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Wirtschaftsmission mit Bundeskanzler Kern nach St. Petersburg – Wirtschaftsforum mit dem russischen
Präsidenten Putin
St. Petersburg/Wien (pwk) - Anlässlich der von 1. bis 3. Juni von Wirtschaftskammer- Präsident
Christoph Leitl geführten Wirtschaftsmission mit etlichen österreichischen Unternehmen nach St. Petersburg/Russland,
weist Leitl auf die „große Bedeutung guter Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und Russland“ hin. Im Rahmen
der Wirtschaftsmission wird es auch gemeinsam mit Bundeskanzler Christian Kern zu einem russisch-österreichischen
Wirtschaftsforum sowie zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin kommen.
Russland gehörte immer zu den Top-zehn Wirtschaftspartnern Österreichs. Auf Grund der internationalen
Sanktionen sowie der russischen Gegenmaßnahmen ist Russland im Vorjahr auf den 16. Platz der wichtigsten
österreichischen Exportpartner zurückgefallen. Insgesamt sind die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen
Österreich und Russland aber immer noch stark und nach den schwierigen Jahren 2014 bis 2016 mit rückläufigen
Exporten kann wieder von einem zweistelligen Zuwachs bei Exporten gerechnet werden, denn in der russischen Wirtschaft
wird wieder mehr investiert und daraus ergeben sich wieder vermehrt Chancen für österreichische Lieferanten.
Leitl: „Es ist aber grundsätzlich längst an der Zeit, dass wir uns gegenseitig wieder die Hände
reichen, an den Verhandlungstisch zurückkehren und die Streitigkeiten beilegen – zum Wohle der Menschen und
Unternehmen auf beiden Seiten.“ Der WKÖ-Präsident geht auch davon aus, dass die Verhärtung der Fronten
zwischen Europa und US-Präsident Donald Trump zu einer Entspannung der politischen Beziehungen zwischen Europa
und Russland führen könnten.
Leitl: „Die Wirtschaft kann in diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen, denn Wirtschaft dient immer als Brücke
zwischen Menschen und Nationen auch unterschiedlichster Herkunft. Wirtschaft nützt den Menschen und schafft
damit Stabilität und Frieden.“ Eine solche Brücke könnte auch die Weiterführung der transsibirischen
Eisenbahn bis nach Wien darstellen. Dazu würden in Kürze entsprechende Gutachten vorliegen. Leitl: „Die
österreichische Wirtschaft würde eine stärkere Anbindung in der Bahninfrastruktur an Russland und
in weiterer Folge an Zentralasien sowie den Fernen Osten außerordentlich begrüßen.“ Aber nicht
nur im Verkehrsinfrastrukturbereich schwebt Leitl eine engere Zusammenarbeit mit Russland vor, auch im Forschungs-
und Entwicklungssektor werde es in Zukunft engere Kooperationen geben: „Österreichisches Know-how und russischer
Erfindergeist könnten zu tollen Kombinationen führen.“
Der Wirtschaftskammer-Präsident geht in seinen Visionen aber noch einen Schritt weiter. „Letztendlich schwebt
mir eine Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok vor. Gerade im Sinne einer aktiven Handelspolitik, dem Vorantreiben
von Liberalisierung und dem Abbau protektionistischer Maßnahmen sollte genau das unser gemeinsames Ziel sein“,
betont Leitl. Eine derartige Freihandelszone mit einem Markt von rund 700 Millionen Einwohnern wäre für
alle Teilnehmer vorteilhaft und würde Europa und Russland im globalen Wettbewerb entscheidend stärken.
Russland mit seinen Rohstoffen und Europa mit seinem Know-how würden einander perfekt ergänzen.
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