Platter: Streitbeilegung war Grundlage
 für den Aufbau der heutigen Euregio

 

erstellt am
12. 06. 17
13:00 MEZ

Festakt zu „25 Jahre Streitbeilegung“ im Kursaal von Meran
Meran/Innsbruck (lk) - Am 11.06. vor 25 Jahren überreichte der kürzlich verstorbene österreichische Außenminister Alois Mock dem italienischen Botschafter in Wien, Alessandro Quaroni, die diplomatische Note zur Streitbeilegung. Diesem Ereignis gedachten bei einem Festakt im Kursaal von Meran Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella, Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen und die drei Landeshauptleute der Euregio, LH Günther Platter (Nordtirol), LH Arno Kompatscher (Südtirol) und LH Ugo Rossi (Trentino).

„Die Streitbeilegung und das damit zusammenhängende Paket waren für die Autonomieentwicklung von Südtirol von großer Bedeutung und hat unseren Landesteilen Tirol, Südtirol und Trentino erst die Gründung der Europaregion Tirol ermöglicht. Mit der Gründung des gemeinsamen länderübergreifenden Büros der Europaregion in Brüssel haben wir eine Vorreiterrolle unter den Regionen der EU eingenommen“, erklärte LH Günther Platter anlässlich der Feier in Meran.

Seit den 90er-Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit in zahlreichen Gebieten der Wirtschaft sowie des sozialen und kulturellen Lebens. „Als Landeshauptmann von Tirol wünsche ich mir für die Zukunft, dass diese Zusammenarbeit in noch mehreren Bereichen vertieft und ausgebaut wird.“

Vom Grenzbalken zur freien Durchfahrt
„Vor allem die jungen Menschen kennen die politischen Querelen von damals nicht mehr, die auch eine politische Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südtirol massiv erschwert haben. Stundenlanges Warten an der Brenner- oder Reschengrenze, das Filzen durch die Zollbeamten, die mühseligen Umstiege mit der Bahn und einige Unannehmlichkeiten mehr prägten damals das tägliche Leben auf beiden Seiten“, stellte LH Platter weiters fest.

Demgegenüber stellte er die heutige Situation mit dem Bemühen, neue Wege der Kooperation, des Zusammenarbeitens und Austausches in einem gemeinsamen Europa zu finden. „Unser Blick muss nach vorne gerichtet sein, ohne dabei zu vergessen, was unsere Väter und Großväter erlebt haben. Aber auch mit der Kraft, Neues und Besseres für künftige Generationen zu schaffen. In diesem Sinne hat die Streitbeilegung einen wesentlichen Anteil an den Entwicklungen einer gemeinsamen, engeren Zusammenarbeit geschaffen.“

Die Südtiroler gehören mittlerweile zu den am besten geschützten Minderheiten der Welt. LH Platter: „Die internationale Verankerung der Südtiroler Autonomie ist ein Garant der weltweiten Anerkennung und ein Modell, das weltweit Beachtung findet. Die Schutzfunktion Österreichs für die Interessen Südtirols hat sich über die Jahre gewandelt, sie bildet aber weiterhin ein wichtiges Fundament für die Entwicklung des Landes und seiner Autonomie. Südtirol wird in Wien und auch in Innsbruck stets einen verlässlichen Ansprechpartner für seine berechtigten Belange haben – auch für den weiteren Ausbau der Autonomie, der für Südtirol und die Europaregion unglaublich wichtig ist.“

 

 

 

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