Landesgalerie soll Niederösterreichs
 Kunstschätzen breiten Raum bieten

 

erstellt am
10. 04. 17
13:00 MEZ

Krems (nöwpd) - Ab dem Sommer 2018 soll die neue Landesgalerie Niederösterreich die Kunstmeile Krems um einen weiteren Eckpfeiler ergänzen. „Krems wird damit zum blau-gelben Kompetenzzentrum bildender Kunst“, so Landeshauptmann Erwin Pröll bei der Präsentation des Projekts, das er als Markenzeichen von besonderer Bedeutung bezeichnet.

Er freue sich darüber, dass die Weltkulturerbe-Experten ein sehr positives Gutachten über die Weltkulturerbe-Verträglichkeit des Projekts abgegeben haben, wonach es eine Bereicherung der Wachau sei, erklärte Pröll. Derzeit seien nur vier Prozent der rund 60.000 Kunstobjekte aus der Landessammlung für die Öffentlichkeit zugänglich. Künftig werde die Landesgalerie – mit 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche auf fünf Ebenen (inklusive einem großen Untergeschoß) – entsprechend „breiten Raum bieten, um den Niederösterreichern ihre Schätze zu zeigen“, sagte Pröll.

Nach dem Spatenstich im Juni des Vorjahres war man bald auf historische Funde gestoßen, die das Bundesdenkmalamt und die Archäologen auf den Plan riefen. Gefunden wurden Reste eines ehemaligen mittelalterlichen Hafens und weitere Artefakte, die später ebenfalls im Bereich der Landesgalerie zu sehen sein werden. Beim neu entdeckten Hafenbereich von Stein „handelt es sich um einen der wichtigsten archäologischen Funde der letzten Jahre in Österreich“, so Hermann Fuchsberger vom Bundesdenkmalamt. Zwei Fundhölzer konnten bereits auf 1260 und 1344 datiert werden.

Pröll verweist im Zusammenhang mit der Landesgalerie auch auf deren wirtschaftspolitischen Hintergrund und die Impulse, die von ihr ausgehen sollen. So hat eine Studie der Donau-Universität Krems über die regionalpolitischen Effekte nachgewiesen, dass die Investitionen des Landes im Ausmaß von 35 Millionen Euro einen Ausgaben-Effekt von rund 75 Millionen Euro bewirken und damit 400 bis 420 Arbeitsplätze schaffen bzw. sichern werden. Das neue Haus werde auch den Kulturtourismus in Niederösterreich beflügeln, so die Studie. Man rechnet mit einem Besucherzuwachs in der Kunstmeile von derzeit 120.000 pro Jahr auf 160.000 bis 170.000 Besucher.

Für Architekt Bernhard Marte ist es „ein großes Geschenk, hier bauen zu dürfen“. Der zentrale Akzent der Landesgalerie ist ihre architektonische Drehung, die Hinwendung sowohl zum historischen Stadtkern von Krems als auch zur Donau. Das Haus wird sich den Besuchern im Erdgeschoß in weiten Bögen öffnen, die auch das Tageslicht hereinholen. Das Untergeschoß stellt eine Verbindung zur Kunsthalle Krems her.

Christian Bauer, Künstlerischer Direktor der Landesgalerie, betont, dass das Programm der Landesgalerie im Zeichen aktueller Themen und Fragestellungen stehen wird. Die Landesgalerie verbinde die Bestände der Landessammlungen Niederösterreich mit wichtigen Privatkollektionen. „Die Lebensrealität der Menschen wird Dreh- und Angelpunkt des Programms sein“, so Bauer.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.lgnoe.at

 

 

 

 

 

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