Drozda: Traditionelles Handwerk
 ist wichtiger Kulturfaktor

 

erstellt am
20. 03. 17
13:00 MEZ

Österreich, Deutschland, Tschechien, die Slowakei und Ungarn unterzeichnen Dossier zur Aufnahme des "Indigo Handblaudrucks" in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Welt
Wien (bka) - "Wir verfolgen die großartige Arbeit der Blaudruckerinnen und Blaudrucker schon seit Jahren und unterstützen die Vernetzung der Betriebe in Europa und ihre Zusammenarbeit mit internationalen Kunstschaffenden, Designerinnen und Designern. Die besonderen Leistungen im Bereich dieser traditionellen Handwerkstechnik sind in der breiten Öffentlichkeit allerdings wenig bekannt. Daher haben wir eine gemeinsame Initiative zu ihrer Erhaltung gestartet und setzen uns dafür ein, dass der Handblaudruck als immaterielles Kulturerbe anerkannt wird", sagte Bundesminister Thomas Drozda am 20.03. bei der gemeinsamen Unterzeichnung des Einreichdossiers zur Aufnahme des Blaudrucks in die "Liste für Immaterielles Kulturerbe der Menschheit", an der die deutsche Staatsministerin Maria Böhmer, der slowakische Kulturminister Marek Mad'aric, der tschechische Kulturminister Daniel Herman und die stellvertretende ungarische Staatssekretärin Anikó Herter Krucsainé teilnahmen.

"Es ist mir ein Anliegen, dass traditionsreiches handwerkliches Wissen und Können weitergegeben wird, auch weil ich davon überzeugt bin, dass es ein wichtiger europäischer Kulturfaktor ist und einen wesentlichen Grundpfeiler für die heimische Innovationskraft darstellt. Gerade im Handwerk zeigt sich das dynamische Spiel zwischen der Weitergabe von Bewährtem und der Weiterentwicklung für die Zukunft", sagte Kulturminister Drodza bei der offiziellen Unterzeichnungszeremonie im Wiener Palais Dietrichstein.

Der "Indigo Handblaudruck" gilt als eine traditionelle Handwerkstechnik Europas, die zunehmend in Vergessenheit gerät. In Österreich gibt es heute nur noch zwei Familienbetriebe, die diese Färbetechnik ausführen: Original Blaudruck Koó (Burgenland) und Blaudruckerei Wagner (Oberösterreich). In Tschechien sind ebenfalls noch zwei Familienbetriebe aktiv, in der Slowakei sind es drei, in Ungarn noch sechs aktive Blaudruckereien. Die größte Gemeinschaft an Blaudruckern in Europa besteht in Deutschland: Hier existieren noch 12 Werkstätten, wobei sich neun davon an der Einreichung beteiligt haben. Mit der gemeinsamen Initiative soll die Tradition des Handblaudrucks international sichtbar gemacht und auf ihr sukzessives Verschwinden aufmerksam gemacht werden. Über die Aufnahme in die UNESCO-Liste soll 2018 entschieden werden.

 

 

 

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