Nächste Stufe des Sektoralen LKW-Fahrverbots in Kraft

 

erstellt am
03. 05. 17
13:00 MEZ

Land Tirol erwartet weitere Entlastung der Luftsituation
Innsbruck (lk) - Trotz steigender LKW-Zahlen am Brenner in der Bilanz des Jahres 2016, tragen die Bemühungen um bessere Luft seitens des Landes Tirol Früchte. An allen vier autobahnnahen Messstellen in Kundl, Vomp, Mutters/Gärberbach und Imst ist ein kontinuierlicher und teils deutlicher Abwärtstrend bei der Jahresbelastung mit Stickstoffdioxid zu verzeichnen. Der letzte Jahreswert liegt in Vomp 33 Prozent unter dem negativen Rekordwert aus dem Jahr 2010, in Kundl 25 Prozent darunter. Nachdem am 1. November 2016 der Transport bestimmter unverderblicher Güter mit LKW der Euro-Klasse 4 zwischen Langkampfen und Ampass untersagt wurde, sind jetzt die LKW der Euro-Klasse 5&EEV an der Reihe. Sie dürfen seit 1. Mai 2017 nicht mehr mit unverderblichen Gütern beladen auf der Straße durch Tirol fahren, sondern müssen auf die Schiene. Die Rollende Landstraße hat bei Gütern des Sektoralen Fahrverbots im ersten Quartal 2017 deutliche Zuwächse von ca. 40 Prozent mehr Schienentransporten – die allgemein steigenden LKW-Zahlen konnte dieser erste Verlagerungsschritt allerdings nicht abfangen.

Wenn Maßnahmen reichen, soll Vertragsverletzungsverfahren enden
Das könne sich aber, sagt Mobilitätslandesrätin Ingrid Felipe, mit dem seit dieser Woche gültigen Verbot der Euro-Klasse 5&EEV ändern: Zum Zeitpunkt der Verordnung letzten Herbst waren 40.000 LKW im Jahr mit unverderblichen Gütern und Euro-Klasse 5&EEV und niedriger auf der Inntalautobahn unterwegs. Diese etwa 40.000 Transporte werden jetzt jedenfalls nicht mehr mit diesen älteren und schadstoffreicheren LKW durch Tirol fahren. Ob und wie sich diese Fahrten verlagern und ein wie großer Anteil davon auf die Schiene wechselt, wird erste Ende des ersten Jahres mit sektoralem Fahrverbot im Herbst klar sein. Schon jetzt klar ist dagegen, dass es 2018 zu einer Evaluierung der Maßnahmen gemeinsam mit der EU-Kommission kommt. „Wenn wir bei dieser Evaluierung herausfinden, dass wir mit unseren Luftgütemaßnahmen von preiswerteren Öffis über den Luft-100er bis zum sektoralen LKW-Fahrverbot auf Kurs sind, bis 2020 die europaweit vereinbarten Luftwerte einzuhalten, dann gehe ich davon aus, dass das Vertragsverletzungsverfahren wegen mangelnder Luftgüte eingestellt wird. Wenn die Maßnahmen dafür nicht ausreichen, dann werden wir gemeinsam mit der EU-Kommission weitere Einschränkungen des Transitverkehrs angehen müssen“, sagt LHStvin Ingrid Felipe.

 

 

 

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