St. Georgener Rebe - Urrebe des Grünen Veltliners

 

erstellt am
19. 06. 17
13:00 MEZ

St. Georgen (georgirebe) - Die Riede Viehtrift in St. Georgen am Leithagebirge ist nachweislich seit 1580 nicht mehr als Weingarten in den Katastern geführt. Frühere Aufzeichnungen fielen einem Brand im Eisenstädter Archiv zum Opfer. Von mehreren alten Reben (Überlieferungen in St. Georgen) hat diese EINE alle Wetterunbilde und auch die Reblauskatastrophe überlebt.

Chronologie
Nach langer Suche wurde von Michael Leberl, Verein Dorfblick St. Georgen, die Rebe im Mai 2000 wiederentdeckt. Hans Moser jun. hat die nötigen Schritte zur Rettung eingeleitet so- wie sich um die Vermehrung und um die Anlage des Versuchsweingartens gekümmert. Die Pflege der Urrebe hat sein Vater Johann Moser sen. mit Liebe und Akribie betrieben.

Den sensationellen Beweis zur fehlenden Sorte in der Grüner Veltliner-Genetik hat Dr. Ferdinand Regner im Forschungsinstitut der Weinbauschule Klosterneuburg erbracht. Durch die Entwicklung neuer und weltweit einzigartiger Genorte und deren Zuweisung hat er zweifelsfrei den Status Quo dieser uralten Rebe bewiesen.

Die Rebschule Scheiblhofer in Andau hat dem Verein aus tiefer Überzeugung alle Rebveredelungen kostenlos zur Verfügung gestellt.

2012, 2013 und 2014 wurden je ca. 330 Reben in der Riede Viehtrift (terroirident und angrenzend zum Standort der Urrebe im Naturschutzgebiet) mit der Sondergenehmigung für 1.000 Reben durch das Amt der Burgenländischen Landesregierung gepflanzt.

Derzeit arbeitet man im Bundesamt für Weinbau in Eisenstadt - unter Dr. Walter Flak - an der gesetzlich vorgeschriebenen Virosenprüfung und an der Bodenanalyse mit Prüfung auf Bodennematoden. Der nächste Schritt ist dann die Errichtung einer Rebvermehrungs-Basisanlage.

Am 7. Oktober 2016 konnten durch intensive, selektive Handlese 630 kg Trauben geerntet werden. Leider hat der Spätfrost Ende April 2016 ca. 60 % der zu erwarten- den 1.500 kg Trauben vernichtet.

Hans Moser, Weinbauer in St. Georgen und Vereins-Oenologe hat in seinem Keller die 440 Liter Wein ausgebaut - siehe Expertise. (Rückseite) Für diese Menge wurde im Weingut extra ein maßgeschneiderter Edelstahltank angeschafft.

Expertise
· Lese Freitag, 7.10.2016 - 630 Kg
· Intensive, händische Selektion bei der Lese
· Rebeln und Maischestandzeit 1,5 Stunden
· Pressen bis 0.8 bar Druck - etwas mehr als 440 Liter Most mit 17° KMW und 7,7‰ Säure
· Mostentschleimung nach 60 Stunden
· Vergärung mit Erbslöh-Terra, einer Reinzucht-Terroir-Hefe
· Gärkurve - siehe unten
· 1. Abstich Ende Oktober
· Hefebattonage 3 x bis Mitte November
· 2. Abstich Ende November
· 3. Abstich Ende Jänner 2017
· Filtration und Füllvorbereitung Ende April
· Abfüllen von 581/0,75-l Flaschen durch den Vorstand des Vereins
· Etikettieren: gleiches Design wie im Vorjahr - Bernhard Rauchbauer/Firma RAUCHpower.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.georgirebe.at

 

 

 

 

 

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