Höhere Rohstoffpreise sorgen für
 starken Anstieg der Inflation

 

erstellt am
13. 01. 17
13:00 MEZ

Förderkürzung der OPEC könnte den Anstieg weiter beschleunigen
Wien (oenb) - Nach dem Ansteigen der österreichischen Inflationsrate um 0,9 Prozentpunkte seit August 2016 rechnet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) für 2017 mit einer Jahreswachstumsrate der Verbraucherpreise von 1,5 % und für die beiden Folgejahre mit einer Beschleunigung auf 1,7 % (2018) und 1,8 % (2019). Vor allem steigende Rohstoffpreise tragen dazu bei. Aufgrund der Ende November 2016 beschlossenen Förderkürzung der OPEC ist das Risiko für die Inflationsprognose nach oben gerichtet. Zudem werden in der soeben veröffentlichten Ausgabe von „Inflation aktuell“ die Hintergründe der jüngsten Ölpreisentwicklung untersucht.

Die österreichische am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsrate ist seit August 2016 um 0,9 Prozentpunkte angestiegen. Zuletzt betrug die Inflationsrate 1,5 % (November 2016). Für diese Dynamik ist in erster Linie die Preisentwicklung bei Rohstoffen ausschlaggebend, die insbesondere die Jahressteigerungsrate der Energiepreise kräftig erhöhte. Die Verteuerung der Rohstoffe hat inzwischen aber auch über die Wertschöpfungskette zu einem Anstieg der Erzeugerpreise von Konsumgütern geführt. Die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten sind tendenziell weiter unterausgelastet. Das Wachstum der Arbeitnehmerentgelte ist in den letzten Quartalen deutlich zurückgegangen und übt daher einen geringeren Preisdruck aus als zuvor, während sich die Gewinnquote der nichtfinanziellen Unternehmen in den letzten Quartalen auf historisch niedrigem Niveau stabilisiert hat.

Inflation steigt erst 2019 auf 1,8 %
Die OeNB erwartet in ihrer aktuellen Prognose für das Jahr 2017 eine HVPI-Inflationsrate von 1,5 %, gefolgt von einem Anstieg auf 1,7 % und 1,8 % in den Jahren 2018 und 2019. Die zuletzt rohstoffpreisgetriebene Beschleunigung der Inflationsrate wird ab dem 2. Quartal 2017 zunehmend durch binnenwirtschaftliche Inflationsimpulse ergänzt. Sowohl das Wachstum der Konsumausgaben als auch der Anstieg der Lohnstückkosten sind dafür ausschlaggebend. Da sich Rohöl nach Fertigstellung der Prognose deutlich verteuert hat, sind die Risiken für die Verbraucherpreisprognose nach oben gerichtet.

Schwerpunktthema: Hintergründe der aktuellen Ölpreisentwicklung
Die Ende November 2016 beschlossene Förderkürzung der OPEC hat rasch zu einem deutlichen Anstieg des Rohölpreises geführt. Bei Umsetzung der geplanten Förderquoten muss 2017 mit einem Aufwärtsdruck auf die HVPI-Inflationsrate gerechnet werden. In der mittleren Frist könnte der Ölpreis weiter ansteigen, wenn die Investitionsbereitschaft in die Erschließung neuer Öl- und Gaslagerstätten niedrig bleibt. Um die zukünftige globale Energienachfrage zu decken, sind laut der Internationalen Energieagentur für die nächsten Jahre weltweit zusätzliche Investitionen im Ausmaß von 250 Mrd USD notwendig.

 

 

 

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