Kern: "Friedliches Zusammenleben basiert
 auf Toleranz und gegenseitigem Respekt"

 

erstellt am
22. 03. 17
13:00 MEZ

Bundeskanzler und Staatssekretärin Muna Duzdar luden zum Interreligiösen Dialog ins Bundeskanzleramt
Wien (bka) - "Wir haben heute einen sehr intensiven Dialog mit den Vertretern der Religionsgesellschaften geführt, wofür ich mich herzlich bedanken möchte. Denn ihr Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben in unserer Gesellschaft kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Besonders bedanke ich mich für ihr soziales und humanitäres Engagement, gerade auch im Bereich der Betreuung von Flüchtlingen. Hier wurde und wird Unschätzbares geleistet", sagte Bundeskanzler Christian Kern am 21.03. im Anschluss an den Interreligiösen Dialog im Bundeskanzleramt, zu dem die Vertreter der in Österreich gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften geladen waren.

Die Bundeskanzler hob die Bedeutung von Toleranz und gegenseitigem Respekt für das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft hervor. Es sei wesentlich, dass das Prinzip der Religionsfreiheit genauso akzeptiert werde wie der Grundsatz, dass Religion nicht über staatlichen Gesetzen stehen könne. "Es wäre eine missverständliche Interpretation von Toleranz, wenn wir akzeptieren, dass Frauen in weiten Teilen nicht am öffentlichen Leben teilnehmen können", so Kern. In der Frage religiöser Symbole sprach sich der Kanzler für ein neutrales Auftreten des Staates aus, wenn er etwa in der Person von Richterinnen, Richtern oder Bediensteten der Exekutive in Erscheinung tritt.

Staatssekretärin Muna Duzdar betonte ebenfalls den guten und offen geführten Dialog mit den Religionsgesellschaften. "Wir haben ein gemeinsames Ziel, nämlich den Hass und die Ausgrenzung in unserer Gesellschaft zurückzudrängen. Hier ist es umso wichtiger zusammenzurücken und gemeinsam für ein positives gesellschaftliches Klima und für Solidarität zu sorgen", so Duzdar. Gerade im Integrationsbereich gäbe es eine große Unterstützung durch die Religionsgemeinschaften. "Aber auch bei der Initiative gegen Hass im Netz haben wir in ihnen einen starken Bündnispartner", so die Staatssekretärin.

Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, Vorsitzender der Bischofskonferenz, zeigte sich dankbar für den lebendigen Dialog in Österreich und betonte, wie wichtig die Vielfalt der Religionen in Österreich sei: "Wir brauchen diese Vielfalt in unserem Land und ich bin zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft ein gutes Miteinander haben werden. Das setzt voraus, dass wir uns begegnen und einander zuhören." Das positive Klima zwischen den Religionen in Österreich dürfe nicht gefährdet werden, gleichzeitig müsse aber auch ein kritischer Dialog möglich sein. Der Erzbischof rief dazu auf, in der öffentlichen Berichterstattung und Debatte nicht pauschal über Gruppen zu urteilen, sondern sich immer um Differenzierungen zu bemühen. Den positiven Beispielen gelungener Integration und eines guten Miteinanders, beispielsweise von Christen und Muslimen, solle mehr Augenmerk geschenkt werden.

 

 

 

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