Regionaler Außenhandel 2016: stärkste
 Exportzuwächse in Tirol und Salzburg

 

erstellt am
17. 07. 17
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die stärksten relativen Zuwächse in der Ausfuhr verzeichneten im Jahr 2016 Tirol (+7,7%) und Salzburg (+1,9%), wie die von Statistik Austria publizierten vorläufigen Ergebnisse zum regionalen Außenhandel zeigen. In absoluten Zahlen erzielte ebenfalls Tirol (+0,88 Mrd. Euro) den dynamischsten Anstieg, gefolgt von Oberösterreich (+0,42 Mrd. Euro). Fünf Bundesländer mussten im Vergleich zu 2015 Rückgänge bei ihren Ausfuhrwerten hinnehmen: Wien (-4,6% bzw. -0,87 Mrd. Euro), Burgenland (-4,3% bzw. -0,09 Mrd. Euro), Kärnten (-2,1% bzw. -0,15 Mrd. Euro), Steiermark (-2,0% bzw. -0,39 Mrd. Euro) sowie Niederösterreich (-1,8% bzw. -0,36 Mrd. Euro).

In der Einfuhr zeigten lediglich das Burgenland (-7,3% bzw. -0,19 Mrd. Euro) und Niederösterreich (-3,5% bzw. -0,81 Mrd. Euro) eine negative Entwicklung. Alle anderen Bundesländer erzielten im Vergleich zum Vorjahr ein höheres Ergebnis, wobei die größten Zuwachsraten auf Salzburg (+8,7%), Tirol (+6,3%) und die Steiermark (+3,1%) entfielen. Die stärksten absoluten Veränderungen zeigten ebenfalls Salzburg (+1,04 Mrd. Euro) und Tirol (+0,67 Mrd. Euro).

Wie in der Vorjahresperiode wiesen auch im vorläufigen Berichtsjahr 2016 fünf Bundesländer einen Handelsbilanzüberschuss aus, das heißt, es wurden mehr Waren von diesen Bundesländern aus- als eingeführt. Das höchste Aktivum verbuchte Oberösterreich mit 8,40 Mrd. Euro, gefolgt von der Steiermark mit 5,13 Mrd. Euro. Das deutlichste Passivum verzeichnete mit 16,12 Mrd. Euro Wien, gefolgt von Salzburg mit 3,59 Mrd. Euro.

Mehr als ein Viertel der österreichischen Ausfuhren entfielen auf Oberösterreich
Die Ausfuhren von Waren aus Österreich beliefen sich in der Berichtsperiode auf insgesamt 131,22 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel (33,88 Mrd. Euro bzw. 25,8%) davon entfiel auf Oberösterreich. Niederösterreich war mit 20,09 Mrd. Euro bzw. 15,3% das Bundesland mit den zweithöchsten Ausfuhrwerten, gefolgt von der Steiermark (19,32 Mrd. Euro bzw. 14,7%). Die gesamtösterreichischen Einfuhren von Waren lagen im Jahr 2016 nach vorläufigen Ergebnissen bei 135,59 Mrd. Euro. Mit einem Wert von 33,89 Mrd. Euro hatte Wien den einfuhrseitig höchsten Anteil (25,0%), gefolgt von Oberösterreich (25,49 Mrd. Euro bzw. 18,8%) und Niederösterreich (22,25 Mrd. Euro bzw. 16,4%). Gemessen an der Handelsintensität (Summe aus Einfuhren und Ausfuhren) waren Oberösterreich, Wien und Niederösterreich jene Bundesländer mit den höchsten Außenhandelswerten.

Burgenland und Vorarlberg mit der stärksten Entwicklung seit 2010
Im Vergleich mit dem Berichtsjahr 2010 erzielten sowohl einfuhr- als auch ausfuhrseitig das Burgenland (+45,6% in der Einfuhr bzw. +30,2% in der Ausfuhr) und Vorarlberg (+34,2% bzw. +26,6%) die höchsten Steigerungsraten. In absoluten Zahlen steigerten sich die Außenhandelswerte von Oberösterreich (Einfuhr: +4,46 Mrd. Euro; Ausfuhr: +6,23 Mrd. Euro) am deutlichsten. Ebenfalls stark wuchsen die Einfuhren von Salzburg (+3,11 Mrd. Euro) sowie die Ausfuhren der Steiermark (+3,96 Mrd. Euro). Im Vergleich zu 2010 konnten alle neun Bundesländer in beiden Verkehrsrichtungen Zuwächse erzielen.
Maschinen dominieren

Während in den meisten Bundesländern die Importe und Exporte mit Maschinen der Kapitel 84, 85 und 87 dominierten, überwogen in Tirol die Einfuhren von organischen chemischen Erzeugnissen (Kapitel 29) mit einem Anteil von 18,7% und die Ausfuhren von pharmazeutischen Erzeugnissen (Kapitel 30) mit einem Anteil von 18,9% am gesamten Außenhandel des Bundeslandes in der jeweiligen Verkehrsrichtung. Den höchsten Anteil eines einzelnen Kapitels am gesamten Handel eines Bundeslandes hatte einfuhrseitig das Kapitel 87 (Zugmaschinen, Kraftwagen und dergleichen) in Salzburg (43,3%) und ausfuhrseitig das Kapitel 84 (Kessel, Maschinen, mechanische Geräte) in Oberösterreich (30,0%).

Wichtigster Handelspartner Deutschland
Wie im Jahr 2015 war auch in der aktuellen Berichtsperiode Deutschland für alle neun österreichischen Bundesländer in beiden Verkehrsrichtungen der wertmäßig bedeutendste Handelspartner. Einfuhrseitig verzeichneten Salzburg und die Steiermark mit +7,8% bzw. +7,7% die größten relativen Zuwächse mit diesem Partnerland, stark gefallen sind die Einfuhren des Burgenlands (-15,4%) mit Deutschland. Anteilsmäßig kamen im Jahr 2016 mehr als 44% aller oberösterreichischen Einfuhren aus Deutschland; ein Wert, der nur von Salzburg (48,9% aller Einfuhren) übertroffen wurde. Ausfuhrseitig war im vorläufigen Gesamtjahr 2016 der Außenhandel von sieben Bundesländern mit Bestimmungsland Deutschland höher als in der Vorjahresperiode, lediglich Kärnten (-2,7%) und das Burgenland (-1,6%) verzeichneten Rückgänge. Den größten absoluten Zuwachs mit Deutschland im Export erzielte Oberösterreich (+1,3% bzw. +0,17 Mrd. Euro).

Exportseitig ist bei acht von neun Bundesländern zumindest ein Land außerhalb der Europäischen Union unter den drei wichtigsten Partnerländern zu finden. Niederösterreich ist das einzige Bundesland, dessen Top-3-Handelspartner ausschließlich aus Mitgliedsländern der Europäischen Union bestehen. Den stärksten absoluten Zuwachs mit einem Land außerhalb der Europäischen Union erzielte sowohl in der Einfuhr als auch in der Ausfuhr das Bundesland Tirol mit der Schweiz (+0,13 Mrd. Euro bzw. +0,51 Mrd. Euro).

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