Duzdar: "Roma-Strategie 2020 wird um
 Schwerpunkte Frauen und Jugend erweitert"

 

erstellt am
07. 04. 17
13:00 MEZ

Inklusion der Roma in die Gesellschaft ist vorrangiges Ziel
Wien (bka) - Anlässlich des Internationalen Roma-Tages am 8. April präsentierte Staatssekretärin Muna Duzdar gemeinsam mit Susanne Pfanner, Leiterin der Nationalen Roma-Kontaktstelle im Bundeskanzleramt, Emmerich Gärtner-Horvath, dem Vorsitzenden des Volksgruppenbeirates der Roma, und Irina Spataru vom Romano Centro am 06.04. Bilanz und Ausblick für die Roma-Strategie 2020 in Österreich.

Im Jahr 2011 wurde vom Europäischen Rat der EU-Rahmen für nationale Strategien zur Integration der Roma bis zum Jahr 2020 verabschiedet. In Österreich wurde 2012 dafür eine Nationale Roma-Kontaktstelle im Bundeskanzleramt eingerichtet. Die Vernetzung zwischen der Roma-Zivilgesellschaft und der Nationalen Kontaktstelle erfolgt über eine Dialogplattform, die den regelmäßigen Austausch forciert. Im Herbst des vergangenen Jahres bestand auch die Möglichkeit das Roma-Strategiepapier im Rahmen einer Online-Dialogplattform zu bewerten.

"Österreich spielt bei der Roma-Strategie in Europa eine Vorreiterrolle. Von Seiten der EU-Kommission wird immer wieder dazu aufgerufen, dem österreichischen Beispiel des intensiven Dialoges zu folgen", erläuterte Staatssekretärin Muna Duzdar. Mit 12 Millionen Menschen stellen die Roma die größte ethnische Minderheit in Europa dar. Sie sind immer noch von Ausgrenzung, Diskriminierung und Armut betroffen. Als eine Gegenmaßnahme werden in Österreich etwa Projekte im Bereich Arbeitsmarkt im Ausmaß von jährlich 1 Million Euro – kofinanziert durch die EU – gefördert. "Unsere Schwerpunktsetzung Bildung, Arbeitsmarkt und Kampf gegen Diskriminierung wurde auch durch die Online-Umfrage weitestgehend bestätigt. Zudem wurden aber Nachholbedarf insbesondere beim Thema Frauen-Empowerment und Jugend deutlich", so Duzdar. Die überarbeitete Roma-Strategie soll noch in der ersten Jahreshälfte den Ministerrat passieren.

Thema müsse ebenso die Bewusstseinsarbeit gegen wachsenden Antiziganimus sein, unterstrichen Emmerich Gärtner-Horvath und Irina Sparatu. Deutlich zeige sich auch Bedarf bei aus anderen EU-Staaten zugewanderten Roma, die die Zahl der autochtonen Roma in Österreich deutlich übersteige. Die EU müsse Länder wie Ungarn, die Slowakei oder Rumänien viel deutlicher zur Integration der Roma auffordern.

Ein wichtiges Anliegen der Roma-Vertreter war es auch, eine intensivere Gedenkkultur in Österreich zu bewirken. Immerhin seien in der Zeit des Nationalsozialismus rund 90 Prozent der Roma ermordet worden.

 

 

 

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