Logistikzentrum Fürnitz soll Arbeitsplätze
 schaffen und Zukunftspotential heben

 

erstellt am
14. 12. 16
11:00 MEZ

LH Kaiser: An Vorbildern Saragossa und Duisburg sieht man, welch großes Zukunftspotential für Kärnten im Logistic Center Austria South liegt – Flughafen, Uni und FH könnten mitprofitieren – Vision ist neue Seidenstraße via Kärnten
Feistritz/Klagenfurt (lpd) - Der Logistikstandort Alplog-Villach-Fürnitz bildete am 13.12. einen Schwerpunkt in der Sitzung der Kärntner Landesregierung. Wie Landeshauptmann Peter Kaiser im anschließenden Pressefoyer erklärte, wurde der Antrag zur Gründung einer Betreibergesellschaft von fünf Regierungsmitgliedern gemeinsam eingebracht und einstimmig beschlossen. Die Gesellschaft werde sich zu 100 Prozent im Eigentum der öffentlichen Hand befinden (51% Babeg, 26% Stadt Villach sowie je 11,5% Gemeinden Finkenstein und Arnoldstein). Zwei Mio. Euro stehen laut Kaiser auf fünf Jahre zur Verfügung. Er erwartet sich zahlreiche neue Arbeitsplätze und ein starkes Zukunftspotential für Kärnten.

„Wir wollen den Ausbau des Logistikzentrums Villach-Fürnitz als gemeinsames Projekt für Kärnten vorantreiben“, betonte Kaiser. Er sieht in den Vorhaben enormes Entwicklungspotential für Kärnten und die benachbarten Regionen. „Immer mehr Menschen kaufen immer häufiger im Internet ein. Die Waren werden in aller Welt produziert und müssen über Verkehrswege zu den Abnehmern transportiert werden. Mit dem Logistic Center Austria South könnte quasi eine neue, moderne Seidenstraße etabliert und der Umschlagplatz Villach-Fürnitz international genutzt werden“, machte Kaiser deutlich.

Als Vorbild habe man sich Saragossa in Spanien und auch Duisburg in Deutschland genommen, wo in wirtschaftlich eher schwierigen Regionen jeweils ein Logistikstandort eine nachhaltige Entwicklung angestoßen habe. „In Saragossa wurden durch die Realisierung dieses Logistikstandortes zwischen 2003 und 2014 13.000 Arbeitsplätze geschaffen, in Duisburg wurde die Zahl der Arbeitsplätze innerhalb von 15 Jahren von 14.000 auf 42.000 erhöht“, strich Kaiser hervor.

Als „Logistic Center Austria South“ solle das Projekt international beworben und auf den Standort und das Bundesland aufmerksam gemacht werden. Mit eingeplant werden sollen sowohl die Möglichkeiten, die sich durch die Baltisch-Adriatische-Achse ergeben werden, als auch bestehende Infrastruktureinrichtungen wie der Flughafen Klagenfurt. Der Landeshauptmann sieht überhaupt viele Chancen mit dem Logistikzentrum verbunden, etwa auch im Forschungs- und Bildungsbereich. „Unsere Universität und Fachhochschule könnten sich mit dem hochkomplexen Thema Logistik wissenschaftlich beschäftigen.“ Positive Gespräche habe man u.a. mit den Adriahäfen, dem Hafen Duisburg, den ÖBB und Infrastrukturminister Jörg Leichtfried geführt. Auch mit Vertretern von China Shipping wurden bereits Kontakte geknüpft.

Umweltreferent Holub verwies im Pressefoyer ebenfalls auf den großen Beschäftigungseffekt durch das Logistikzentrum, aber auch auf die Verringerung von Emissionen. „Wir sparen den dieselbetriebenen Schiffen eine fünftägige Fahrt um Europa herum und verlagern Güterverkehr von der Straße auf die Schiene“, fasste er zusammen.

Der Landeshauptmann berichtete aus der Regierungssitzung außerdem von den einstimmigen Beschlüssen zu Sanierung und Umbau des Eissportzentrums Stadthalle Klagenfurt und zum Neubau einer zweiten Eishalle in Villach. Im Rahmen des Görtschitztalfonds sei eine erste Studie zum Breitbandmasterplan beauftragt worden. Aus dem Bereich von Sozial- und Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner seien 16 Akte beschlossen worden: „Auch in schwierigeren Zeiten stehen wir den Schwächsten der Gesellschaft zur Seite“, betonte Kaiser. Positive Weichenstellungen seien auch im Bereich von LHStv.in Schaunig erfolgt. Der Landeshauptmann verwies hier u.a. auf die Förderung des Carinthian Tech Research (CTR) in Bezug auf ein Reinraumprojekt und des build! Gründerzentrums im Zusammenhang mit einem Projekt für Startups.

Nach dieser letzten Regierungssitzung des Jahres 2016 – es war laut Kaiser eine „Rekordsitzung“ mit 50 Punkten – zog der Landeshauptmann auch kurz Bilanz. Die Zukunftskoalition bezeichnete er als „verlässliche und geschlossene Kraft“. Das Land sei ein großes Stück weitergebracht worden: „Wir können im gewissen Maße stolz auf das Erreichte sein.“

 

 

 

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