Österreichs IT-Dienstleister und Unternehmensberater
 nehmen Digitalisierung in die Hand

 

erstellt am
22. 03. 17
13:00 MEZ

GEMEINSAM.SICHER – fIT im Netz, die Initiative des BMI und des Fachverbands UBIT ist eines von zahlreichen Maßnahmenbündeln, um Österreichs Wirtschaft fit zu machen.
Wien (ubit) - Österreich ist längst in der digitalen Welt angekommen. Konsumentinnen und Konsumenten nutzen das Web bereits zu beinahe 100 % für Kaufentscheidungen. Computer sowie Smartphones gehören zum Alltag. Unternehmen in Österreich haben Mühe, mit diesen digitalen Entwicklungen mitzuhalten. Eine Studie von Arthur D. Little von 2016 zeigt, dass Österreichs Mittelstand im Bereich Digitalisierung noch gehörigen Aufholbedarf hat. Kaum die Hälfte der Unternehmen kann mit Begriffen wie Industrie 4.0 etwas anfangen. Auch das Bewusstsein für Datensicherheit ist nicht in ausreichendem Ausmaß gegeben. Aktuell fehlt es in Österreich an einem gemeinsamen Zielbild. Das eröffnet eine massive Kluft zwischen dem Nutzungsverhalten der ÖsterreicherInnen und dem digitalen Angebot der österreichischen Unternehmen. So entstehen viele Businesschancen erst gar nicht und die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs ist in Gefahr. „Den Aufholbedarf rasch zu bewerkstelligen, ist eine wichtige Aufgabe, der wir uns als ganze Branche für Österreich konzentriert annehmen!“, sagt Alfred Harl, Obmann des Fachverbands für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich. „Wir bilden mit unseren IT-Dienstleistern und Unternehmensberatern eine schlagkräftige Gruppe an Digitalisierungsberaterinnen und –beratern, damit wir diese gefährliche Kluft rasch schließen. Ein Bündel an Maßnahmen wird den Rückstand des österreichischen Mittelstandes rasch schmelzen lassen. Auch wenn wir großen Nachholbedarf sehen, die Chance ist bis 2020 in Sachen IT-Sicherheit und digitalem Geschäft Europaspitze zu werden!“

Veränderungen stoßen immer auf Widerstand
Österreich ist mit einem großen Veränderungsprozess konfrontiert und der Kaufkraftabfluss in digitalisierte Märkte droht. Eine Welt ohne Informationstechnologie ist heute nicht mehr vorstellbar. Sowohl die Gesellschaft als auch das Geschäftsleben haben sich in den letzten Jahren dank rasanter technologischer Entwicklungen gewaltig verändert. Generell gilt: Technologien entwickeln sich immer schneller – mit teils noch unüberschaubaren gesellschaftlichen Konsequenzen. Die Digitalisierung greift immer stärker um sich und führt zu disruptiven Veränderungen in allen Branchen. Die Unternehmen müssen sich digital verändern und weiterentwickeln, dazu brauchen sie einerseits das passende Know-how im Unternehmen und andererseits die Unterstützung aller MitarbeiterInnen. Mit der Digitalisierung sind bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oft Ängste und Barrieren verbunden. Viele fürchten, dass sie ersetzt werden könnten. „Meist wird von den Arbeitsplätzen gesprochen, die durch die Digitalisierung wegfallen. Dabei ist es jetzt besonders wichtig, dass wir jene Arbeitsplätze beschreiben und definieren, die durch diese Entwicklung geschaffen werden. Die Welt verändert sich – es gibt neue Berufsbilder, neue Jobs. Diese Chancen bauen Widerstand und Ängste ab!“, sagt Dr.in Silvia Dirnberger-Puchner, Geschäftsführerin vom alphaTeam Institut für Systemische Beratung. „Die UBIT Branche hat mit seinen zehntausenden flinken tüchtigen Betrieben allen Grund zu mehr Selbstbewusstsein und zu weniger Sorge. Die Kleinen sind die Schnelleren – das ist mein Appell an alle die sich den aktuellen Herausforderungen stellen.“

Wirtschaftsprozesse im Netz schützen
Das Wirtschaftsleben verlagert sich Schritt um Schritt ins Netz. Die Kriminalität zieht hier mit. Angriffe auf digitale IT-Infrastrukturen sind längst ein ernstzunehmendes Risiko. Die Unternehmen unterschätzen diese Gefahr. Hier setzt die gemeinsame Initiative von BMI und dem Fachverband UBIT GEMEINSAM.SICHER – fIT im Netz an, die ein Bündel an Maßnahmen beinhaltet, um Österreichs Mittelstand mit Hilfe der UBIT IT-DienstleisterInnen und UnternehmensberaterInnen bei der Digitalisierung zu stärken. Es stehen besonders die Gefahren im Netz für Unternehmen im Fokus. Zahlen des Bundesministeriums für Inneres belegen 2016 einen Gesamtanstieg der Zahl an Anzeigen zu Cybercrime um 30,9 Prozent in fast allen Bereichen: Die Zahl der Anzeigen ist von 10.010 im Jahr 2015 auf 13.103 im Jahr 2016 angestiegen. Die tatsächliche Zahl von Cybercrime-Attacken ist aber wesentlich höher. Aktuell spricht man in Österreich von 25.000 Angriffen am Tag. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen – also das Herz des Wirtschaftsstandortes Österreich – sind diese Attacken eine ernsthafte Bedrohung. „Hier setzen wir mit unseren UBIT-Digitalisierungsberaterinnen und -beratern an. Eine funktionierende IT-Infrastruktur und ein modernes IT-Verständnis sind Basis für den Geschäftserfolg. Dabei spielen die IT, alle Prozesse rund um das Geschäft und Interesse am Neuen eine wichtige Rolle. Dafür braucht es laufende Qualifizierungen und Standards, auf die man sich verlassen kann. Dafür sind wir da“, sagt Fachverbands-Obmann Alfred Harl.

