuchtung auszurüsten. Die ersten beiden Rüstkammern erleuchten nun in nie gekannter Qualität und rücken die weltberühmte Renaissance-Sammlung an Rüstungen, Waffen und Porträts ins beste Licht.

Die Ambraser "Anbetung der heiligen drei Könige" erstmals gezeigt
In der Weihnachtszeit gibt es die feine, kleine Sonderausstellung "Auf Stroh gebettet", in der die Ambraser »Anbetung der Heiligen drei Könige« gezeigt wird. Es handelt sich dabei um ein Strohintarsia-Bild aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, das erstmals in einer Ausstellung präsentiert wird.

Intarsia sind Holzbilder, die durch eine Dekorationstechnik entstehen, bei der verschiedenfarbige und unterschiedlich strukturierte Hölzer kunstvoll zusammengefügt werden. Sie hatten in Europa ihre erste Hochblüte in der Renaissance und verbreiteten sich von Italien aus über Tirol und Süddeutschland auf ganz Europa. Einlegearbeiten aus Stroh waren dabei besonders faszinierend, weil das geringwertige Material Stroh von fern betrachtet hochwertig glänzt, als wäre es Gold. Noch heute zeugt davon im 22. Kasten der Ambraser Kunst- und Wunderkammer Erzherzog Ferdinands II. eine dreiteilige Holzkassette, die mit Einlegearbeiten aus verschiedenfarbigem Stroh dekoriert ist.

Vorlage für die besonders fein gearbeitete Ambraser »Anbetung der Heiligen Drei Könige« ist ein Kupferstich des Kölner Stechers und Druckers Johann Peter Goffart um 1760, der sich heute im Kölnischen Stadtmuseum befindet. Das Motiv des Königs mit Weihrauchfass geht auf ein heute im Louvre, Paris, verwahrtes Gemälde von Peter Paul Rubens 1626/27 zurück.

Die Sonderausstellung wird bis 8. Jänner 2017 täglich von 10 bis 17 Uhr im Antiquarium der Ambraser Kunst- und Wunderkammer gezeigt. Diese Sammlung Erzherzog Ferdinands II. ist als einzige am ursprünglichen Ort erhaltene Kunstkammer der Renaissance ein unvergleichliches Kulturdenkmal.

Im Jahr 2017 widmet Schloss Ambras Innsbruck Erzherzog Ferdinand II. (1529-1595) eine große Jubiläumsaustellung "Ferdinand II. - 450 Jahre Tiroler Landesfürst" (15.6. bis 8.10.2017), die sich über das gesamte Schloss erstreckt. Vor 450 Jahren, am 17. Jänner 1567, hielt Erzherzog Ferdinand II. seinen feierlichen Einzug in Innsbruck als Tiroler Landesfürst. Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Tschechischen Nationalgalerie in Prag und dem Institut für Kunstgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik statt.

Die Vorbereitungen für die Großausstellung starten zu Jahresbeginn:
Der KHM-Museumsverband errichtet ein neues Café-Bistro in den historischen Räumlichkeiten der »Gotischen Küche«. Der mit Fresken geschmückte Innenhof aus dem 16. Jahrhundert – das architektonische Herzstück des Hochschlosses – dient als Piazza für den Schönwetterbetrieb.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.schlossambras-innsbruck.at

 

 

 

 

 

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