Mitterlehner stockt Studienbeihilfen
 um 25 Millionen Euro auf

 

erstellt am
21. 02. 17
13:00 MEZ

Talente fördern, Potenziale nutzen - Neue Strategie und Maßnahmenpaket für mehr soziale Durchlässigkeit an den Hochschulen
Wien (bmwfw) - „Wir wollen die vorhandenen Talente und Potenziale aus allen sozialen Schichten bestmöglich ausschöpfen. Dafür braucht es neben einer neuen Universitätsfinanzierung auch gezielte Maßnahmen für mehr Chancengerechtigkeit", sagte Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner am 20.01. anlässlich der Präsentation der „Nationalen Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung", die vor rund einem Jahr gemeinsam mit den Hochschulen eingeleitet und jetzt erarbeitet worden ist.

Um das Beihilfensystem weiter zu verbessern, werden ab dem kommenden Wintersemester zu den derzeit 200 Millionen Euro zusätzlich 25 Millionen Euro jährlich investiert. Das entspricht einem Plus von rund 13 Prozent. Der Schritt erfolgt durch eine Anhebung der Studienbeihilfen und eine Erhöhung der Einkommensgrenze. „Wir schaffen damit verbesserte Rahmenbedingungen für leistungsorientierte Studierende", sagt Mitterlehner. Davon profitieren vor allem jene, die im zweiten Bildungsweg ein Studium nach dem 27. Lebensjahr aufnehmen sowie Studierende, deren Eltern getrennt leben.

Zudem werden erstmals alle 15 bestehenden Webseiten zu den diversen Studieninformationen unter www.studiversum.at gebündelt. Das erleichtert den Zugang für (angehende) Studierende zu finanzieller Unterstützung, zu Studien- und Promotionsmöglichkeiten, Zulassungsfristen oder Mobilitätsprogrammen.

Die Ziele und Maßnahmen der Strategie richten sich gleichermaßen an die Universitäten und Fachhochschulen. „Eine bessere soziale Durchmischung ist ein klares Ziel der Universitäten. An der WU wurden bereits zahlreiche Maßnahmen- vom eigenen Stipendienprogramm für First Generation Students bis hin zu Projekten mit Schulen, um den Bildungsübergang zu erleichtern- umgesetzt, da wir keinesfalls auf talentierte Studierende verzichten wollen. Es muss aber klar gesagt werden, dass Universitäten nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten Anstrengungen unternehmen können, um die soziale Durchmischung zu steigern. Das Thema ist ein umfassendes und betrifft natürlich insbesondere den Schulbereich selbst. Hier braucht es dringend Konzepte", sagt Edeltraud Hanappi-Egger, Rektorin der Wirtschaftsuniversität Wien.

„Die Fachhochschulen leisten bereits jetzt einen wichtigen Beitrag zur Durchlässigkeit des Hochschulsystems. 40 Prozent der Studierenden studieren in berufsbegleitenden Organisationsformen. Dort gibt es auch den höchsten Anteil an Anfängerinnen ohne Matura, nämlich 21 Prozent", ergänzt Helmut Holzinger, Präsident der Fachhochschulenkonferenz (FHK) und Geschäftsführer der FH des BFI Wien.

Über die Strategie zur sozialen Dimension
Die Strategie zur sozialen Dimension enthält konkrete Ziele und weitere Maßnahmen, die unter anderem im Rahmen der Leistungsvereinbarungen ab der LV-Periode 2019 und dem FH- Entwicklungs- und Finanzierungsplan umgesetzt werden. Ziel ist etwa, dass die Anzahl der Studierenden mit Eltern ohne Matura bis 2025 um zehn Prozent anwächst, von derzeit rund 18.000 auf 20.000 Studierende. Zudem soll die Zahl von Studierenden mit Migrationshintergrund erhöht werden. Ein weiteres Ziel ist eine verbesserte Geschlechterausgewogenheit in allen Studienrichtungen. Derzeit sind nur rund zehn Prozent der Studierenden in der Mechatronik oder Elektronik Frauen bzw. nur rund 14 Prozent der Pädagogik- Studierenden Männer. Bis 2025 soll der Anteil von Frauen bzw. Männern in jedem Studienfeld auf 30 Prozent steigen.

Weitere Maßnahmen beinhalten den Ausbau von Mentoring- Programmen, verstärkten Kooperationen zwischen Hochschulen und Schulen bzw. Weiterbildungseinrichtungen, sowie die gezielte Weiterentwicklung von Absolventenerhebungen, um die gesetzten Maßnahmen regelmäßig zu evaluieren.

 

 

 

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