| Wien (fh-campuswien) - Selbstfahrende Autos und Schienenfahrzeuge werden in nicht allzu ferner Zukunft ein gewohnter
			Anblick für uns sein. In Wien wird etwa die geplante neue U-Bahn Linie U5 teilautonom fahren. Nicht zu unterschätzen
			dabei: der Faktor Sicherheit – umfassend gedacht. Deshalb stand der sechste Safety Day am 4. April an der FH Campus
			Wien unter dem Motto „System Safety für Autonomes Fahren am Beispiel Schiene“.
 Zur Eröffnung des Safety Day sprach Jörg Leichtfried, Bundesminister für Verkehr, Innovation und
			Technologie. Das Ministerium gab erst kürzlich bekannt, einen ExpertInnenrat für selbstfahrende Autos
			in Österreich einzurichten. Am Vienna Institute for Safety and Systems Engineering (VISSE) der FH Campus Wien
			hingegen konzentriert sich die Forschung auf die Systemsicherheit bei autonom fahrenden Zügen und Straßenbahnen,
			zugleich das Schwerpunktthema des diesjährigen Safety Day. Dabei verfolgen die FH-Forscher einen völlig
			neuen Ansatz – den der inhärenten Systemsicherheit. In enger Zusammenarbeit mit dem Masterstudium Safety and
			Systems Engineering planen die Experten des VISSE dazu eine Forschungsplattform. Seit Oktober 2016 läuft auch
			das von der Stadt Wien, MA23, geförderte Projekt „Safety-Konzept für autonome, schienengebundene, on-Demand,
			open-track Systeme (AuSoDoTS)“ an der FH Campus Wien.
 
 Neben diesen Themen standen am Safety Day noch Vorträge zu rechtlichen Aspekten des Autonomen Fahrens auf
			der Schiene oder zur Zusammenarbeit zwischen KMU und den Safety-Forschern bei der Komponentenentwicklung auf dem
			Programm.
 Sicherheit – schon beim ersten (System-)GedankenTechnische Systeme weisen heute eine bislang nicht gekannte Komplexität auf. Zumeist greift auch die Rede
			von „einem System“ zu kurz, denn der Grad an Vernetzung zwischen mehreren Subsystemen ist äußerst hoch.
			Zudem steigt der Anteil von Software in technischen Systemen exponentiell. Insbesondere bei sicherheitskritischen
			Systemen, wie sie etwa beim Autonomen Fahren zum Einsatz kommen, können diese Faktoren zum Problem werden.
			Deshalb, so der Zugang der Forscher am VISSE, reicht es nicht mehr aus, Sicherheit als eigene Funktion an ein System
			zu koppeln, wie in der funktionalen Systemsicherheit üblich. Vielmehr muss der Faktor Sicherheit von Anfang
			an mitgedacht und in jedes noch so kleine Teilsystem eingeplant werden.
 Paradigmenwechsel ist notwendigDas ist der Grundgedanke der inhärenten Systemsicherheit, den die Wiener Wissenschafter verfolgen und
			damit auch ein Umdenken in der Industrie herbeiführen möchten. Dazu entwickelten die Safety-Pioniere
			des VISSE Vorgehensmodelle und Analyse-Methoden zur systematischen Identifikation von Gefährdungen. Diese
			Verfahren sind für komplexe Systeme sehr gut geeignet und leisten einen wesentlichen Beitrag zur inhärenten
			Systemsicherheit.
 Geballtes Safety Know-how in Wien-FavoritenMit dem VISSE und dem später daraus entstandenen Masterstudium Safety and Systems Engineering – dem einzigen
			seiner Art in Europa – nimmt die FH Campus Wien eine führende Rolle in Sachen Safety ein. Namhafte Unternehmen
			wie TeLo, Thyssen-Krupp Budapest, Knorr-Bremse Budapest, ZKW oder TeleHaase sowie weitere Großbetriebe und
			KMU griffen bereits auf den Wissenspool der FH-Forscher zu. Der einmal jährlich stattfindende Safety Day ist
			die einzige Großveranstaltung in Österreich, die dem Thema Safety und inhärente Systemsicherheit
			derart breiten Raum einräumt. Der nächste Safety Day findet im April 2018 an der FH Campus Wien statt.
 |