Kärnten erarbeitet eine Digitale Agenda

 

erstellt am
07. 04. 17
13:00 MEZ

LH Kaiser, LHStv.in Prettner, LHStv.in Schaunig, LR Benger und LR Holub: Handlungsorientierung für Landesregierung zur Digitalisierung – Wollen Strukturwandel in Gesellschaft und Wirtschaft proaktiv mitgestalten
Klagenfurt (lpd) - Die Digitalisierung schreitet mit enormer Geschwindigkeit voran, greift in immer mehr Lebensbereiche und verändert unsere Welt nachhaltig. Kärnten rüstet sich dafür mit einer eigenen Digitalen Agenda, die vor allem auch konkrete Projekte umfassen soll. Das gaben Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in Beate Prettner, die zuständige Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig sowie die Landesräte Christian Benger und Rolf Holub am 07.04. bekannt. In der Regierungssitzung am 11.04. legen sie gemeinsam den entsprechenden Bericht zur Kenntnisnahme vor.

„Unser Ziel ist es, den durch die Digitalisierung eingeleiteten Strukturwandel in Gesellschaft und Wirtschaft proaktiv mitzugestalten“, erklären Kaiser und Schaunig unisono. Die Digitale Agenda Kärnten solle eine Handlungsorientierung für die Landesregierung darstellen und eine ressortübergreifende Betrachtung des Themas ermöglichen. Einen Ausgangspunkt für ihre Erarbeitung bilde die von der Bundesregierung Anfang des Jahres präsentierte Digital Roadmap für Österreich.

„Unser Fokus liegt nicht nur auf den vielen positiven Effekten und Chancen durch die Digitalisierung – natürlich müssen wir auch den damit einhergehenden Herausforderungen unsere Aufmerksamkeit widmen“, betont Kaiser. Er erklärt, dass daher die Umsetzung der Digitalen Agenda als offener, alle relevanten Gruppen einschließender Prozess erfolgen solle. Schaunig sagt, dass man für die relevanten Handlungsbereiche des Landes Kärnten konkrete Visionen und Ziele definieren sowie künftige Entwicklungspotentiale erkennen wolle. Sie führt folgende Themenbereiche an: Bildung; Arbeitsmarkt; digitale Inklusion; Mobilität und Verkehr; Wirtschaft, Tourismus, Gewerbewesen und Industrie 4.0; Gesundheit, Pflege und Soziales; Umwelt, Landwirtschaft und Energie; E-Government (Verwaltung 4.0); Medien und Kultur.

Als Bildungsreferent nennt Kaiser entsprechende Schritte für den Bildungsbereich. „Technisch dreht es sich natürlich um Infrastruktur, Hardware und Software. Bei der Ausbildung bzw. Steigerung der digitalen Kompetenz sollen Maßnahmen für die Kinder und Jugendlichen, die Pädagoginnen und Pädagogen sowie alle in deren Ausbildung Tätigen und auch für die Bildungsverwaltung gesetzt werden“, erklärt er. In der Bildungsabteilung des Landes gehe es hier beispielsweise um den elektronischen Akt. Die „Schule 4.0“ wolle man gemeinsam mit Bildungsministerium und Landesschulrat mit leistungsstarkem Breitband und WLAN sowie Tablets mit Lernsoftware ausstatten.

Im Gesundheitsbereich ermögliche die Digitalisierung neue Dimensionen des medizinischen Fortschritts, erklärt Gesundheitsreferentin Prettner. „Hier heißt es, am Ball zu bleiben und neue Entwicklungen laufend zu implementieren. Aber auch im Pflegebereich wird und muss die digitale Entwicklung forciert werden – vor allem im Bereich der Verwaltung“, sagt sie. Mit dem neuen Heimgesetz werde auch eine Pflegedatenbank umgesetzt: Jede Pflegeeinrichtung werde verpflichtet, ihre Belegsituation laufend in einer zentralen Datenbank bekanntzugeben. „Damit kann das Land die Pflegeversorgung der Kärntner Bevölkerung bedarfsgerecht und kosteneffizient steuern“, so Prettner.

Technologiereferentin Schaunig verweist darauf, dass in Kärnten analog zum Bund eine Plattform Industrie 4.0 bei der BABEG eingerichtet wurde, welche in Abstimmung mit der Bundesebene das Themenfeld aufbereitet. Es wurde ein kreativer Prozess gestartet, der der Kärntner Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt sowie Gesellschaft die neuen Herausforderungen im Wechsel zur vierten industriellen Revolution zugänglich macht und Kooperationsprozesse der wesentlichen Stakeholder ins Leben ruft.

„Wir müssen uns der Zukunft stellen - in allen Bereichen, wenn Kärnten im Wettbewerb mitmischen will. Im Tourismus setzen wir mit einem Förderprogramm für den Ausbau des eTourismus einen neuen Schwerpunkt. Unsere Touristiker müssen weltweit erkennbar und buchbar sein“, erklärt Tourismuslandesrat Benger ein Beispiel für die Digitalisierung in seinem Referatsbereich. Daher habe er in seiner Richtlinienkompetenz für den Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) die Ausarbeitung einer neuen Richtlinie in Auftrag gegeben. .„Maßnahmen und Aktivitäten, die einen klaren Endkundenfokus haben, oder neue Technologien sollen unterstützt werden“, so Benger. Ergebnis solle beispielsweise eine flächendeckende Online-Buchbarkeit der Kärntner Tourismusbetriebe, unabhängig von Buchungsportalen, sein.

Im Mobilitätsbereich sind laut Verkehrslandesrat Rolf Holub das mit Juni startende Pilotprojekt Geo-tracking und das Automatisierte Fahren zentrale Bereiche der Digitalen Agenda. Es werde eine verstärkte Nutzung von Open Data, Open Interface und Linking-of-Services-Ansätzen zur Schaffung neuer intermodaler Informations- und Zahlungslösungen geben. „Mit dem Pilotprojekt Automatisiertes Fahren werden wir dazu beitragen, die Mobilität in eine neue Ära zu katapultieren. Aber auch im Zuge der Umsetzung des Mobilitätsmasterplans mit der Schaffung von Mobilitätsknoten wird die Digitalisierung von Mobilitätsangeboten Kärnten weiter voranbringen“, so Holub.

 

 

 

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