Simon Roberts

 

erstellt am
01. 03. 17
13:00 MEZ

Landscape Studies of a Small Island im FOTOHOF Salzburg von 10. März - 22. April 2017
Salzburg (fotohof) - Am 9. März 2017 präsentiert die FOTOHOF galerie die erste Ausstellung des britischen Fotografen Simon Roberts in Österreich. Simon Roberts ist ein produktiver und international renommierter Fotograf der zeitgenössischen britischen Fotoszene, der die letzten 10 Jahre damit verbracht hat, dem "Britischen" nachzuspüren. Die Ausstellung in Salzburg mit dem Titel Landscape Studies of a Small Island (Landschaftsstudien einer kleinen Insel) steht am Beginn einer internationalen Ausstellungstournee dieser Arbeit.

Im Jahr 2004 brach Simon Roberts auf eine zwölfmonatige Reise durch Russland auf, um ein fotografisches Porträt dieser Nation zu schaffen, die er nur durch die fiktiven, klischeehaften Bilder der russischen Landschaft und die Bilder der soziopolitischen Krise aus den Massenmedien kannte. Das daraus entstandene Buch Motherland dokumentiert die Orte und Menschen, denen Simon Roberts auf dieser Reise, während der er sich als "Außenseiter" durch ein ihm fremdes Land bewegte, begegnete. Nach seiner Rückkehr nach England, begann Roberts, sich mit der Frage auseinander zu setzen, was es für ihn bedeutet, britisch zu sein und beschloss, seine Kamera auf sein eigenes Land zu richten, auf die Briten und ihre Landschaft. Das Ergebnis ist eine Serie bestehend aus mehreren Arbeiten, die die politische, soziale und kulturelle britische Landschaft zeigen. We English, The Election Project und Pierdom werden im FOTOHOF unter dem Titel Landscape Studies of a Small Island gezeigt.

We English
Die erste große Arbeit, die auf das russische Motherland-Projekt folgte, entstand auf einer einjährigen Reise quer durch England, die Simon Roberts teilweise mit seiner Familie im Wohnmobil unternahm. Die Serie We English besteht aus 56 großformatigen Fotografien, die die sozialen und kulturellen Zeichen und Anzeichen dessen nachspßren, was es bedeutet, britisch zu sein. Das Wohnmobil war dabei mehr als nur ein Transportmittel, es wurde als Aussichtsplattform zu einem integralen Bestandteil von Roberts Arbeit, da ihm die erhöhte Perspektive die Möglichkeit schuf, mit seiner Kamera einen ungewöhnlichen Blickwinkel einzunehmen. Keine Luftaufnahmen, eher wie das Betrachten einer Museumsvitrine. Immer bewahrt Roberts eine angemessene Distanz. Auf seinen Fotos fügen sich die in der Bildmitte befindlichen Menschen in die Landschaft wie in ein Bühnenbild ein. Nicht wertend und frei von Ironie, liefern uns seine Fotografien Beweise und Informationen über soziale Beziehungen nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch zwischen Menschen und Orten bei ihren Freizeitaktivitäten in der englischen Landschaft. Seine langjährige Auseinandersetzung mit der britischen Identität, führte Simon Roberts zu den 30. Olympischen Sommerspielen 2012 in London, bei denen er als einziger Künstler die Erlaubnis hatte, zu fotografieren.


The Election Project
Unmittelbar nach der Veröffentlichung von We English, wurde Simon Roberts beauftragt, die Wahlkampagne zu den britischen Parlamentswahlen im Mai 2010 zu dokumentieren und das Land als "British Election Artist 2010" erneut in einem Wohnmobil zu bereisen. Erstmals wurde ein Fotograf für die Rolle des "Wahlkampfkünstlers" ausgewählt. Roberts gerade fertiggestellte Arbeit We English bot den perfekten Ausgangspunkt, um seine kritischen Beobachtungen des Landes fortzuführen, wobei er sich nun auf die politischen Umstürze konzentriert, die das Land bewegten. Erneut aus der leicht erhöhten Perspektive seines Wohnmobils, verfolgte Roberts die beispiellose Vielfalt an politischen Parteien in seinem Land, aber auch die profanen Realität des Wahlkampfes. Außerdem dokumentierte er die kleineren, unabhängigen Kandidaten, die außerhalb der Mainstream- Presseberichterstattung agierten. Als Fortsetzung des Election Projekts sind in der Ausstellung auch Bilder aus seiner jüngsten Arbeit Let This Be A Sign zu sehen, eine Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Sparpolitik auf die britische Landschaft. Aufgrund seines anhaltenden Interesses an den politischen Geschehnissen, nahm er das Brexit-Phänomen auf und zeigt aktuelle Beiträge zu diesem sozial und politisch hoch brisanten Thema.

Pierdom
In seiner dritten Arbeit über Großbritannien richtet er seine Aufmerksamkeit auf das Wahrzeichen der britischen Freizeitgestaltung, das Meer. Anstatt die Insel zu durchqueren, folgte Roberts diesmal dem Küstenverlauf. Für Pierdom bereiste er den "Rand von Großbritannien" und dokumentiert alle 58 Piers in den Bade- und Küstenorten Großbritanniens. Diese Relikte architektonischer Ausdrucksformen der Arbeiterklasse verblassen nun lange nach ihrer viktorianischen Blüte und sind zum größten Teil verlassen. Roberts vermeidet romantisierte Blicke auf die Piers und stellt erneut das in einen breiten Kontext, was es bedeutet, britisch zu sein. Er tritt einen Schritt zurück und richtet seine Großformatkamera auf die Landschaft, um uns die mannigfaltigen und undefinierbaren Facetten des Britischen vor Augen zu führen.

Simon Roberts, geboren 1974, studierte Kulturgeschichte und Photographie an der Sheffield University und fand internationale Beachtung mit der Veröffentlichung seiner Publikationen "Motherland" (2007) und "We English" (2009).

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.fotohof.at

 

 

 

 

 

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