Mauthausen-Memorial: Internationaler Beirat gegründet

 

erstellt am
19. 01. 17
13:00 MEZ

Mauthausen/Wien (bmi) - Die Bundesanstalt "Mauthausen Memorial" nahm mit 1. Jänner 2017 den Betrieb auf. Das Kuratorium ist seit November 2016 aktiv und der internationale Beirat trat am 17. Jänner 2017 im Innenministerium zum ersten Mal zusammen. Von einer "neuen Zeit, die für die Gedenkstätte Mauthausen mit 1. Jänner 2017 begonnen hat" sprach Sektionschef Hermann Feiner bei der ersten Sitzung des internationalen Beirats der Bundesanstalt "KZ-Gedenkstätte Mauthausen/Mauthausen Memorial" am 17.01. im Innenministerium. Seit 30 Jahren sei diskutiert worden, wie Österreich seine Geschichte in den KZ-Gedenkstätten aufarbeiten solle und ob eine Körperschaft öffentlichen Rechts eingerichtet werden solle. "Besonders intensiv waren die letzten vier bis fünf Jahre", sagte Feiner. "Wir waren ein Team, bestehend aus Barbara Glück, Jochen Wollner, Kurt Scholz, Willi Mernyi und wir haben den Prozess beharrlich vorangetrieben."

Die Ziellinie wurde am 1. Jänner 2017 erreicht, mit der Einrichtung der Bundesanstalt "Mauthausen Memorial", sowohl gesetzlich als auch strukturell. "Damit ist die Erinnerungsarbeit erstmals gesetzlich niedergeschrieben worden", betonte DDr. Barbara Glück. Sie wurde mit 1. Jänner 2017 zur Geschäftsführerin bzw. Direktorin der Bundesanstalt bestellt. Ihre Stellvertreter sind Mag. Jochen Wollner (wirtschaftliche Leitung) und Mag. Gudrun Blohberger (pädagogische Leitung).

Die Bundesanstalt ist im "Gedenkstättengesetz" verankert, das mit Jahresanfang 2017 in Kraft getreten ist. Gremien der Bundesanstalt sind neben der Geschäftsführung das Kuratorium und zwei Beiräte. Das Kuratorium, eine Art Aufsichtsrat, konstituierte sich am 10. November 2016. Vorsitzender ist Sektionschef Hermann Feiner. Vertreten sind darin hochrangige Beamte verschiedener Ministerien und Nichtregierungsorganisationen.

Hochrangig besetzt
Im internationalen Beirat sind Vertreter aller 20 Opfernationen des Holocausts vertreten. Auch dieses Gremium ist hochrangig besetzt, mit Botschaftern, Gesandten und Attachés. Zudem sind darin Vertreter in Österreich anerkannter Religionsgemeinschaften sowie Vertreter anderer Verbände, wie der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen.

Bei der ersten Sitzung des internationalen Beirats am 17. Jänner 2017 wurde Dr. Kurt Scholz zum Vorsitzenden gewählt. Er war amtsführender Präsident des Wiener Stadtschulrats und er leitet den Zukunftsfonds der Republik Österreich.
Der internationale Beirat soll nach Vorstellungen des Vorsitzenden Kurt Scholz zweimal jährlich tagen. Der Beirat ist unabhängig und weisungsfrei. Die Mitglieder sind ehrenamtlich tätig.

Aufgabe des internationalen Beirats Mauthausen ist es, die Bundesanstalt in grundsätzlichen Angelegenheiten zu beraten und Empfehlungen abzugeben. Der Beirat ist bei Erstellung des langfristigen Gedenkstättenkonzepts anzuhören.

Im zweiten Beirat der Bundesanstalt, dem wissenschaftlichen Beirat, wird der Fokus auf die wissenschaftliche Ausrichtung der KZ-Gedenkstätte gerichtet sein.

Direktorin Barbara Glück präsentierte den Mitgliedern des internationalen Beirats die Schwerpunkte ihrer Arbeit. Sie sagte, diese Arbeit sei "für jetzt und die kommenden Jahre durch die Schaffung der Bundesanstalt abgesichert". Die Gedenkstätte Mauthausen solle ein "Lernort sein, von dem auch die nächsten Generationen lernen sollen". Auch Gudrun Blohberger und Jochen Wollner präsentierten ihre Schwerpunkte, Wollner in wirtschaftlicher und Blohberger in pädagogischer Hinsicht. Wollner möchte das wirtschaftliche Überleben des Mauthausen-Memorials langfristig garantiert wissen. Blohberger will unter anderem das Sprachenangebot des Vermittlerdienstes ausbauen. Eigene Arbeitsgruppen sollen sich mit der pädagogischen Arbeit für Besucher aus Polizeischulen und dem Bundesheer auseinandersetzen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
https://www.mauthausen-memorial.org

 

 

 

 

 

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