Literaturpreis der Österreichischen Industrie
 "Anton Wildgans“ an Margit Schreiner verliehen

 

erstellt am
29. 11. 16
11:00 MEZ

IV-GS Neumayer: Literatur unverzichtbar, um in neue Erfahrungs- und Möglichkeitsräume eintauchen – Schnelllebige Zeit stellt veränderte Anforderungen an Reflexionsfähigkeit
Wien (iv) - „Der Wildgans-Preis ist und bleibt ein klares Bekenntnis der Industriellen- vereinigung zur Literatur. Literatur ist unverzichtbar, um in neue Erfahrungs- und Möglichkeitsräume eintauchen zu können. Dafür ist und bleibt es nötig, sich in Literatur, in ein Buch zurückzuziehen“, erklärte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, am Abend des 28.11. anlässlich der Verleihung des „Literaturpreises der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“ 2016 an Margit Schreiner im Wiener Haus der Industrie. „Sie ist damit auch Rückzugsort. Sie hilft zu differenzieren und zu reflektieren. Eine Tugend, die in der komplexer werdenden Welt notwendig ist“, so Neumayer.

Die diesjährige Preisträgerin Margit Schreiner sei eine Literatin, „für die der Rückzug erklärtermaßen ein wichtiges Motiv, eine wichtige Grundlage ihrer Arbeit ist. Wer nicht in Ruhe reflektiert und über den Tellerrand blickt, der kommt nicht weiter.“ In ihrer Würdigung der Preisträgerin ging Barbara Neuwirth auf die große Lebenserfahrung von Frau Schreiber ein, und wie eben diese ihr Werk prägte. Dabei sei sehr früh klar gewesen, „dass Margit Schreibers Texte oft ins Groteske abrutschen, ihre im Tonfall bewusster Naivität erzählten Geschichten Schmerz und Schrecken einfangen und das doch in einem ruhigen Duktus, der die Lesenden einfängt.“

Wildgans-Preis seit 1962 durch unabhängige Jury vergeben
Die unabhängige Jury des „Literaturpreises der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans“, der bereits seit 1962 vergeben wird, setzt sich aus Prof. Marianne Gruber (Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Literatur), Univ.-Prof. Dr. Johann Holzner (vorm. Leiter des Brenner-Archivs an der Universität Innsbruck) und Barbara Neuwirth (Schriftstellerin) zusammen. Der Preis wird auf Vorschlag der unabhängigen Jury einem Schriftsteller oder einer Schriftstellerin der jüngeren oder mittleren Generation mit österreichischer Staatsbürgerschaft verliehen, „dessen oder deren Werk von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Korrelation unserer Zeit ist.“ Er gehört zu den renommiertesten österreichischen Literaturpreisen. Unter den Preisträgerinnen und Preisträgern befinden sich eine Reihe von prominenten Autorinnen und Autoren der Zweiten Republik wie Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Michael Köhlmeier, Arno Geiger, Barbara Neuwirth, Sabine Gruber, Olga Flor, Norbert Gstrein und Erich Hackl.

Margit Schreiner – Zur Person
Margit Schreiner, geboren 1953 in Linz, Oberösterreich, besuchte dort die Schule, maturierte 1971 und studierte anschließend Germanistik und Psychologie an der Universität Salzburg. Nach einem Aufenthalt in Tokio zwischen 1977 und 1980 brach sie ihr Studium ab, um sich dem Verfassen literarischer Texte zu widmen. Seit 1983 ist Margit Schreiner freie Schriftstellerin, 1990 vergab die Republik Österreich ein Literaturstipendium an sie. Nach Aufenthalten in Paris, Berlin und Italien lebt die Autorin seit 2000 wieder in Österreich. Margit Schreiners bisheriges Schaffen umfasst Werke wie „Die Unterdrückung der Frau, die Virilität der Männer, der Katholizismus und der Dreck“ (1995), „Haus, Friedens, Bruch“ (2009) oder „Das menschliche Gleichgewicht“

 

 

 

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