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Straßburg/Wien (europarl) - Die erste offizielle Auslandsreise des neu gewählten österreichischen
Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen führte zur EU. Van der Bellen sprach am 14.02. im Rahmen einer
feierlichen Sitzung vor dem Plenum in Straßburg. Er hielt eine leidenschaftliche Rede über die Erfolgsgeschichte
der EU und hob hervor, dass Europa, die Herausforderungen, denen es gegenüberstehe, nur gemeinsam bewältigen
könne. "Die europäische Idee ist groß. Sie ist einzigartig. Sie ist aller Mühen wert",
sagte er.
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Antonio Tajani, begrüßte den österreichischen
Bundespräsidenten und betonte, wie Österreich von seiner EU-Mitgliedschaft profitiert habe. Über
20 Jahre nach seinem EU-Beitritt liege Österreich im Herzen von Europa, mit einer erfolgreichen Wirtschaft
im Zentrum des europäischen Binnenmarkts, so Tajani.
Alexander Van der Bellen warnte vor den Folgen von aufkeimendem Nationalismus und Populismus: "Mit der Verletzung
der Würde des Menschen, mit der Ablehnung gegenüber allem "Fremden", der Einschränkung
von Grundrechten und Grundfreiheiten, mit neuen Mauern und Nationalismen lösen wir kein einziges Problem.
Wir schaffen neue."
Es sei wichtig, dafür zu sorgen, dass ein "neues europäisches Bewusstsein" gestärkt werde,
so der österreichische Bundespräsident. "Der europäische Friede ist eine Zivilisationsleistung,
auf die wir stolz sein sollen und die nicht hoch genug einzuschätzen ist. Auf Basis dieses gemeinsam errungenen
Friedens können wir Europa zu Wohlstand und einer Blüte führen, die seine einzelnen Länder
isoliert nicht erreichen können."
Die Europäische Union dürfe sich nicht auseinander dividieren lassen. Gemeinsam müsse an einem besseren
Europa gearbeitet werden, so Van der Bellen. Er hob hervor: "Ich glaube an ein Europa, das mit seinem rechtsstaatlichen
Wertefundament auch weiter das Vorbild für die ganze Welt sein kann."
Er möchte zudem pro-europäischen Kräften Mut machen. "Es ist möglich, mit einem glasklaren
Bekenntnis zur EU Wahlen zu gewinnen."
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