Heiliger Stuhl unterstützt österreichischen OSZE-Vorsitz

 

erstellt am
16. 01. 17
13:00 MEZ

Vatikandiplomat Urbanczyk zitiert vor Ständigem Rat der OSZE in Wien auch Bertha von Suttner
Vatikan/Wien (kap) - Der Heilige Stuhl wird alle Initiativen des österreichischen OSZE-Vorsitzes in Sachen der Förderung von Frieden und Stabilität unterstützen. Dies gelte vor allem dann, wenn es darum geht, "Konflikte zwischen den 57 Teilnehmer-Staaten zu entschärfen und das Vertrauen wiederherzustellen", aber auch "Radikalisierung und gewalttätigen Extremismus zu bekämpfen", betonte der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Janusz S. Urbanczyk, vor dem Ständigen Rat der OSZE in Wien.

Der Vatikan-Diplomat bedauerte, dass zu viele Bürger der OSZE-Mitgliedsstaaten "den Schrecken und die Konsequenzen von Konflikt und Terror" nur zu gut kennen und der Zukunft eher mit Angst als mit Vertrauen und einem "klaren Gefühl von Sicherheit" entgegensehen.

Der Heilige Stuhl wolle die Notwendigkeit aufzeigen, "Gewalt zurückzuweisen und sich für Gewaltlosigkeit zu entscheiden", unterstrich Urbanczyk unter Zitierung von Papst Franziskus. Der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls erinnerte an die 1906 gesprochenen Worte der österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, die vor den "unausdenkbaren Folgen des immer noch drohenden, von manchen Verblendeten herbeigewünschten Weltkrieges" warnte - acht Jahre vor dessen Ausbruch.

Dem Heiligen Stuhl gehe es darum, so Urbanczyk, die "konstruktive und wichtige Rolle" der Religionsgemeinschaften hervorzuheben, vor allem im Hinblick auf die "Verhinderung von Kriegen und auf die Versöhnung und den Wiederaufbau in Gesellschaften, die von Konflikten betroffen waren".

Seit der Unterzeichnung der Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) am 1. August 1975 in Helsinki habe der Heilige Stuhl dem "Korb 3" mit seiner Betonung der Menschenrechte und des Schutzes der angeborenen Würde aller Menschen ohne Unterschied von Geschlecht, Sprache oder Religion besondere Aufmerksamkeit gewidmet, unterstrich der Vatikandiplomat. Daher unterstütze der Heilige Stuhl auch die Prioritäten des österreichischen OSZE-Vorsitzes im Hinblick auf diesen Bereich. Der Heilige Stuhl vertraue darauf, dass es unter dem österreichischen Vorsitz einen Konsens über die Verstärkung des Kampfes gegen Intoleranz und Diskriminierung geben werde.

 

 

 

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