Hohe päpstliche Auszeichnung
 für Hermann Schützenhöfer

 

erstellt am
08. 05. 17
13:00 MEZ

Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl überreichte am 5. Mai 2017 dem Landeshauptmann der Steiermark den päpstlichen Gregorius – Ritterorden.
Rom/Graz (graz-seckau) - Bischof Wilhelm Krautwaschl erinnerte in seinem Grußwort an die einstigen Brücken und Verbindungsgänge zwischen der Grazer Burg und dem Dom, als Ausdruck einer einstigen Verbindung zwischen Thron und Altar. „Dass man im 19. Jahrhundert manche dieser Brücken abgebrochen hat, mögen Kunsthistoriker bedauern, war und ist aber auch Zeichen einer Veränderung des Selbstverständnisses sowohl der politischen Verantwortungsträger als auch der Kirche seit dem Staatsgrundgesetz von 1867 und erneut im ‚Mariazeller Manifest‘: kein Bündnis zwischen Thron und Altar, eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft. Diese Entwicklung hat sowohl dem Land als auch der Seelsorge gut getan: trotz – oder gerade dank dieser klaren Unterscheidung – gibt es grosso modo ein gutes Einvernehmen zwischen Staat und Kirche zum Wohl der Menschen in unserem Land.“ Bischof Wilhelm Krautwaschl dankte dem Landeshauptmann für die gute Zusammenarbeit.

Einsatz im Sinne des Gemeinwohls
In der Laudatio von Bischofsvikar und Dompfarrer Heinrich Schnuderl erinnerte er an eine Ansprache von Papst Franziskus an Jugendliche, die er dazu aufrief: „Wir müssen uns in die Politik einmischen, denn die Politik ist eine der höchsten Formen der Nächstenliebe, denn sie sucht das Gemeinwohl… Der Einsatz für das Gemeinwohl ist ein Muss für uns Christen.“ Selbstkritisch merkte der Bischofsvikar für Gesellschaft, Kultur, Medien und Wissenschaft an, dass man in den letzten Jahren selten so einen Satz aus der Reihe der Kirche in Österreich gehört habe.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer habe bereits als Achzehnjähriger den Auftrag übernommen, sich politisch zu engagieren. Schnuderl: „Die wirtschaftlich schwierigen Erfahrungen in Ihrem Elternhaus und der Blick auf die soziale Lage vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben Sie nach politisch verantwortbaren Perspektiven suchen lassen. Von den Prinzipien der katholischen Soziallehre, die Dr. Karl Kummer, P. Johannes Schasching und Ihr politischer Mentor Franz Wegart vertreten haben, lassen auch Sie sich leiten. Ihr politisches Credo wurde in der Folge: ‚Soziale Gerechtigkeit durchsetzen!“

Als Beispiel nannte Bischofsvikar Heinrich Schnuderl den Vorstoß von Hermann Schützenhöfer in den 80er Jahren für einen Mindestlohn der ArbeitnehmerInnen. Desweiteren führte Schnuderl die Verbundenheit zu seiner jeweiligen Wohnpfarre, wie auch zu einigen Priesterpersönlichkeiten hervor. Schützenhöfer habe auch immer den Kontakt zu leitenden Verantwortlichen in der Kirche gesucht. Dabei habe und werde es immer auch kontroverse Begegnungen geben, so Schnuderl. Auch die begonnen politischen Gespräche der Katholischen Aktion unterstütze Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.

Schützenhöfers Engagement im Sinne der katholischen Soziallehre bei der Bewältigung des Flüchtlingsstromes 2015 und seine unmittelbare Präsenz direkt nach der Grazer Amokfahrt, bei der er den Mitbürgern durch sein Dasein wieder Sicherheit gegeben hat, waren weitere Punkte der Laudatio durch Bischofsvikar Heinrich Schnuderl.

Am Schluss der Laudatio erinnerte Bischofsvikar Heinrich Schnuderl an den Namensgeber des päpstlichen Ordens, Papst Gregor den Großen (590-604): „Dieser Orden erinnert an den Hl. Papst Gregor, den Großen, der 590 bis 604 in einer politisch schwierigen Phase das Petrusamt verwaltet hat. Man nannte ihn den „Konsul Gottes“, weil er in den Bedrohungen der Völkerwanderung und angesichts instabiler Verhältnisse im Westen sowohl geistliche als auch politische Verantwortung mit Geist und Stärke wahrgenommen hat. Sie, Herr Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, sind ein würdiger Träger dieses Ordens. Ich gratuliere Ihnen dazu herzlich!“

Dank
Den ersten Dank entrichtete der jüngste Träger dieser hohen päpstlichen Auszeichnung seiner Gattin und Familie. Er sei sehr dankbar, dass die Würde dieser hohen Auszeichnung ihm zu Teil werde. Familie und Glaube seien jene zwei Bindungen im Leben, die ihm Halt geben. Katholisch aufgewachsen, wurden ihm früh durch Josef Taus, dem Kummer Institut und vor allem durch Johannes Schasching die katholische Soziallehre Grundstock für sein politisches Engagement. Vor allem in Situationen, in denen man selbst gerade keine Antwort auf die sich stellende Herausforderung hat, seien solche Grundsätze wichtig und hilfreich. Landeshauptmann Schützenhöfer nahm in seinen Dankesworten auch Bezug auf das Wirken des Namensgebers des Ordens, Papst Gregor dem Großen. Ihn habe beeindruckt, dass er in Notsituationen nie die Armenseelsorge vergessen habe. Am Ende der Dankesworte erinnerte der Landeshauptmann an die Rede von Bischof Johann Weber vergangenen Sonntag in der Pfarre Andritz. Bischof Weber erzählte von einem Firmling dem er wünschte „Bleib treu im Glauben!“. Der Firmling habe Bischof Weber angesehen und gesagt: „Danke. Gleichfalls!“

Bei der Feierlichkeit zur Überreichung nahmen auch Erzbischof Franz Lackner, emeritierter Bischof Egon Kapellari, die Landesräte Johann Seitinger, und Christopher Drexler, der ehemalige Vizekanzler Josef Riegler, die ehemalige Bundesministerin Ruth Feldgrill-Zankel, die ehemalige Landeshauptfrau Waltraud Klasnic, der ehemalige Caritaspräsident Franz Küberl und Caritasdirektor Herbert Beiglböck teil.

 

 

 

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