Bahn-Lärmschutz: Kärnten zieht an einem Strang

 

erstellt am
09. 03. 17
13:00 MEZ

LH Kaiser, LR Holub, LR Darmann, Bgm. Gaggl nach Lärmschutz-Gipfel: „Einigkeit über alle politischen Grenzen hinweg ist wirksamstes Mittel, um Lärmschutz- Sofortmaßnahmen und Planungen für neue Güterverkehrsumfahrung zu erreichen“
Klagenfurt (lpd) - Einig zeigt sich die Kärntner Politik über alle Parteigrenzen hinweg in der Diskussion um notwendige Lärmschutzmaßnahmen im Kärntner Zentralraum infolge des zu erwartenden zunehmenden Güterschienenverkehrs, durch den Ausbau der Koralmbahn und insbesondere nach der Fertigstellung des Semmeringtunnels.

So einigten sich in dem von Landeshauptmann Peter Kaiser für den 08.03. einberufenen Lärmschutz-Gipfel alle anwesenden Landes-, Landtags- und Kommunalpolitiker auf eine weitere gemeinsame Vorgangsweise. Demnach sollen unverzüglich Lärmschutzmaßnahmen an der Bestandsstrecke getroffen werden - diese reichen von Lärmschutzmatten unter den Gleisen, dem Ausbau von Lärmschutzwänden, dem Schleifen der Schienen bis hin zu Geschwindigkeitsreduzierung, höherem Schienenbenützungsentgeld und Teil-Einhausungen.

Einigkeit herrscht auch über die Trassenvariante, die jetzt rasch konkretisiert und geplant werden soll, um den spätestens nach Fertigstellung des Semmeringtunnels aktuelle Kapazitäten übersteigenden Güterverkehr aus dem dicht besiedelten Zentralraum zwischen Klagenfurt und Villach umzuleiten.

“Wir haben uns darauf geeinigt, dass die bereits vor Jahren gemeinsam mit 52 Bürgerinitiativen festgelegte Variante W2 oder Dörfler-Variante konkretisiert und mit der Umfahrung von Klagenfurt und Villach ergänzt werden soll”, geben Landeshauptmann Peter Kaiser, der verantwortliche Verkehrsreferent Landesrat Rolf Holub, Landesrat Gernot Darmann und LAbg. Herbert Gaggl in Vertretung für LR Christian Benger im Anschluss an den Lärmschutz-Gipfel bekannt. Diese Variante sieht eine Tunnelkette nördlich vom Wörthersee vor. Zusätzlich sollen in den Planungen entsprechende Entlastungen bzw. Umfahrungen der Städte Klagenfurt und Villach berücksichtigt werden. Für die entsprechenden Planungen durch die ÖBB würde Kärnten auch um dafür vorgesehene EU-Mittel ansuchen.

“Es geht um die Entlastung und den Schutz der Kärntnerinnen und Kärntner sowie der Tourismusbetriebe im Kärntner Zentralraum. Hier bedarf es einer gemeinsamen, parteiübergreifenden Vorgangsweise, um damit auch gegenüber Bund und ÖBB Entschlossenheit zu signalisieren. Das erwarten die Menschen von uns und das ist auch unser gemeinsamer Auftrag”, sind sich Kaiser, Holub, Darmann und Gaggl einig.

Als nächster Schritt werde die Positionen der Wirtschaft bei der Konferenz am 15.03. geprüft, eingeflochten und danach die Aufforderung an die Bundesregierung ergehen, unverzüglich eine Planungsgruppe einzurichten, um sowohl die lärmschützenden Sofortmaßnahmen als auch die Planungen für eine optimierte Dörfler-Trasse in Angriff zu nehmen. Für die Trassenplanungen müsse seitens der Bundesregierung auch der Auftrag ergehen, diese Planungen in den ÖBB-Rahmenplan aufzunehmen.

 

 

 

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