OÖ: Mit Meisterwissen in die Zukunft der Landwirtschaft

 

erstellt am
28. 06. 17
13:00 MEZ

Linz (lk-oö) - In Oberösterreich absolvierten heuer insgesamt 105 Meisterinnen und Meister ihre landwirtschaftliche Berufsausbildung mit der Meisterprüfung. Besonders hervorzuheben sind in dieser Bildungssaison die neuen Gartenbau-Meister und die Meister der Fischereiwirtschaft. Im Gartenbau wurde das Ausbildungskonzept für den Kurs auf völlig neue Beine gestellt und heuer gab es die ersten zwölf Meister nach diesem neuen Schema. Im Meisterkurs Fischereiwirtschaft, der im Dreijahrestakt angeboten wird, gab es 15 Absolventen. In diese werden besondere Hoffnungen gelegt, dass sie die Fischproduktion in Oberösterreich ankurbeln.

Im feierlichen Ambiente des Agrarbildungszentrums Lambach wurden am 27.06. von Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ, Eugen Preg, Präsident der Landarbeiterkammer OÖ und Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger die Meisterbriefe überreicht.

Gartenbau – die ersten Meisterabschlüsse im neuen Bildungskonzept
Vor vier Jahren wurde das Ausbildungskonzept für den Meisterkurs Gartenbau den Erfordernissen für die zeitgerechte Betriebsleitung angepasst und heuer gab es die ersten Absolventen: neun Meister und drei Meisterinnen. Der österreichweit organisierte Meisterkurs ermöglicht eine individuelle Ausbildungsplanung. Die Fachmodule können nach den Betriebserfordernissen in den Hauptsegmenten Baumschulproduktion, Zierpflanzenbau oder Gemüsebau gewählt werden. Dazu wurde ein breites Angebot an produktionstechnischen und betriebswirtschaftlichen Wahlmodulen erstellt. Ein besonders positiver Effekt dieser Organisationsform ist auch die intensive Netzwerkmöglichkeit mit Gärtnern aus allen Bundesländern.

„Die OÖ Gärtner führen hochspezialisierte Betriebe, in denen nicht nur die Betriebsleiter umfassendes Wissen benötigen. Mitarbeiter mit hohem Fachwissen unterstützen die Weiterentwicklung der Betriebe und sichern damit ihre Arbeitsplätze. Marketing und Verkauf sind deshalb ebenso wichtige Elemente der Ausbildung wie die Planung der Ressourcen“, fasst Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ und Vorsitzender des Ausschusses der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle, zusammen.

Fischereiwirtschaft – Potenzial für die Zukunft
Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger sieht in der Fischereiwirtschaft ein bedeutendes Entwicklungspotenzial für die Landwirtschaft. „In Österreich produzieren wir derzeit nur ca. sechs Prozent aller benötigten Fische und Meeresfrüchte selbst, bei den Süßwasserfischen haben wir einen Eigenversorgungsgrad von 30 Prozent. Eine Erhöhung der Produktionsmenge auf etwa zehn Prozent des Gesamtbedarfs wäre mit den gegebenen natürlichen Wasserressourcen möglich. Die neu ausgebildeten Meister können mit Sicherheit wertvolle Arbeit leisten, um die Fischproduktion zu erhöhen“, ist Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger überzeugt. Für das Genussland OÖ ist der Fisch als heimische Delikatesse besonders wertvoll.

In der Meisterausbildung Fischereiwirtschaft werden die Kompetenzen der Bundesanstalt für Wasserwirtschaft, der Fachberatung der Landwirtschaftskammern und der Praktiker zusammengeführt. Der Blick über die Grenzen ist dabei bewusst eingeplant. Neben den Ausbildungsschwerpunkten der Seenfischerei und der Teichbewirtschaftung werden auch die Möglichkeiten und Grenzen von Kreislaufanlagen analysiert.

Die Meisterausbildung Fischereiwirtschaft wird für ganz Österreich zentral in Scharfling am Mondsee angeboten. Im Herbst dieses Jahres startet der nächste Kurs.

Meisterbriefe in fünf Ausbildungsgebieten
In der abgelaufenen Bildungssaison haben zehn Meisterinnen und 55 Meister den mehrjährigen Meisterkurs Landwirtschaft abgeschlossen. In der Forstwirtschaft können elf neue Meister begrüßt werden, in der Fischereiwirtschaft 13 Meister und zwei Meisterinnen. Die Meisterprüfung Gartenbau haben neun Meister und drei Meisterinnen abgelegt und in der Pferdewirtschaft konnte an zwei Meisterinnen der Brief überreicht werden.

Meister des Jahres 2017
Die Obfrau der ARGE Meister OÖ, LAbg. Michaela Langer-Weninger, präsentierte die Meister des Jahres 2017: „Jede Meisterprüfung ist eine besondere Leistung. Die Anforderungen an das Engagement und das Zeitmanagement der Meister sind hoch, die zu erbringenden Arbeiten erfordern einiges an Aufwand.“ Aus der Gruppe von über 100 Meisterinnen und Meister wurden drei Vertreter benannt, die sich auf unterschiedliche Weise besonders hervorgetan haben.

¦ Daniel Dallinger, Meister Landwirtschaft: Der künftige Betriebsleiter nutzt seine vielseitigen Ausbildungen für die Weiterentwicklung des landwirtschaftlichen Betriebes. Sein Wissen und Engagement setzt er auch für die regionale Gemeinschaft und die Interessenvertretung ein.


¦ Stefan Ebner, Meister Fischereiwirtschaft: Von der Fischereiwirtschaft fasziniert, begann er schon als Jugendlicher am Betrieb des Onkels mitzuarbeiten. Mittlerweile setzt er sein fachliches und technisches Wissen ein, um den Betrieb weiter zukunftsfähig zu erhalten. Wesentliche Teile seiner Meisterarbeit sind am Betrieb schon umgesetzt worden.

¦ Manuel Engleitner, Meister Gartenbau: Manuel Engleitner hat sich mit einem Balkonblumenservice für gewerbliche Betriebe und Privathaushalte in Sankt Gilgen selbstständig gemacht und zeichnete sich durch großes Engagement im Meisterkurs aus.

Meisterausbildungen als lernendes System
Viele zukünftige landwirtschaftliche Betriebsleiter nehmen die Möglichkeit wahr, in der Meisterausbildung die Kennzahlen und Daten ihres Betriebes genau zu analysieren und in der Meisterarbeit ein Betriebsentwicklungskonzept zu erarbeiten

„Wer sich nicht weiterentwickelt steht nicht still, sondern geht rückwärts. Das gilt auch für die landwirtschaftlichen Betriebe und ist bei der Ausbildung entscheidend“, betont Eugen Preg, Präsident der Landarbeiterkammer OÖ und Vorsitzender der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle und er dankte allen Institutionen und Personen des großen Netzwerkes, die ständig an der Weiterentwicklung der beruflichen Ausbildung arbeiten. Experten aus den Landwirtschaftskammern, dem landwirtschaftlichen Schulwesen und der Bundesanstalten arbeiten mit Praktikern an der fachlichen, pädagogischen und organisatorischen Optimierung der Meisterkurse.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.ooe.lko.at

 

 

 

 

 

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