Felipe: „Tirol braucht die europaweite Mautregelung“

 

erstellt am
28. 07. 17
13:00 MEZ

Steigender LKW-Verkehr: Österreich wird Beitrag zu neuer EU-weiten Maut leisten
Brüssel/Innsrbuck (lk) - Die Einberechnung von CO2-Werten in die LKW-Mauten, die Einhebung entfernungsabhängiger Gebühren und Aufschläge bei besonderer Luft- und Lärmbelastung – all das sieht der vorliegende Vorschlag der EU-Kommission zu einer europaweiten Neuregelung des Transitverkehrs vor. „Österreich wird da aufs Tempo drücken, denn das ist für transitgeplagte Regionen wie für Tirol ein dringend notwendiges Maßnahmenpaket“, sagt Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe am 28.07. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hatte den im 1. Halbjahr 2017 steigenden LKW-Verkehr durch Tirol thematisiert. „Die im Rahmen der momentanen Spielregeln möglichen Maßnahmen für uns in Tirol sind ausgeschöpft“, sagt Ingrid Felipe mit Verweis auf den Luft-100er auf 120 Kilometern des Tiroler Autobahnnetzes, auf das sektorale LKW-Fahrverbot und auf zahlreiche Nachtfahrverbote und Förderungsaktionen für schadstoffärmere LKW. Die Wirkung dieser Maßnahmen ist unbestritten – am Transit-Hotspot Vomp ist die durchschnittliche Jahresbelastung mit Stickstoffdioxid von 2006 (76 Mykrogramm/Kubikmeter) über 2011 (66mg/m3) auf 2016 (54 mg/m3) um 29% gesunken – ein ähnliches Bild der sich verbessernden Luftqualität ergibt sich auch an allen anderen autobahnnahen Messstellen.

Dennoch will das Land Tirol nicht nur bessere Luft, sondern auch weniger LKW: „Wir brauchen jetzt eine Allianz der transitgeplagten Alpenregionen und wir werden an vorderster Front für eine neue europaweite Regelung kämpfen, die uns Entlastung bringt“, sagt die Umweltlandesrätin. Denn hauptverantwortlich für den massiven LKW-Verkehr durch Tirol sind die zu billigen Mauten in Italien und Deutschland, die auf vergleichbaren Alpenpässen nur bei der Hälfte bzw. bei einem Drittel liegen und – wie vom VCÖ ausgeführt – der in Österreich wesentlich günstigere Dieselpreis. 2018 wird Tirol die Präsidentschaft der EU-Strategie für den Alpenraum übernehmen, in der sich 48 Regionen zusammengeschlossen haben. „Und dann werden wir dafür sorgen, dass die für Tirol dringend notwendige Umsetzung der Pläne europaweiter LKW-Mauttarife umgesetzt wird“, kündigt Ingrid Felipe an.

 

 

 

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