FMA-Analyse zum Auslandsgeschäft
 österreichischer Versicherungsgruppen

 

erstellt am
30. 12. 16
13:00 MEZ

Fast die Hälfte des Prämienvolumens wird im Ausland erwirtschaftet
Wien (fma) - Österreichs Versicherungsgruppen sind derzeit mit rund 100 Auslandsbeteiligungen in 28 Ländern in West-, Zentral-, Ost- und Südosteuropa tätig. Etwa die Hälfte des Prämienvolumens österreichischer Versicherungsgruppen, konkret € 9,19 Mrd. oder 46,98%, wird im Ausland erwirtschaftet. Dies geht aus einer heute von der FMA veröffentlichten Analyse zum Auslandsgeschäft österreichischer Versicherungsgruppen hervor, die auf Basis von Unternehmenszahlen zum Jahresultimo 2015 erstellt wurde.

Von den € 9,19 Mrd. des im Ausland erwirtschafteten Prämienvolumens wurden € 4,74 Mrd. in Zentraleuropa , € 2,49 Mrd. in Westeuropa , € 1,59 Mrd. in Südosteuropa und € 0,37 Mrd. in Osteuropa erwirtschaftet.

Im Hinblick auf die einzelnen Versicherungsparten zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr über alle geografischen Segmente hinweg ein geringfügiger Anstieg sowohl in den Bereichen Lebens- (+1,5%) als auch Nichtlebensversicherung (+1,6%). Die Sparte Lebensversicherung verzeichnete Zuwächse in West- (+1,8%), Südost- (+8,3%) und Osteuropa (+1,0%) und musste nur in Zentraleuropa (-5,2%) Rückgänge verbuchen. Diese waren vor allem auf die Entwicklungen in Polen (-3,9%) und Tschechien (-10,0%) zurückzuführen. Beim Nicht-Lebensversicherungsgeschäft wurden in West- (+2,3%), Zentral-(+5,3%) und Südosteuropa (+5,2%) Zuwächse verzeichnet. Der starke Prämienrückgang von -6,4% in Osteuropa war vor allem auf die Marktentwicklung in Russland (-12,8%) zurückzuführen.

In einigen Ländern halten österreichische Versicherungsgruppen besonders hohe Marktanteile. In Zentraleuropa sind hier vor allem Tschechien mit einem Marktanteil von 37,20 % und die Slowakei mit einem Marktanteil von 46,64 % zu nennen, wo sowohl im Lebensversicherungs-, als auch im Nichtlebensversicherungsbereich besonders relevante Marktpositionen eingenommen werden. In Ost- und Südosteuropa sind österreichische Versicherungsgruppen vor allem im Bereich Lebensversicherung stark positioniert.

Beim Entwicklungsstand der Versicherungsmärkte, welcher durch die Indikatoren Versicherungsdichte (Prämien pro Einwohner) und Versicherungsdurchdringung (Prämienvolumen in % des Bruttoinlandprodukts) gemessen wird, zeigen sich große Unterschiede betreffend geografische Segmente und Versicherungszweige. So sind die Versicherungsmärkte im Segment Westeuropa wesentlich weiter entwickelt (wie z.B. Italien mit einer Versicherungsdichte von € 2.487,26 und einer Versicherungsdurchdringung von 8,90%) als die Märkte in Zentraleuropa (wie z.B. Tschechien mit einer Versicherungsdichte von € 538,52 und einer Versicherungsdurchdringung von 3,33% oder Polen mit einer Versicherungsdichte von € 334,89 und einer Versicherungsdurchdringung von 2,94%).

Die Märkte Südosteuropas zeigen ein differenzierteres Bild und eine hohe Bandbreite der Ergebnisse (wie z.B. Slowenien mit einer Versicherungsdichte von € 954,28 und einer Versicherungsdurchdringung von 5,04% oder Albanien mit einer Versicherungsdichte von € 35,38 und einer Versicherungsdurchdringung 0,96%). Die Märkte in Osteuropa liegen wiederum weit unter diesem Niveau (wie z.B. Ukraine mit einer Versicherungsdichte von € 26,51 und einer Versicherungsdurchdringung von 1,36%).

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at