Inflation steigt im Februar 2017 auf 2,2%

 

erstellt am
16. 03. 17
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) -Die Inflationsrate für Februar 2017 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf +2,2% (Jänner +2,0%). Entscheidend für diesen Anstieg auf den höchsten Wert seit Juni 2013 (+2,2%) waren teurere Treibstoffe, die weiterhin als Hauptpreistreiber wirkten. Rund die Hälfte der Inflationsrate konnte auf gestiegene Ausgaben für Verkehr und Wohnen zurückgeführt werden.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Februar bei 102,1. Gegenüber dem Vormonat Jänner stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,3%.

Ohne Ausgaben für Verkehr und Wohnen wäre die Inflation nur halb so hoch
Die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +5,4%) beeinflusste die allgemeine Teuerung etwa zu einem Drittel (+0,70 Prozentpunkte) und stellte sich damit als bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand heraus. Hauptverantwortlich dafür waren die Treibstoffe, die im Februar insgesamt um 17,2% (Einfluss: +0,54 Prozentpunkte) mehr kosteten als vor einem Jahr (Jänner +14,3%). Flugtickets ins Ausland verteuerten sich um 16,2%. Im Jänner hatten sie sich noch um 0,4% verbilligt. Die Preise für Reparaturen privater Verkehrsmittel stiegen um 3,0%.

Die zweitstärkste Preisdynamik zeigte sich bei "Wohnung, Wasser, Energie" (durchschnittlich +1,9%; Einfluss: +0,37 Prozentpunkte). Wohnungsmieten stiegen um 4,1% (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,9%. Die Heizölpreise, die sich im Februar um 34,4% (Einfluss: +0,19 Prozentpunkte) verteuerten (Jänner +32,7%), kompensierten die Verbilligungen bei Strom (-5,6%), Gas (-3,6%) und festen Brennstoffen (-0,9%) und zogen damit die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie ins Plus (+0,8%).

"Restaurants und Hotels" verteuerten sich durchschnittlich um 2,7% (Einfluss: +0,30 Prozentpunkte). Dazu trugen fast ausschließlich teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,0%; Einfluss: +0,28 Prozentpunkte) bei. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 1,4% mehr.

Die Preise für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen durchschnittlich um 2,3% (Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) und lagen damit leicht über der Inflationsrate. Nahrungsmittel verteuerten sich insgesamt um 2,4%, insbesondere die um 8,3% gestiegenen Gemüsepreise (Jänner +2,3%) trugen dazu bei (Fisch +11,2%, Brot und Getreideerzeugnisse +1,9%, Öle und Fette insgesamt +5,8%, Milch, Käse und Eier insgesamt +1,2%, Fleisch +0,4%, Obst +0,1%). Alkoholfreie Getränke kosteten um 1,4% mehr.

Bei "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +2,0%; Einfluss: +0,22 Prozentpunkte) verteuerten sich Freizeit- und Kulturdienstleistungen insgesamt um 2,4%. Die Preise für Pauschalreisen stiegen um 4,1%. Im Jänner war die Veränderungsrate bei +0,6% gelegen.

Leicht preisdämpfend wirkte die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" (durchschnittlich -1,2%; Einfluss: -0,03 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren die um 1,9% billigeren Telefon- und Telefaxdienste.

Inflation Februar 2017 gegenüber Jänner 2017: +0,3%
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwiesen sich Ausgaben für "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,4%; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren saisonbedingte Verteuerungen bei Pauschalreisen (insgesamt +6,2%).

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich -2,6%; Einfluss: -0,12 Prozentpunkte). Fortgesetzte Winterschlussverkäufe führten bei Bekleidungsartikeln (-2,9%) und bei Schuhen (-1,8%) zu Preisrückgängen.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Februar 2017: +2,4%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Februar bei 102,13. Die harmonisierte Inflationsrate betrug +2,4% (Jänner +2,1%); die Differenz zum VPI von +0,2 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen). Deutliche Preisanstiege in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI merklich gegenüber dem VPI. Auch Teuerungen bei Treibstoffen und bei Flugtickets (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI gegenüber dem VPI ansteigen. Preisanstiege für Versicherungsdienstleistungen sowie für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Inflation für täglichen sowie für wöchentlichen Einkauf deutlich höher als jene des VPI
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand um 3,2% (Jänner +2,3%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 4,4% (Jänner +3,8%).

Weitere Informationen finden Sie hier: zum VPI und HVPI, HVPI-KS sowie zum aktuellen Warenkorb und zur Gewichtung, zur Revision, zu den verketteten Indexreihen und den Wertsicherungsrechner mit und ohne Schwellenwert.

Der "Persönlicher Inflationsrechner" erlaubt es Ihnen, eine für Ihren Haushalt aussagekräftige Inflationsrate zu berechnen und diese mit der nationalen Inflationsrate zu vergleichen.

 

 

 

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