Keine Angst vor dem „Kastl“

 

erstellt am
18. 08. 17
13:00 MEZ

Am 18. August besuchte Staatssekretärin Muna Duzdar das Projekt "Technik in Kürze" des Katholischen Bildungswerkes in Graz.
Graz (graz-seckau) - Nur 50 Prozent der SeniorInnen in Österreich nutzen das Internet. Damit diese Zielgruppe nicht auf der Strecke bleibt, bietet das Katholische Bildungswerk der Diözese Graz-Seckau Tablet-Kurse für diese Zielgruppe an. „Ich bin sehr froh und dankbar, dass das Katholische Bildungswerk ein besonderes Augenmerk auf diese Zielgruppe legt“, so Bischof Krautwaschl beim Tablet-Kurs in Graz.

Muna Duzdar, Staatssekretärin für Diversität, öffentlicher Dienst und Digitalisierung, zeigte sich von dem Angebot angetan: "Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche. Ohne Zugang zum Internet fehlt der Zugang zu Wissen, Information und Teilhabe. Wir dürfen niemanden zurücklassen. Dies gilt gerade in der Gruppe der SeniorInnen, in der 50 Prozent bisher noch gar nicht im Internet unterwegs sind. Oftmals aus Angst und Respekt vor den technischen Herausforderungen. Diese abzubauen und gleichzeitig die neuen Techniken wie Medien- und Datenkompetenz zu schulen, schaffen die angebotenen Kurse hervorragend."

„Die Hemmschwelle vor dem Tablet war groß, ich weiß ja nicht was mit dem ‚Kastl‘ passieren kann. Mir ist es wichtig, mit meinen Nichten und Neffen in Kontakt zu bleiben und jetzt nach dem Kurs bin ich immer präsent und bekomme Nachrichten und Fotos von Neffen und Nichten“, so die Teilnehmerin Monika Tichetz-Grössler. Die Trainer der Tablet-Kurse sind hauptsächlich Studenten. „Kein Kurs ist wie der andere. Wir gehen auf die Fragen der TeilnehmerInnen ein. Sie freuen sich auch immer, wenn wir zu Ihnen in die Region kommen, denn sonst gibt es vor Ort oft keinen, der ihnen das zeigen kann“, erklärt Andreas Stangl, der seit zwei Jahren Trainer bei den Tablet-Kursen ist.

„Die große Stärke der Kurse ist, dass wir in der ganzen Steiermark durch unser Pfarrnetz präsent sind und mit den Tablets überall unsere Kurse anbieten können. Außerdem ist uns der intergenerative Charakter wichtig, damit Jung und Alt voneinander lernen können und miteinander kommunizieren, “ so die Geschäftsführerin der Katholischen Bildungswerkes Ute Paulweber.

Kurzbeschreibung:
Im Projekt TiK-Technik in Kürze vermitteln medienkompetente Jugendliche und junge Erwachsene (16-24 Jahre) ihr Wissen rund ums Tablet an Seniorinnen und Senioren (55+). TiK-Technik in Kürze wurde 2008 als intergenerationelles Pilotprojekt gestartet. Im Vordergrund stand zunächst der Umgang mit Computern und Laptops. Nachdem das Projekt lange Zeit erfolgreich in Zusammenarbeit mit Schulen stattfand, wurden in den letzten Jahren neue Angebotsformen, in Form von Tablet-Kursen für unterschiedliche Leistungsniveaus, entwickelt. Aufgrund der einfachen Handhabung und Ortsunabhängigkeit ist das Angebot bei der Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren sehr beliebt. Die Kurse werden steiermarkweit angeboten. TIK-Tablet-Kurse eröffnen intergenerationelle Begegnungsräume in denen beide Generationen lernen Verschiedenheiten (z.B. in Sprache, Wahrnehmung, Herangehensweise) anzuerkennen und damit umzugehen. Voneinander, miteinander und übereinander Lernen, steht dabei im Vordergrund.

Auszeichnungen

  • 2009 erhielt das Projekt „Technik in Kürze“ den Good Practice Preis des BMASK, in der Kategorie „Good Practice-Modell in der Bildungsarbeit mit älteren Menschen“.
  • 2012 wurde das Projekt, in der Kategorie intergenerationelles Lernen, für den Staatspreis für Erwachsenenbildung nominiert.
  • 2012 gewann das Projekt TIK-Technik in Kürze den 3. Platz beim Grazia- Kinderschutzpreis der Stadt Graz, in der Kategorie „Gemeinnützige Organisation und Glaubensgemeinschaften“.
  • 2017 erhielt das Projekt „Tablets for everyone“ den Good Practice Preis des BMASK, in der Kategorie „Good Practice-Modell in der Bildungsarbeit mit älteren Menschen“.


Zukunft des Projekts
In Zukunft werden auch vermehrt interkulturelle Tablet-Kurse für Menschen mit nicht deutscher Muttersprache angeboten. Ein Pilotprojekt findet derzeit im Begegnungszentrum Graz-Süd (BeGS) statt.

 

 

 

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