Literaturpreis 2017 des Landes Vorarlberg
 geht an Sarah Rinderer

 

erstellt am
23. 03. 17
13:00 MEZ

Harderin überzeugte die Kunstkommission Literatur mit ihrem Text „Mutterschrauben“
Bregenz (vlk) - Der mit 7.000 Euro dotiere Literaturpreis des Landes Vorarlberg 2017 geht an Sarah Rinderer. Die in Hard aufgewachsene und heute in Linz lebende Autorin und bildende Künstlerin hat sich mit ihrem Werk "Mutterschrauben" unter 29 Einreichungen durchgesetzt. Der Hittisauer Autor Michael Vögel bekommt ein Arbeitsstipendium in Höhe von 1.500 Euro. Er beeindruckte die Jury mit seinem Text "Im Anfang war das Wort". Die Preisverleihung durch Kulturlandesrat Christian Bernhard findet am 24.04. im Landhaus statt.

Die Vorarlberger Literaturszene ist groß und vielseitig. Dies bewies die große Resonanz auf die heurige Ausschreibung des Literaturpreises einmal mehr. Die 29 Einreichungen sind ein Abbild der literarischen Landschaft Vorarlbergs: von experimenteller Lyrik über Kurzgeschichten bis zu klassischen Romankonzepten.

In einem anonymisierten Verfahren entschieden die Mitglieder der Kunstkommission Literatur über die Vergabe. Mit der 23-jährigen Harderin Sarah Rinderer erhält eine noch junge Autorin den Preis. Das freut Kulturlandesrat Christian Bernhard besonders: "Die gezielte Unterstützung der nächsten Generation ist für mich ein programmatischer Schwerpunkt. Der Jury-Entscheid für Sarah Rinderer zeigt, wie stark die junge Literaturszene in Vorarlberg ist."

Literaturpreisträgerin Sarah Rinderer, geboren 1994 in Bregenz und aufgewachsen in Hard, lebt und arbeitet heute in Linz. Einige literarische Arbeiten der Studentin der Kulturwissenschaften und der experimentellen Gestaltung sind bereits in Vorarlberg gezeigt worden: im Theater Kosmos und im Theater am Saumarkt. 2015 erhielt Sarah Rinderer das START-Stipendium für Literatur des Bundeskanzleramtes und das Leistungsstipendium der Kunstuniversität Linz.

In dem Gewinnertext "Mutterschrauben" machen sich Großmutter und Enkelin vor dem Laptop auf eine Reise in die Vergangenheit. Die Geschichte der Großmutter, eine Erinnerung an die Vertreibung aus der Heimat, wird dabei aufgerollt. "Unprätentiös, nachgerade puristisch schafft es 'Mutterschrauben', die Gegenwart mit der Vergangenheit zu verbinden, um sie in leisen Tönen wieder gegenwärtig werden zu lassen", so Jurymitglied Barbara Winkler.

Michael Vögel wurde 1977 in Oberstdorf geboren und lebt in Hittisau. Er ist seit 1999 literarisch tätig. 2006 veröffentlichte er den Lyrikband "Bluten und Blüten". Bei seinem zum Literaturpreis des Landes Vorarlberg 2017 eingereichten Text "Im Anfang war das Wort" handelt es sich um ein Fragment aus dem in Arbeit befindlichen Roman "Quasi Jesus". Mit dem Arbeitsstipendium möchte die Jury Vögel die Chance geben, seine "lustvolle Persiflage auf den Heimatroman – ein Schriftsteller zwischen den Fronten der Dörfler" weiterzuentwickeln.

Der Literaturpreis des Landes Vorarlberg wird seit 1999 alljährlich im April verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Monika Helfer, Arno Geiger, Verena Roßbacher, Christian Futscher, Raimund Jäger sowie Stefan Alfare.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.vorarlberg.at/vorarlberg/tourismus_kultur/kultur

 

 

 

 

 

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