2,2 Millionen für elf neue Kinostoffe

 

erstellt am
05. 05. 17
13:00 MEZ

Förderzusagen des Filmfonds Wien zur 2. Jurysitzung 2017
Wien (filmfonds-wien) - Einen fiktionalen Schwerpunkt bietet die aktuelle Förderrunde des Filmfonds Wien. Zusagen gingen unter anderem an „Der Boden unter den Füßen“ von Marie Kreutzer und die europäische Koproduktion „Der Dolmetscher“ mit Peter Simonischek in der Hauptrolle. In der Projektentwicklung wird die Umsetzung des Stefanie-Sargnagel-Romans „Fitness“ gefördert.

Bei der zweiten Sitzung im Jahr 2017 erteilte die Jury, bestehend aus Roshanak Behesht Nedjad, Andrea Willson, Jakob Claussen, Gabor Greiner und Gerlinde Seitner insgesamt elf Projekten Zusagen – Mittel in Höhe von 2,23 Millionen Euro wurden vergeben. Eingereicht waren 23 Projekte mit einer Antragssumme von etwa 4,68 Millionen Euro.
Sieben Projekte erhalten Herstellungsförderung in Gesamthöhe von 2.138.000 Euro.

Regisseurin Marie Kreutzer beschäftigt sich in ihrem neuen Spielfilm DER BODEN UNTER DEN FÜSSEN mit der Beziehung zweier ungleicher Schwestern. Während die ältere Conny aufgrund ihrer psychischen Erkrankung die Wohnung nicht verlassen kann, verheimlicht die jüngere Lola deren Existenz, um sich vollends ihrer Karriere widmen zu können. Ein Selbstmordversuch Connys zwingt Lola, sich mit ihrer Schwester auseinanderzusetzen. Die Hauptrollen werden von Emily Cox („Die Vaterlosen“) und Pia Hierzegger übernommen, Novoty & Novotny produziert.

In DER DOLMETSCHER begibt sich der slowakischer Jude Ali Ungár, Nachfahre von Opfern der NS-Gräuel und der Österreicher Georg Graubner, Sohn eines Täters, auf Zeugensuche und gemeinsame Reise in die Vergangenheit. Die Hauptrollen werden Juraj Herz und Peter Simonischek übernehmen, Regie führt der slowakische Regisseur Martin Sulík. Die tschechisch-slowakisch-österreichische Koproduktion wird minoritär von der Wiener Coop99 koproduziert.

Nach ihrem erfolgreichen Spielfilmdebüt MACONDO rückt Regisseurin Sudabeh Mortezai für ihren zweiten Spielfilm eine junge Frau und ihren Weg zur Freiheit in den Mittelpunkt der Handlung. In JOY ist eine junge Nigerianerin gezwungen, in Wien als Prostituierte zu arbeiten. Bei ihrem Versuch, dem Teufelskreis der Ausbeutung zu entkommen, wird deutlich, dass Opfer und Täter oft nur ein schmaler Grat trennt. Produziert wird erneut von Freibeuter Film.

Robert Seethalers Bestseller DER TRAFIKANT wird unter der Regie von Nikolaus Leytner nach einem Drehbuch von Klaus Richter verfilmt. Im unruhigen Wien von 1937/38 lernt der junge Franz unter Anleitung des Trafikanten Otto und des 82jährigen Sigmund Freud das Leben und die Liebe kennen. In der Koproduktion der Wiener Epo-Film und der Münchner Glory Film übernehmen Simon Morzé, Johannes Krisch und Liliane Amuat die Hauptrollen. Bruno Ganz wird in der Rolle des Sigmund Freud zu sehen sein.

Mit DIE STACHELSCHWEINPARABEL inszeniert Jungregisseurin Monja Art die turbulente Liebesgeschichte zweier junger Frauen in Wien. Gleichzeitig zueinander hingezogen und voneinander abgestoßen, werden Paula und Lilli ein Paar. Es entwickelt sich eine paradoxe Beziehung, die beide Frauen voneinander zu trennen scheint und sie doch zusammenschweißt. Die Dreharbeiten der Dor Film starten im Sommer in Wien.

Dokumentarist Robert Schabus wird nach seinem Erfolg BAUER UNSER die Krise der westlichen Demokratien beleuchten. Das Erstarken der rechtsextremen Bewegung, Globalisierungskritik, sinkende Wahlbeteiligung und die Reaktion der etablierten Parteien ob dieser Entwicklung: DEMOS macht sich von Österreich ausgehend, über mehrere Länder der EU auf die Suche nach diesen Rissen in unserer Gesellschaft. Es produziert erneut Allegro Film.

Das Polizei-Drama COPS von Regisseur und Autor Stefan Lukacs erhält eine Mittelerhöhung. Die Produktion der Golden Girls Filmproduktion erzählt die Geschichte des jungen WEGA-Auszubildenden Christoph, der nach dem Gebrauch seiner Schusswaffe mit Panikattacken zu kämpfen hat, die er jedoch vor seinem Umfeld verbirgt. In den Hauptrollen spielen Laurence Rupp, Anton Noori, Michael Steinocher, Maria Hofstätter und Roland Düringer.

Vier Projekte erhalten Projektentwicklungsförderung in Höhe von 95.823 Euro.
Das Regie- und Drehbuchduo Sabine Hiebler und Gerhard Ertl („Chucks“) entwickelt die Komödie FITNESS nach dem gleichnamigen Roman von Stefanie Sargnagel. Das Projekt der Golden Girls Filmproduktion erzählt die eskapadenreichen Lebens- und Karriereschritte einer jungen Erwachsenen zwischen Beisl, Callcenter und Kunstbetrieb.

In dem Psychothriller LITTLE JOE von Autorin und Regisseurin Jessica Hausner beeinflusst eine mutierte Pflanze Verhalten und Wahrnehmung von Mensch und Tier. Die unheimlichen Veränderungen lassen eine Mutter und ihren Sohn die Wirklichkeit in Frage stellen, bis hin zum Zweifel an der eigenen Identität. Der Film der Wiener Coop99 ist als europäische Koproduktion geplant.

Die Autoren Hanno Pinter und Robert Buchschwenter entwickeln gemeinsam mit Regisseur Stefan Ruzowitzky und Freibeuter Film das Projekt HINTERLAND. 1922 kehrt der Kriminalbeamte Peter Perg nach langjähriger Kriegsgefangenschaft in ein Wien zwischen Monarchie und Republik zurück. Bei den Ermittlungen zu einem brutalen Mord wird er auch von seiner persönlichen Vergangenheit eingeholt.

Die Frage nach dem tatsächlichen Status Quo der Gleichberechtigung beschäftigt den Dokumentarfilm THE STATE OF BEING EQUAL von Autorin und Regisseurin Clara Stern. Im Vergleich zur gesetzlich gegebenen Gleichstellung von Männern und Frauen stellt das Projekt der Superfilm die Alltagsrealität: Wie leben Frauen und Männer miteinander?

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.filmfonds-wien.at

 

 

 

 

 

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