Abschied von Josef Krainer jun.

 

erstellt am
10. 01. 17
13:00 MEZ

Begräbnis des Altlandeshauptmannes in Graz-St. Veit
Graz (lk) - In der Pfarrkirche Graz-St. Veit fanden am Nachmittag des 09.01. die Trauerfeierlichkeiten zum Begräbnis von Josef Krainer junior statt, der am 30. Dezember 2016 verstorben ist. Krainer war von 1980 bis 1996 Landeshauptmann der Steiermark. Unter der Anteilnahme hunderter Trauergäste in und vor der Kirche wurde des Politikers und der Persönlichkeit Josef Krainers gedacht.

Im Rahmen des Trauergottesdienstes blickte der katholische Theologe Philipp Harnoncourt auf gemeinsame Stationen in vorkonziliarer Zeit zurück, als Krainer Generalsekretär der Katholischen Aktion Steiermark war. „Eines seiner ganz großen persönlichen Anliegen war immer die Ökumene“, betonte Harnoncourt. Der evangelische Superintendent der Steiermark, Wilhelm Miklas, unterstrich Krainers konfessionsübergreifendes Wirken: „Josef Krainer hinterlässt ein eindrucksvolles ökumenisches Vermächtnis. Die Steiermark hat sich unter ihm zu einem ökumenischen Musterland entwickelt. Der Schutz der Minderheiten und die Unterstützung der Kleinen waren ihm echte Anliegen“, so Miklas.

Politikwissenschatfler Wolfgang Mantl, zeitlebens ein enger persönlicher Freund Krainers, ging auf das politische Wirken des ehemaligen Landeshauptmannes ein: „Ein kleines Land braucht einen großen Horizont - das hat Josef Krainer gewusst. Bereits vor seinem Amtsantritt als Landeshauptmann wirkte er daher an der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria mit“, erinnerte Mantl. „Er erweiterte die steirirsche Breite zur europäischen Breite und wirkte als Landeshauptmann auch an den Verhandlungen zum EU-Beitritt mit. Krainers Stimme ist verstummt, seine Leistungen bestehen weiter“, schloss Mantl seine Ausführungen. Auch Vorarlbergs Altlandeshauptmann Martin Purtscher legte in seinen Worten die Betonung auf die Weltgewandtheit und Volksverbundenheit der Person Josef Krainer: „Der ,Joschi' war ein politisches Naturtalent, redegewandt, sachlich, überzeugend, wenn notwendig beruhigend. Er war eine charismatische, eine begnadete Persönlichkeit, dessen Wort gehört wurde, wenn es wichtig war. Wenn seine steirische Stimme erhoben wurde, dann wurde sie auch in Wien gehört - auch wenn sie nicht immer angenehm war“, sagte Purtscher. „Er hatte hohe Autorität und blieb dennoch immer Demokrat - seine Aura strahlte weit über die österreichischen Grenzen aus.“

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer unterstrich mit dem Hinweis auf die anwesenden Trauergäste - „von Karl Schwarzenberg bis Arnold Schwarzenegger“ - die Bedeutung von Josef Krainer als Landesvater der Steiermark und als Mensch. „Sein Vater und er haben dieses Land 50 Jahre lang geprägt. Josef Krainer junior hatte eine Witterung für politische Vorgänge und ein feines Sensorium dafür, wie man Politik entwickelt und gestaltet. Er war Landesvater und Staatsmann und hat dennoch nie vergessen, woher er selber kommt“, so Schützenhöfer.

 

 

 

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