Safety Know-how für Autonomes
 Fahren von FH Campus Wien

 

erstellt am
19. 04. 17
13:00 MEZ

Wien (fh-campuswien) - Selbstfahrende Autos und Schienenfahrzeuge werden in nicht allzu ferner Zukunft ein gewohnter Anblick für uns sein. In Wien wird etwa die geplante neue U-Bahn Linie U5 teilautonom fahren. Nicht zu unterschätzen dabei: der Faktor Sicherheit – umfassend gedacht. Deshalb stand der sechste Safety Day am 4. April an der FH Campus Wien unter dem Motto „System Safety für Autonomes Fahren am Beispiel Schiene“.

Zur Eröffnung des Safety Day sprach Jörg Leichtfried, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie. Das Ministerium gab erst kürzlich bekannt, einen ExpertInnenrat für selbstfahrende Autos in Österreich einzurichten. Am Vienna Institute for Safety and Systems Engineering (VISSE) der FH Campus Wien hingegen konzentriert sich die Forschung auf die Systemsicherheit bei autonom fahrenden Zügen und Straßenbahnen, zugleich das Schwerpunktthema des diesjährigen Safety Day. Dabei verfolgen die FH-Forscher einen völlig neuen Ansatz – den der inhärenten Systemsicherheit. In enger Zusammenarbeit mit dem Masterstudium Safety and Systems Engineering planen die Experten des VISSE dazu eine Forschungsplattform. Seit Oktober 2016 läuft auch das von der Stadt Wien, MA23, geförderte Projekt „Safety-Konzept für autonome, schienengebundene, on-Demand, open-track Systeme (AuSoDoTS)“ an der FH Campus Wien.

Neben diesen Themen standen am Safety Day noch Vorträge zu rechtlichen Aspekten des Autonomen Fahrens auf der Schiene oder zur Zusammenarbeit zwischen KMU und den Safety-Forschern bei der Komponentenentwicklung auf dem Programm.

Sicherheit – schon beim ersten (System-)Gedanken
Technische Systeme weisen heute eine bislang nicht gekannte Komplexität auf. Zumeist greift auch die Rede von „einem System“ zu kurz, denn der Grad an Vernetzung zwischen mehreren Subsystemen ist äußerst hoch. Zudem steigt der Anteil von Software in technischen Systemen exponentiell. Insbesondere bei sicherheitskritischen Systemen, wie sie etwa beim Autonomen Fahren zum Einsatz kommen, können diese Faktoren zum Problem werden. Deshalb, so der Zugang der Forscher am VISSE, reicht es nicht mehr aus, Sicherheit als eigene Funktion an ein System zu koppeln, wie in der funktionalen Systemsicherheit üblich. Vielmehr muss der Faktor Sicherheit von Anfang an mitgedacht und in jedes noch so kleine Teilsystem eingeplant werden.

Paradigmenwechsel ist notwendig
Das ist der Grundgedanke der inhärenten Systemsicherheit, den die Wiener Wissenschafter verfolgen und damit auch ein Umdenken in der Industrie herbeiführen möchten. Dazu entwickelten die Safety-Pioniere des VISSE Vorgehensmodelle und Analyse-Methoden zur systematischen Identifikation von Gefährdungen. Diese Verfahren sind für komplexe Systeme sehr gut geeignet und leisten einen wesentlichen Beitrag zur inhärenten Systemsicherheit.

Geballtes Safety Know-how in Wien-Favoriten
Mit dem VISSE und dem später daraus entstandenen Masterstudium Safety and Systems Engineering – dem einzigen seiner Art in Europa – nimmt die FH Campus Wien eine führende Rolle in Sachen Safety ein. Namhafte Unternehmen wie TeLo, Thyssen-Krupp Budapest, Knorr-Bremse Budapest, ZKW oder TeleHaase sowie weitere Großbetriebe und KMU griffen bereits auf den Wissenspool der FH-Forscher zu. Der einmal jährlich stattfindende Safety Day ist die einzige Großveranstaltung in Österreich, die dem Thema Safety und inhärente Systemsicherheit derart breiten Raum einräumt. Der nächste Safety Day findet im April 2018 an der FH Campus Wien statt.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.fh-campuswien.ac.at/visse

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at