Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026

 

erstellt am
25. 04. 17
13:00 MEZ

Linz (lk) - Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Michael Strugl stellte am 24.04. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Johann Ecker (Institut Retzl GmbH), Vorstandsdirekter DI Mag. (FH) Gerhard Christiner (Austrian Power Grid), Vorstandsdirektor DI Stefan Stallinger (Energie AG), und Prokurist DI (BA) Helmut Köpplmayr (LINZ STROM Netz GmbH) im Landhaus in Linz den "Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026" vor.

Versorgungssicherheit und -qualität sind die Säulen der oberösterreichischen Landesenergiestrategie. Die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Herausforderungen zu Erreichung der Klimaschutzziele benötigen ein leistungsfähiges Übertragungs- und Verteilnetz, um sowohl dezentrale Energieerzeugungseinheiten als auch zentral positionierte Kraftwerke im Netz integrieren zu können. "Durch einen sorgfältig geplanten Netz- und Leitungsausbau soll die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet werden und das Netz auf die zukünftigen Marktentwicklungen - Erzeugung & Verbrauch - vorbereitet werden", unterstreicht dazu Energiereferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl.

Der nun vorliegende "Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026" wurde durch die relevanten Netzbetreiber (Austrian Power Grid AG, Netz Oberösterreich GmbH und Linz Strom Netz GmbH) in enger Zusammenarbeit erstellt: "Diese Abstimmung und Kooperation ist notwendig, da etliche Projekte in starker gegenseitiger Abhängigkeit stehen: Daraus ergibt sich in vielen Fällen auch eine klare zeitliche Abfolge für die Realisierung der Projekte", erläutert LH-Stv. Strugl.

OÖ. Masterplan mit 30 Leitungsprojekten
Basierend auf der zehnjährigen Ausbauplanung der drei Netzbetreiber finden sich im Masterplan 30 Leitungsprojekte auf den Spannungsebenen ? 110 kV und Umspannwerke mit einem Investitionsvolumen von 700 - 800 Mio. Euro. Die nunmehr vorliegende zusammengefasste Ausbauplanung soll Information und Transparenz bieten. Im Masterplan sind neue Leitungsprojekte auf gänzlich neuen Trassen systemneutral (Freileitung bzw. Kabel) enthalten.

Die Top-3-Masterplan-Projekte für Oberösterreich sind:
" Generalerneuerung Donauschiene mit Netzabstützung Innkreis
" Netzabstützung Zentralraum Oberösterreich als Voraussetzung zur Realisierung
        anderer Projekte des Masterplans - unter anderem die 110 kV-Kabelprojekte im
        Linzer Raum
" Stromversorgung Mühlviertel

Ein Gutachten des Institutes für elektrische Anlagen der TU Graz stellt eine objektive und plausible Bewertung der vorgelegten Planungen dar.

Trassenfindungs-Leitfaden bringt Transparenz
Der Umsetzungszeitraum von der Planung, Genehmigung bis zur Errichtung von 110-, 220- oder 380-kV-Leitungsprojekten reicht von mehreren Jahren bis teilweise Jahrzehnten. Eine der Ursachen dafür liegt oftmals in der mangelnden Transparenz des Planungsprozesses und der Entscheidungsfindung für die "neue Leitung". Im eigentlichen Genehmigungsverfahren werden die Konsenswerber, die Genehmigungsbehörde, aber auch die Politik immer wieder mit folgenden Fragen konfrontiert:
" Notwendigkeit ("Warum brauchen wir die Leitung überhaupt?")
" Systementscheidung ("Warum wird eine Freileitung - Erdkabel verhandelt?")
" Trassenverlauf ("Warum ist die Trasse hier und nicht wo anders?")

Diese Fragen konnten nachträglich vielfach nur durch zusätzliche Gutachten beantwortet werden. Neben der Behandlung von technischen Fragen wurden oft auch noch grundsätzliche politische Diskussionen über die Systementscheidung zwischen Erdkabel und Freileitung geführt. Der nun vorliegende "Leitfaden für Planungsprozesse zur Trassenfestlegung bei neuen Hochspannungsanlagen" wurde
" von Experten des Landes Oberösterreich,
" der Netzbetreibern
          o Netz Oberösterreich GmbH,
          o Linz Strom Netz GmbH und
          o Austrian Power Grid AG sowie
" den externen Beratern
          o ILF Consulting Engineers Austria GmbH und
          o Institut Retzl GmbH, Linz, erarbeitet.


Die gewählte Systematik lehnt sich an die bewährten Trassenfindungs-Leitfäden für Verkehrsprojekte (Straße: Anwendung bei der Suche nach einem Korridor für die Ostumfahrung Linz; Schiene: Suche nach einer Trasse für die Regiotram von Pregarten nach Linz) an.

Im Rahmen des Trassenauswahlverfahrens sollen u.a. folgende Ziele in einem transparenten, akzeptierten und nachvollziehbaren Prozess sichergestellt werden:
" Vereinheitlichung des Rahmens eines Trassenauswahlverfahrens
" Sicherstellung der frühzeitigen Berücksichtigung später notwendiger
        Bewilligungsverfahren
" Systementscheidung (Freileitung - Erdkabel) auf Basis von vorher
        festgelegten Parametern
" Ermittlung der bestmöglichen Leitungstrasse aus einem breiten, interdisziplinären
        Blickwinkel nach festgelegten Grundprinzipien
" Hohe Akzeptanz der vorgeschlagenen Lösung

"Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026" und Trassenfindungs-Leitfaden auf Landeshomepage abrufbar
Sowohl der "Stromnetz-Masterplan Oberösterreich 2026" als auch der Trassenfindungs-Leitfaden sind auf der OÖ Landeshomepage abrufbar - unter http://www.land-oberoesterreich.gv.at/187716.htm

 

 

 

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