VIENNA BIENNALE 2017:
 Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft

 

erstellt am
30. 03. 17
13:00 MEZ

In einer zweiten Pressekonferenz zur VIENNA BIENNALE wurden Details zu den Projekten und die teilnehmenden KünstlerInnen, DesignerInnen und ArchitektInnen bekanntgegeben
Wien (vienna biennale) - Künstliche Intelligenz, automatisierte Arbeitswelten, Internet der Dinge, grenzenlose digitale Kommunikation, gläserne Menschen, neue Individualität: Die Turbo-Digitalisierung stellt unser (Arbeits-)Leben in rasantem Tempo auf den Kopf. Wer aber holt aus der digitalen, technologie- und wirtschaftsgetriebenen Revolution das Beste für die Menschen heraus? Die "VIENNA BIENNALE 2017: Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft" (21. Juni bis 1. Oktober 2017) vereint DesignerInnen, ArchitektInnen und bildende KünstlerInnen mit dem Anspruch auf ein besseres Morgen. An verschiedenen Ausstellungsorten, in- und outdoor, zeichnen visionäre und utopische, aber auch realisierbare kreative Szenarien ein komplexes, verheißungsvolles Bild der digitalen (Arbeits-)Welt der Zukunft. Details zu den Projekten und die teilnehmenden KünstlerInnen, DesignerInnen und ArchitektInnen der VIENNA BIENNALE 2017 wurden in einer Pressekonferenz am 30.03. bekanntgegeben.

Die Künste spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die Digitalisierung mit ästhetischen und humanen Werten aufzuladen. Darin sind sich die Veranstalter der VIENNA BIENNALE – MAK, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunsthalle Wien, Architekturzentrum Wien sowie Wirtschaftsagentur Wien und AIT Austrian Institute of Technology als außeruniversitärer Forschungspartner – einig.

„Die digitale Zukunft geht uns alle an. Wir sind hier mit einer zutiefst demokratischen Aufgabe konfrontiert, die wir mit tatkräftiger Hilfe aus Kunst, Design und Architektur gemeinsam bewältigen müssen. Vom Standort Wien, aus dem Herzen Europas heraus, gibt die VIENNA BIENNALE Anstöße, eine digitalisierte Zivilisation und Arbeitswelt human mitzugestalten“, so Christoph Thun-Hohenstein, Initiator und Leiter der VIENNA BIENNALE.

Wie fundamental Arbeit für unser Leben, unseren Wohlstand und unser Wohlgefühl ist und welche Ängste, aber auch Chancen mit Robotik und Automatisierung verbunden sind, ist Thema mehrerer Projekte der VIENNA BIENNALE. "Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine" (Eine Ausstellung des MAK, des Vitra Design Museums und des Design museum Gent) lädt zur unmittelbaren Begegnung mit der immer allgegenwärtigeren Spezies Roboter. Mehr als 200 Exponate aus Kunst, Design und Architektur sowie Beispiele aus Technologie, Film, Literatur, Mode, Wissenschaft und Populärkultur untersuchen den unaufhaltsamen Hype intelligenter Maschinen und die entscheidende Rolle, die Design dabei spielt.

Vertieftes Verständnis für die Umbrüche und die bereits realen Veränderungen in der Arbeitswelt evoziert die Ausstellung "How will we work?" der Universität für angewandte Kunst Wien im Angewandte Innovation Laboratory. Zeitgenössische Kunst, Interaction Design, Mixed Media sowie zeitbasierte Medien öffnen einen kritischen Blick auf die oft skeptischen Vorstellungen von Automatisierung und Industrie 4.0.

Neue Technologien bedeuten auch Chancen auf neue Arbeitsfelder und neue kreative Konstellationen. Seit 2016 engagiert sich die "StadtFabrik", ein Kooperationsprojekt der Wirtschaftsagentur Wien mit ihrem Kreativzentrum departure und des MAK, kuratiert vom IDRV – Institute of Design Research Vienna, für die Entdeckung und Sichtbarmachung urbaner Potenziale in der Kreativwirtschaft. Mit Demonstratoren im Stadtraum und der Ausstellung "StadtFabrik: Neue Arbeit. Neues Design". im MAK erforscht die StadtFabrik im Rahmen der Biennale drei zentrale Aspekte des Arbeitens in der digitalen Zukunft: NEUE KREATIVE ARBEIT, NEUE SOZIALE ARBEIT und NEUE NACHHALTIGE ARBEIT.

