USA: Steuersenkungen werden kurzfristig
 das Wirtschaftswachstum anheizen

 

erstellt am
09. 03. 17
13:00 MEZ

Wirtschaftsdelegierter Thaler: Geplanter Ausbau der Infrastruktur und des Industriesektors schaffen Chancen für die österreichische Wirtschaft
Los Angeles/Wien (pwk/awo) - „Die geplanten wirtschaftlichen Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump lassen auf einen grundlegenden Wandel in der amerikanischen Wirtschaftspolitik schließen“, sagt Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. Angekündigt wurden Steuererleichterungen in Billionen-US-Dollar-Höhe, der Abbau von Regulierungen sowie das Ankurbeln der Infrastruktur-und Verteidigungsausgaben. Dementsprechend in Hochstimmung sind die Aktienkurse. Thaler: „Nach dem Greifen der Steuersenkungen soll nach Einschätzung von Experten die amerikanische Wirtschaft kurzfristig auf einen Drei-Prozent-Wachstumspfad Anfang 2018 einschwenken.“ Für die kommenden drei Jahre werden Wirtschaftswachstumsraten in Höhe von 2,4% (2017), 3% (2018) und 2,2% (2019) erwartet.

Als Folge wird aber eine Explosion des Budgetdefizits auf über eine Billion US-Dollar bis 2019 gesehen, das sind fünf Prozent des US-BNP. Die von der Trump-Administration angestrebte Vier-Prozent-Wachstumsmarke könnte nur mit einem Produktivitätswunder erreicht werden, da sich die amerikanische Wirtschaft nahe der Vollbeschäftigung befindet. Die US-Arbeitslosenrate soll in diesem Jahr auf vier Prozent sinken. Die zunehmende Inflation wird die Fed zu einer „Normalisierung“ der Zinsen veranlassen. „Eine Zinsanhebung von 25 Basispunkten wird noch im März erwartet“, so Thaler. Ende 2017 soll die Fed die Zinsen zwei Prozent und drei Prozent bis Ende 2018 anheben. Erwartet werden starke Konsum- und Verteidigungsausgaben, und demgegenüber eine Abschwächung des Hausbausektors und des Außenhandels.

Thaler: „Die österreichische Exportwirtschaft wird vom schneller laufenden US-Wirtschaftsmotor und starken Dollar profitieren. Immerhin sind die USA Österreichs zweitwichtigster Exportpartner.“ Österreichische Unternehmen haben in den vergangenen Jahren massiv in den USA investiert und werden auch in Zukunft in den Ausbau ihrer Marktanteile investieren. Der geplante Infrastrukturausbau und die Modernisierung der amerikanischen Industrie schaffen Chancen für Österreichs Innovatoren. Schwieriger wird aber die Ausstellung von Arbeitsgenehmigungen für dringend benötigtes Fachpersonal werden, das gerade Hi-Tech-Industrien betreffen würde.

Unsicherheit über Trump-Effekte auch in Kalifornien
Kalifornien ist der wirtschaftlich bedeutendste Bundesstaat und die Nr.6 Volkswirtschaft weltweit. Der Wirtschaftsmotor läuft rund, das Beschäftigungswachstum ist robust. Ungewiss ist die Einschätzung der Auswirkungen der Politik der neuen Administration auf Branchen wie Gesundheit, Hospitality, Erziehung, Bausektor, Transportwirtschaft, Landwirtschaft und Industrie. Präsident Trump ist beispielsweise kritisch gegenüber Klimazielen, Kalifornien indes seit Gouverneur Arnold Schwarzenegger bei Umweltthemen ein Vorreiter. Kalifornien hat allein 72.000 Jobs im Solarsektor geschaffen und der Clean-Tech Sektor boomt. Thaler: „Für österreichische Unternehmen ist der wichtigste Fokus die Attraktivität des amerikanischen Marktes und Kalifornien als größter Abnehmer österreichischer Produkte. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.“

 

 

 

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