Inflation springt im Jänner 2017 auf 2,0%

 

erstellt am
22. 02. 17
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Jänner 2017 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf +2,0% (Dezember +1,4%) und wies damit den höchsten Wert seit Juli 2013 (+2,0%) auf. Hauptverantwortlich für diesen signifikanten Anstieg waren deutlich höhere Preise bei Treibstoffen im Jahresvergleich. Aufgrund des statistischen Basiseffekts (Preisrückgang im Vorjahresvergleichszeitraum) wurden die Treibstoffe zum Hauptpreistreiber.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Jänner bei 101,8. Gegenüber dem Vormonat Dezember ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,3% zurück.

Ohne teurere Treibstoffe hätte die Inflation 1,5% betragen
Die stärkste Preisdynamik im Jahresabstand wies mit durchschnittlich +4,2% die Ausgabengruppe "Verkehr" (Einfluss: +0,56 Prozentpunkte) auf: Die Preissteigerung bei Treibstoffen insgesamt lag im Jänner 2017 bei +14,3% (Einfluss: +0,47 Prozentpunkte); im Dezember 2016 hatten sich die Treibstoffe noch um 3,9% verteuert (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich im Jänner 2017 um 3,7%.

Bei "Wohnung, Wasser, Energie" stiegen die Preise durchschnittlich um 1,7% (Einfluss: +0,32 Prozentpunkte). Wohnungsmieten erhöhten sich um 4,3% (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte), die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,4%. Die im Jahresvergleich drastisch gestiegenen Heizölpreise (+32,7%; Dezember 2016: +15,3%) wurden durch fallende Preise anderer Energieträger (feste Brennstoffe -2,1%, Gas -3,3%, Strom -5,5%) nahezu kompensiert, sodass die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie auf durchschnittlich +0,6% zu liegen kam.

Für eine Preissteigerung von durchschnittlich +3,0% im Bereich "Restaurants und Hotels" (Einfluss: +0,32 Prozentpunkte) erwiesen sich die um insgesamt +2,8% teureren Bewirtungs–dienstleistungen (Einfluss: +0,26 Prozentpunkte) als ausschlaggebend. Beherbergungsdienst–leistungen kosteten um 3,6% mehr.

Um durchschnittlich 1,8% und damit stärker als im Dezember 2016 (+1,0%) stiegen die Preise für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (Einfluss: +0,22 Prozentpunkte). Nahrungsmittel kosteten insgesamt um 1,8% mehr (Fleisch +1,7%, Fisch +9,9%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,6%, Gemüse +2,3%, Milch, Käse und Eier insgesamt +0,4%, jedoch Obst -1,0%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich um 2,3%.

Die Preise für "Bekleidung und Schuhe" erhöhten sich um durchschnittlich 1,8% (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte) gegenüber dem Vorjahr. Für Bekleidungsartikel mussten insgesamt um 1,4% und für Schuhe um 3,8% mehr bezahlt werden.

Inflation Jänner 2017 gegenüber Dezember 2016: -0,3%
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich mit durchschnittlich -12,2% die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (Einfluss: -0,62 Prozentpunkte). Verursacht wurde dieser merkliche Preisrückgang vom saisonalen Effekt des Winterschlussverkaufes. Bekleidungsartikel kosteten deshalb gegenüber Dezember 2016 um insgesamt 14,5% weniger, Schuhe um 7,0%.

Hauptpreistreiber im Monatsabstand waren Ausgaben für "Verkehr" (durchschnittlich +1,3%; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Ausschlaggebend waren teurere Treibstoffe (+4,4%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Jänner 2017: +2,1%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Jänner bei 101,91. Die harmonisierte Inflationsrate betrug +2,1% (Dezember +1,6%); der Unterschied zum VPI von +0,1 Prozentpunkten resultiert aus Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Teuerungen in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Treibstoffen (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI insgesamt deutlich gegenüber dem VPI. Preisanstiege für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie bei Versicherungsdienstleistungen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen sowie für wöchentlichen Einkauf höher als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 2,3% (Dezember +2,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 3,8% (Dezember +1,9%).

 

 

 

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