Starkes Wachstum bei Bus, Bahn und Rad,
aber auch bei Autos in Vorarlberg

 

erstellt am
04. 04. 17
13:00 MEZ

Nur Stadttunnel kann Verkehrssituation in Feldkirch entschärfen
Feldkirch/Bregenz (vlk) - Die Zahlen sprechen für sich: 7,9 Millionen Fahrgäste benützen den Stadt- und Landbus in Feldkirch, bei der Einführung waren es nur 1,6 Millionen Fahrgäste. Gleichzeitig ist aber auch der Individualverkehr in Vorarlberg und im benachbarten Liechtenstein stark gewachsen. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Bürgermeister Wilfried Berchtold betonen daher, dass der Versuch, den Stadttunnel zu verhindern, nur zu Verzögerungen führe und das Problem für alle Beteiligten verschärfe. Zur Entlastung der Verkehrssituation in Feldkirch sind breit gefächerte Maßnahmen notwendig: Ein Ausbau der sanften Mobilität genauso wie der rasche Bau des Stadttunnels – "wir brauchen beides", so Rüdisser und Berchtold.

Feldkirch hat in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Land Vorarlberg viel in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und des Radwegenetzes investiert. Allein der Stadtbus hat seit der Einführung 38 Millionen Euro gekostet. Die Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen: Der Stadtbus fährt in Feldkirch im 15 Minuten-Takt, das Liniennetz inklusive Landbus wurde von 50 Kilometer auf 95 Kilometer beinahe verdoppelt. Auch die Zahl der Haltestellen ist von 60 auf 103 gestiegen. Ähnlich sehen die Maßnahmen im Bereich Radwege aus: So gibt es heute im Stadtgebiet ein Radroutennetz, das mit der Feinerschließung mehr als 70 Kilometer umfasst. Auch die Anzahl der Fahrradabstellplätze in der Innenstadt wurde im Vergleich zum Jahr 2009 fast verdoppelt.

Stadttunnel schafft Raum für sanfte Mobilität
Sobald der Stadttunnel in Betrieb ist, können weitere Verbesserungen der sanften Mobilität umgesetzt werden. Die sogenannten Begleitmaßnahmen zum Stadttunnel sind von der Behörde vorgeschrieben und werden realisiert, sobald die Straßen durch den Tunnel entlastet sind. So wird die bereits heute sehr hohe Qualität der öffentlichen Verkehrsmittel weiter verbessert und es entsteht mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer. Fußgängerunterführungen gelangen wieder an die Oberfläche und Straßen können im Sinne von Begegnungsstätten umgestaltet werden. "Die Realisierung des Stadttunnels Feldkirch bietet der Stadt eine einmalige Chance, um den Verkehr, den Lärm und die Abgase im bewohnten Gebiet zu reduzieren und damit auch den Menschen wieder eine höhere Lebensqualität zu bieten", so Bürgermeister Berchtold.

Liechtenstein mit höchster Autodichte in Europa
Dennoch darf diese positive Entwicklung bei Bus, Bahn und Rad nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anteil der Autos am Gesamtverkehrsaufkommen viel größer ist und ebenfalls ein starkes Wachstum aufweist, erklärt Bürgermeister Berchtold. Immerhin 89 Prozent der Vorarlberger Haushalte besitzen einen oder mehrere PKW. (Quelle: Mobilitätserhebung Vorarlberg 2013). In Vorarlberg waren 2015 laut Landesstatistik 309.000 Autos gemeldet, das sind 52.000 mehr als noch vor 10 Jahren. Liechtenstein hat über 39.000 Autos und weist mit 767 Autos pro Einwohner die höchste KFZ-Dichte in Europa auf. Österreich hat im Vergleich dazu 547 Autos pro 1000 Einwohner. "Das sind Tatsachen, die man nicht ignorieren kann und die dringend Maßnahmen erfordern. Der Stadttunnel Feldkirch ist eine lokale Entlastungsmaßnahme, die für die Menschen in Feldkirch eine enorme Verbesserung der Verkehrsituation und eine Reduzierung von Abgasen und Lärm bringen würde. Nur auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu setzen, ist eine unrealistische und falsche Sichtweise, die zu keiner Lösung führt. Wir brauchen beides", erklären Bürgermeister Berchtold und Landesstatthalter Rüdisser.

 

 

 

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