Integration und Asyl: Jahresrückblick 2016

 

erstellt am
29. 12. 16
13:00 MEZ

Nach wie vor hohe Zahl an Anträgen, Syrer/innen erhielten am öftesten Asyl, starker Anstieg bei arbeitslosen Ausländer/innen – flächendeckendes Angebot an Werte- und Orientierungskursen
Wien (öif) - Auch 2016 war die Zahl der in Österreich eingebrachten Asylanträge mit 39.618 sehr hoch; rund zwei Drittel der Anträge wurden von Männern eingebracht. Die meisten Asylwerber/innen im Zeitraum Jänner bis einschließlich November 2016 kamen aus Afghanistan (28,5%), gefolgt von Syrer/innen (20,8%) und Iraker/innen (6,7%). Bei den rechtskräftig positiven Asylgewährungen ergingen sieben von zehn an Syrer/innen, rund 7 Prozent an Afghan/innen und knapp 6 Prozent an Iraker/innen. Europaweit wurden die meisten Asylanträge in Deutschland, Italien, Frankreich und Österreich gestellt. Diese und weitere Zahlen zum Thema Integration und Asyl 2016 fasst ein aktuelles Fact Sheet des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zusammen.

Herausforderungen für Arbeitsmarkt
Schwierig bleibt die Situation auf dem Arbeitsmarkt: Von insgesamt 429.139 arbeitslos gemeldeten Personen (inklusive Schulungsteilnehmer/innen) im November waren 24,5 Prozent Ausländer/innen (105.282 Personen). Besonders stark ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Konventionsflüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten: Seit Anfang 2016 stieg ihre Zahl um 28,3 Prozent auf insgesamt 27.686 (darunter 44,2% Syrer/innen, 18,5% Afghan/innen und 12,4% Russ/innen). Einhergehend stark war auch der Anstieg beim Bezug der Bedarfsorientierten Mindestsicherung, welche etwa im September 2016 in Wien 35.434 Personen mit Flüchtlingsstatus bezogen.

50 Punkte-Plan zur Integration
Als bundesweite Integrationsstrategie gilt seit Anfang 2016 der vom Integrationsministerium gemeinsam mit dem Expertenrat für Integration entwickelte 50-Punkte-Plan zur Integration von anerkannten Flüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten mit Maßnahmen aus den Bereichen Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf, Rechtsstaat und Werte, Gesundheit und Soziales, Interkultureller Dialog, Sport und Freizeit und Wohnen und regionale Dimension. Wesentlicher Bestandteil der Strategie sind die vom ÖIF in ganz Österreich flächendeckend angebotenen Werte- und Orientierungskurse, welche die Werte und Normen in Österreich sowie die Regeln des Zusammenlebens vermitteln. Weitere gesetzliche Neuerungen: Das neue Anerkennungs- und Bewertungsgesetz unterstützt durch eine schnellere Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen und neue Bewertungsverfahren den Eintritt von qualifizierten Migrant/innen in den Arbeitsmarkt. Die im Juni in Kraft getretene Asylgesetznovelle brachte eine Befristung der Aufenthaltsberechtigung sowie verpflichtende Beratungen für Asylberechtigte an den Standorten des ÖIF. Integrationsminister Sebastian Kurz legte außerdem einen Gesetzesentwurf für ein neues Integrationsgesetz vor. Eckpunkte sind der verpflichtende Besuch von Deutsch-, Werte- und Orientierungskursen für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte, gemeinnütziges Engagement sowie ein Verbot von Vollverschleierung und von Verteilung radikaler Schriften.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://wwww.integrationsfonds.at

 

 

 

 

 

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