Die Turbo-Digitalisierung lässt uns aus dem Blick verlieren, dass es auch darum geht, unsere Welt zu erhalten und zu reparieren. Mit dem Projekt "Care + Repair" geht das Architekturzentrum Wien in den Stadtraum und eröffnet einen öffentlichen Arbeitsraum am Nordbahnhof, einem der größten innerstädtischen Entwicklungsgebiete in Wien. Sechs internationale Architekturteams entwickeln mit lokalen Initiativen und ExpertInnen Prototypen für einen Care + Repair Urbanismus. Eine wachsende Ausstellung und eine Serie von Veranstaltungen zu diesen Projekten verdeutlichen, wie Care + Repair Architektur die Stadt mit in die Zukunft nimmt.

Wie sich die Digitale Moderne anfühlt, wie wir Menschen in ihr interagieren und leben möchten, ist Thema von drei weiteren Biennale-Projekten.

   

Die Kunsthalle Wien rückt in ihrer Ausstellung "Work it, feel it!" den menschlichen arbeitenden Körper in den Fokus. Künstlerische Beiträge thematisieren Disziplinierungs- und Kontrollmechanismen, die diesen formen und regulieren, sowie Momente (körperlichen) Widerstands gegen eine allumfassende und grenzenlos gewordene Arbeit.

"ARTIFICIAL TEARS. Singularität & Menschsein – Eine Spekulation" lädt im MAK zur emotionalen und gedanklichen Auseinandersetzung mit der Zukunft der Menschheit ein. Die gezeigten Kunstwerke eröffnen mit Zitaten aus dem Science-Fiction-Genre dystopische Welten, denen es zu entfliehen gilt, oder zeigen Bewusstseinszustände und archaische Aspekte auf, die die poetische Ineffizienz des Menschen im Gegensatz zur Überregulation durch Technologie thematisieren.

Eine Narration zum Affekt der Dinge entspinnt die Gruppenausstellung des MAK "ich weiß nicht – Wie die Beziehungen zwischen den Dingen wachsen" vor dem Hintergrund neuer digitaler Settings. 17 Positionen vorwiegend in Österreich arbeitender KünstlerInnen analysieren die Interaktion der Menschen mit Dingen, die uns täglich begegnen und umgeben.

Im Zuge der VIENNA BIENNALE 2017 wird die anlässlich der London Design Biennale 2016 konzipierte kinetische Installation "LeveL – the fragile balance of Utopia" von mischer’traxler studio erstmals in Österreich gezeigt. Sie versinnbildlicht das Konzept der Utopie als Balanceakt zwischen individuellen und kollektiven Ansprüchen. Ein Statement zu den versteckten Agenden der uns täglich umgebenden digitalen Oberflächen und Softwares steuern StudentInnen der Abteilung Industrial Design 2 der Universität für angewandte Kunst Wien in der eineinhalbwöchigen Präsentation "DESIGN FOR AGENCY. Handlungsmacht gestalten" im MAK FORUM bei.

Der Vienna Biennale Circle, ein Thinktank vorwiegend in Wien lebender Persönlichkeiten verschiedener Kreativsparten, trifft sich zum regelmäßigen Diskurs über die Themen der Biennale und das Miteinander von Mensch und Maschine. Die Essenz dieses Diskurses ist bei der VIENNA BIENNALE 2017 in einem von buero bauer designten Ausstellungsmanifest mit dem Titel "Was wollen wir? Dimensionen eines neuen digitalen Humanismus" nachzulesen. Die Schlüsselbegriffe und pointierten Texte skizzieren Annäherungen an eine Welt, in der wir auch in Zukunft gerne leben möchten.

KuratorInnen

VIENNA BIENNALE 2017: Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft:
Anne Faucheret (Kuratorin, Kunsthalle Wien)
Angelika Fitz (Kuratorin, Direktorin, Architekturzentrum Wien)
Anab Jain (Mitbegründerin und Direktorin, Superflux, London; o. Univ.-Prof., Universität für angewandte Kunst Wien)
Amelie Klein (Kuratorin, Vitra Design Museum, Weil am Rhein)
Elke Krasny (Kuratorin, Professorin für Kunst und Bildung, Akademie der bildenden Künste, Wien)
Marlies Wirth (Kuratorin Digitale Kultur, Kustodin Sammlung Design, MAK)
IDRV – Institute of Design Research Vienna (Harald Gruendl und Ulrike Haele)

TEAM Vienna Biennale Circle
Christoph Thun-Hohenstein (inhaltliche Leitung), Gerald Bast, Erwin Bauer, Mark Coeckelbergh, Janina Falkner, Anne Faucheret, Paul Feigelfeld, Gabriela Gantenbein, Harald Gruendl, Ulrike Haele, Miriam Kathrein, Beate Lex, Eva Meran, Elisabeth Noever-Ginthör, Hans-Jörg Otto, Bill Price, Doris Rothauer, Robert Trappl, Marlies Wirth und Evan Zimmerman

 

 

Weitere Informationen:
http://www.viennabiennale.org

 

 

 

 

 

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