Maria Walcher: "Lethe"

 

erstellt am
28. 06. 17
13:00 MEZ

Ausstellungsprojekt der stadt_potenziale am Innsbrucker Domplatz
Innsbruck (ikm) - Der Domplatz in Innsbruck wird von 01. bis 08. Juli täglich von 11:00 bis 18:00 Uhr zum Standort der Installation und Performance von Maria Walcher mit dem Titel „Lethe“ (griech. „das Vergessen“), die im Rahmen der städtischen Kunst- und Kulturinnovationsförderung stadt_potenziale gefördert wurde. Die Ausstellung wird am Samstag, 01. Juli um 11:00 Uhr eröffnet.

In einer Reihe von künstlerischen Arbeiten nähert sich Maria Walcher dem Thema aus verschiedenen Perspektiven, lässt sie ineinander fließen und so eine eigene Narrative entstehen. Welche Rolle spielt „Vergessen“ in unserer Gesellschaft? Wie wird auf den Aspekt des Vergessens im Speziellen aus kultur-theoretischer und literarischer Perspektive eingegangen und welche Assoziationen gibt es dazu im Kontext von Demenz?

Die Künstlerin Maria Walcher greift in ihren Arbeiten häufig ortsspezifische und sozial-politische Themen auf und schafft auf experimentelle Weise Settings, die die Menschen direkt oder indirekt in ihre Projekte einbinden. Dabei spielen transdisziplinäre Kollaborationen und Interaktionen im öffentlichen Raum eine wichtige Rolle. Ein zentraler Aspekt in vielen ihrer Arbeiten ist jener der Erinnerung sowie der Bezug zwischen Vergangenheit, Zukunft und den Zeiten dazwischen. Die Recherche auf diesen Gebieten fortführend hat sie sich im Projekt „Forget Forgot Forgotten“ intensiv dem Thema des Vergessens gewidmet. Mehr zur Künstlerin unter www.mariawalcher.com

Zu den einzelnen Arbeiten
Symposium (Soundinstallation): Ein „inszeniertes Symposium“, eine Stimme geht in die andere über, so wird ein fiktiver Dialog kreiert, der diverse Aspekte des Themas „Vergessen“ in sich verschränkt. Die einzelnen Positionen sind auf vier Bänken rund um den Brunnen am Domplatz platziert. Setzt der/die BesucherIn einen der Kopfhörer auf, begibt er/sie sich quasi in die Position des jeweiligen Sprechers und wird Teil des Symposiums.

Knoten (Objekt: Taschentuch aus Porzellan): Der Moment, in dem ein Knoten in ein Taschentuch gemacht wird, ist auch der, in dem man sich entscheidet, sich nicht mehr aktiv an etwas zu erinnern. Das zu Erinnernde wird in das Taschentuch aus Porzellan geknüpft, aus Angst es zu vergessen. Welche Erinnerung in das Taschentuch aus Porzellan geknüpft ist, das in der Wiese am Domplatz liegt, bleibt offen.

Notizen (Objekt/Performance: Notizbuch): „I FORGOT ABOUT“ steht auf dem Notizbuch, darin festgehalten: Ereignisse, Geschichte, Augenblicke oder Gegenstände, die in Vergessenheit geraten sind und irgendwann wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. Die Passanten sind eingeladen Vergessenes in dieses Buch einzutragen.

Stein (Objekt: Steintafel): Eine Steintafel ohne Inschrift. Wird noch etwas eingraviert? War schon etwas eingraviert? Wo verortet sie sich in der Geschichtsschreibung bzw. leistet ihren Beitrag? Ein Vorn und Hinten gibt es nicht.

Binär (Objekt/Performance: Hängematte bestickt): „Ob ein Mensch Erfahrungen machen kann, ist in letzter Instanz davon abhängig, wie er vergißt.“ Briefwechsel: Theodor Adorno – Walter Benjamin. Weiß auf grau, im digitalen Code in eine Hängematte gestickt, analog festgehalten. Ein weiteres Rätsel der Geschichte, das es zu erforschen gilt oder doch nur Verzierung?

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.innsbruck.at

 

 

 

 

 

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