Kriminalität im Netz steigt
Die Kriminalitätsformen im Internet werden in zwei Bereiche unterteilt: Unter Cybercrime im engeren Sinne versteht man Straftaten, die an IT-Systemen oder Daten begangen werden, wie zum Beispiel der widerrechtliche Zugriff auf ein Computersystem. Cybercrime im weiteren Sinn nutzt das Internet als Kommunikationsplattform und umfasst auch Betrugsdelikte mit Tatort Internet, Kinderpornografie und die Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen. Betrachtet man die Tatbestände von Cybercrime im engeren Sinne, so sind diese österreichweit von 1.696 im Jahr 2015 auf 2.630 um 55,1 Prozent angestiegen. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote um 6,4 Prozentpunkte auf 18 Prozent zurückgegangen. „Das ist vor allem auf die globale Streuung von Tätern, Servern, Opfern und Geldflüssen, auf die immer stärkere Nutzung des Darknets durch Kriminelle und die daraus resultierenden technisch immer anspruchsvoller werdenden Ermittlungen zurückzuführen“, sagt Mag. Leopold Löschl, Leiter des Cybercrime Competence Center C4 des Bundesministeriums für Inneres (BMI), und ergänzt: „Ebenso haben das Unterschätzen von Cyberkriminalität und die Mängel an Präventionsmaßnahmen maßgeblichen Anteil an der zunehmenden Anzahl an Cyberattacken.“

Schlagkräftige Gruppe an Digitalisierungsberaterinnen und -beratern entsteht
Tatsächlich setzt die UBIT nun verstärkt auf Weiterbildung ihrer BeraterInnen im Bereich Cybersecurity. Anlass dafür ist nicht zuletzt das Inkrafttreten der EU-Datenschutz-Grundverordnung im Mai 2018. Damit werden die bisherige EU-Richtlinie und auch das nationale Datenschutzgesetz ersetzt. „Die neue Verordnung soll Bürgerinnen und Bürgern mehr Rechte und die Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten einräumen“, sagt Alfred Harl. Für Unternehmen, und zwar auch für KMUs, ergeben sich neue Verpflichtungen. „Der Bedarf an entsprechender qualifizierter Beratung im Bereich Informations- und Datensicherheit steigt und so haben wir mit unserer Qualitätsakademie incite einen neuen Lehrgang inklusive Zertifizierung für IT- und Datensicherheit entwickelt“, ergänzt Obmann Harl. Der Lehrgang wurde in Kooperation mit der der Experts Group IT-Security des WKO-Fachverbandes UBIT, dem Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ), der Österreichischen Computergesellschaft (OCG), dem Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria (A-Sit) und der SBA Research entwickelt. Umfassende Informationssicherheit besteht aus technischen, organisatorischen und persönlichen Maßnahmen. Für Unternehmen reicht es inzwischen nicht mehr, einfach in die Security-Infrastruktur oder Produkte zu investieren. Die Security-Spezialistinnen und -Spezialisten müssen heute über ein umfangreiches Wissen punkto Sicherheitsprozesse, technische Grundlagen sowie rechtliche Rahmenbedingungen verfügen. Es zeigt sich, wer seinen Kundinnen und Kunden qualifizierte Beratung im Bereich Informations- und Datensicherheit anbieten kann, für den eröffnen sich neue Marktchancen. „Mit dieser Ausbildung richten wir uns an UBIT-Mitglieder, IT-DienstleisterInnen und UnternehmensberaterInnen, die ihr Wissen im Bereich Daten- und Informationssicherheit aktualisieren möchten. Positiver Nebeneffekt: Das eröffnet unternehmerische Chancen in der Zukunft“, erklärt Alfons Helmel, Geschäftsführer der Qualitätsakademie incite. Alfred Harl meint abschließend: „Wir setzen die entscheidenden Impulse, damit die österreichische Wirtschaft rasch und nachhaltig von unseren UBIT-Digitalisierungsberaterinnen und –beratern profitiert. Es ist uns wichtig, dass wir Österreich mit unserem UBIT Konjunkturprogramm rasch fit machen und an Europas Spitze bringen. UBIT ist die Digitalisierungsbranche für Österreich! Wir nehmen Österreichs Digitalisierung in die Hand! Das stärkt den Wirtschaftsstandort Österreich!“

Der Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT)
Mit mehr als 65.000 Mitgliedern gehört der Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) zu den größten und dynamischsten Fachverbänden der Wirtschaftskammer Österreich. Er nimmt die Interessen der Unternehmerinnen und Unternehmer aus den Bereichen Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie wahr. Ziel ist es, berufsrelevante Rahmenbedingungen zu optimieren und dem Markt die Leistungen der Berufsgruppen zu kommunizieren. Mitglieder können umfangreiche Beratungs- und Serviceleistungen in Anspruch nehmen.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.ubit.at
http://www.beratertag.at

 

 

 

 

 

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