4 von 10 MigrantInnen leben in Wien

 

erstellt am
09. 06. 17
13:00 MEZ

AusländerInnen in der Bundeshauptstadt mit niedrigstem Einkommen und höchster Arbeitslosigkeit / ÖIF präsentiert aktuelle Zahlen zu MigrantInnen in den Bundesländern
Wien (öif) - Österreichweit lebten zu Jahresbeginn 2016 1,6 Millionen im Ausland geborene Menschen. Vergleicht man die einzelnen Bundesländer, zeigt sich, dass der Migranten-Anteil in Wien am höchsten ist: 40 Prozent aller MigrantInnen österreichweit lebten in Wien (634.900 Personen). Weitere Bundesländer folgten mit großem Abstand: Rund 13% lebten in Oberösterreich (211.500 Personen) bzw. Niederösterreich (200.700 Personen). Mit nur 2% lebten die wenigsten MigrantInnen im Burgenland.

Höchste Arbeitslosigkeit und geringstes Einkommen in Bundeshauptstadt
Während die Arbeitslosenquote im Jahr 2015 in Österreich unter InländerInnen 8% und unter AusländerInnen rund 14% betrug, waren in Wien rund 11% der ÖsterreicherInnen und etwas mehr als 19% der AusländerInnen ohne Job – in keinem anderen Bundesland ist die Arbeitslosigkeit so hoch. Auch was das durchschnittliche Einkommen betrifft, gibt es große Unterschiede: Im Durchschnitt standen ausländischen Staatsangehörigen 2014 nur 79 Prozent des Einkommens von ÖsterreicherInnen zur Verfügung. Besonders weit war die Gehaltsschere in Wien, wo AusländerInnen mit rund 18.300 Euro im Schnitt um 6.800 Euro weniger verdienten als ÖsterreicherInnen. Den geringsten Gehaltsunterschied verzeichnete erneut Vorarlberg mit 2.800 Euro.

Fast drei Viertel der Wiener HauptschülerInnen haben nichtdeutsche Umgangssprache
Etwas mehr als jede/r Fünfte aller rund 1,13 Millionen SchülerInnen in Österreich hatte im Schuljahr 2014/15 eine andere Umgangssprache als Deutsch. Der Anteil an SchülerInnen mit nichtdeutscher Umgangssprache ist besonders im Pflichtschulbereich hoch, wobei auch hier die Bundeshauptstadt stärker betroffen ist. Während knapp 6% aller Kärntner und rund 9% aller Vorarlberger und steirischen HauptschülerInnen eine nichtdeutsche Umgangssprache haben, sind an Wiener Hauptschulen knapp drei Viertel aller SchülerInnen (71%) betroffen. An Neuen Mittelschulen sind in Wien mehr als zwei Drittel (69%) der SchülerInnen nicht deutschsprachig, in Vorarlberg und Salzburg betrifft dies immerhin noch rund ein Drittel (rund 32%).

Franz Wolf, Geschäftsführer des ÖIF: „Die Zahlen zur Situation in den einzelnen Bundesländern verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen wir, insbesondere in Wien, in der Integration stehen: Bildung und die Vermittlung von Deutschkenntnissen – gerade auch für Schülerinnen und Schüler, die erst vor Kurzem nach Österreich gekommen sind, genauso wie für MigrantInnen der zweiten Generation - sowie die Integration von Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt zählen zu den wichtigsten Aufgabengebieten. Verlässliche Fakten sind die Voraussetzung für notwendige Maßnahmen.“

Im Burgenland und Kärnten leben die wenigsten MigrantInnen
Den geringsten Anteil an Menschen mit ausländischem Geburtsort verzeichnete das Burgenland, gefolgt von Kärnten. Im Burgenland stammten die meisten Zugewanderten aus Ungarn, Deutschland und Rumänien. In Kärnten waren Deutsche die größte Zuwanderergruppe, gefolgt von Personen aus Bosnien und Herzegowina sowie SlowenInnen. Auch in den Bundesländern Niederösterreich, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg stellten Anfang 2016 in Deutschland geborene ZuwanderInnen die größte Migranten-Gruppe dar. In Oberösterreich stammten die meisten Zugewanderten aus Bosnien und Herzegowina sowie in Wien aus Serbien.

Meiste Zuzüge nach Wien aus Syrien, Rumänien und Deutschland
Im Jahr 2015 verzeichnete Österreich insgesamt 214.400 Zuzüge aus dem Ausland, rund 101.300 Personen wanderten ab: Daraus ergab sich für 2015 eine Nettozuwanderung von rund 113.000 Personen. Die meisten Zuzüge verzeichnete die Bundeshauptstadt Wien mit rund 78.000, gefolgt von Oberösterreich (29.500) und Niederösterreich (29.000). Die wenigsten Zuzüge gab es ins Burgenland (4.500), nach Vorarlberg (8.600) und nach Kärnten (10.800). Knapp 43% der Zugezogenen nach Österreich stammten aus anderen EU- und EWR-Staaten sowie der Schweiz. Die größte Zuwanderergruppe 2015 aus dem EU-/EWR-Raum waren RumänInnen (17.500), gefolgt von Deutschen (17.000) und UngarInnen (14.400). Aus Drittstaaten wanderten insgesamt rund 107.000 Personen zu, die meisten aus Syrien (22.600), Afghanistan (19.500) und dem Irak (10.400). In Wien stammten die meisten ZuwanderInnen aus Syrien (6.000), Rumänien (5.700) und Deutschland (5.500).

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Bereits zum fünften Mal gibt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) die Informationsbroschüre „Bundesländer – Statistiken zu Migration & Integration 2016“ heraus. Die Broschüre bereitet aktuelle Zahlen und Informationen zu Herkunft und Migrationsbewegungen von MigrantInnen und Flüchtlingen sowie zu den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung und Sprache in allen neun Bundesländern Österreichs kompakt und übersichtlich auf. Die gesamte Broschüre ist auf der Website des ÖIF zum Herunterladen verfügbar.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.integrationsfonds.at

 

 

 

 

 

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