Dieselgipfel – Sofortmaßnahmen
 mit Autoherstellern vereinbart

 

erstellt am
23. 08. 17
13:00 MEZ

Ökoprämie für Umstieg auf umweltfreundlichere Autos – Software-Updates für 600.000 Diesel – Anreize für Autofahrer – Leichtfried: Mageres Ergebnis von Deutschland aufgefettet
Wien (bmvit) - Beim Treffen von Verkehrsminister Jörg Leichtfried mit Autoimporteuren am 22.08. wurden erste Sofortmaßnahmen für Österreich vereinbart. Diese gehen über die Zusagen in Deutschland hinaus. Statt einer gewöhnlichen Umstiegsprämie haben die Autohersteller der von Minister Leichtfried geforderten Ökoprämie zugestimmt. Für den Wechsel auf ein umweltfreundlicheres Fahrzeug erhalten die Autofahrerinnen und -fahrer einen Öko-Bonus. Die Konzerne haben zudem Software-Updates für über 600.000 Dieselfahrzeuge zugesagt. Das umfasst freiwillige Software-Umrüstungen genauso wie Updates im Rahmen der Rückholaktion. Zudem haben die Hersteller in Aussicht gestellt, Autofahrerinnen und Autofahrern zusätzliche Anreize zu bieten, um das Software-Update durchzuführen. Keine Einigung konnte über technische Nachrüstungen erzielt werden. Die Autohersteller haben zugesagt, sich an der Abgasstrategie 2030 für sauberen Verkehr zu beteiligen, die im Herbst kommen wird.

„Wir haben das magere Ergebnis von Deutschland aufgefettet: Mit der Ökoprämie erhalten die Österreicherinnen und Österreicher mehr Geld für den Umstieg auf einen umweltfreundlicheren Wagen. Und wir werden insgesamt über 600.000 Diesel mit Software-Updates ausstatten. Wer ein Software-Update durchführt, erhält zusätzliche Anreize, wie etwa Gutscheine. Damit haben wir für die Österreicherinnen und Österreicher einen zusätzlichen Vorteil herausgeholt. Mit den Sofortmaßnahmen haben wir jetzt ein Akut-Paket für unsere Autofahrerinnen und Autofahrer, für die Umwelt reicht mir das aber noch nicht“, sagte Leichtfried nach dem Treffen. Und weiter: „Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich technische Nachrüstungen für notwendig halte, um langfristig mit den Schadstoffen runterzukommen. Dazu haben wir heute erste Gespräche geführt, uns jedoch nicht geeinigt. Damit gebe ich mich aber nicht zufrieden. Ich habe darum mit den Autoherstellern einen Folgetermin zu diesem Thema vereinbart.“

Im Herbst wird Leichtfried die Abgasstrategie 2030 für sauberen Verkehr in Österreich vorlegen. Zum Auftakt im September hat der Minister NGOs, Autofahrerklubs, Industrie, Bundesländer und Kommunen eingeladen. Ziel ist, dass ab 2030 nur mehr schadstofffreie Autos neu zugelassen werden. Das soll jedoch nicht über Verbote, sondern über Anreize erreicht werden. „Sauberer Verkehr fällt nicht einfach vom Himmel, sondern ist eine bewusste Entscheidung. Heute haben wir Sofortmaßnahmen für unsere Autofahrerinnen und Autofahrer beschlossen. Bei der Abgasstrategie 2030 geht es nun in Folge um eine gesamtheitliche Lösung für Österreich. Ich will den Verkehr sauber und leistbar machen. Dafür müssen alle an einem Strang ziehen“, so Leichtfried.

Die Sofortmaßnahmen im Detail
Alle anwesenden Markenvertreter haben zugesagt, eine Ökoprämie einzuführen, also eine Umstiegsprämie mit Öko-Bonus. Diese wird dann ausgeschüttet, wenn das Dieselfahrzeug gegen ein Auto mit niedrigeren Abgaswerten eingetauscht wird. Wer auf ein abgasfreies Elektro-Auto wechselt, bekommt einen weiteren Zuschuss. Diese Ökoprämie wird zusätzlich zu bestehenden Händlerrabatten gewährt. Die Hersteller haben Software-Updates für über 600.000 Diesel zugesagt. Das umfasst freiwillige Software-Umrüstungen genauso wie Updates im Rahmen der Rückholaktion. Damit wird der Stickoxid-Ausstoß der betroffenen Fahrzeuge durch die freiwilligen Software-Updates um bis zu 25-30 Prozent gesenkt, garantieren die Hersteller. Zudem sichern sie zu, dass es zu keinen Nachteilen bei Kraftstoffverbrauch, Motorleistung und CO2-Ausstoß kommt und übernehmen die Gewährleistung für Bauteile, die durch die Maßnahme beansprucht werden. Kundinnen und Kunden erhalten zusätzliche Anreize wie etwa Gutscheine, wenn sie das Update durchführen lassen.

Vertreter folgender Autohersteller haben an dem Treffen teilgenommen: Mercedes-Benz, BMW, Kia, Ford, Renault, Porsche, Volkswagen, Audi, SEAT, ŠKODA, Hyundai, Mitsubishi, Opel.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://infothek.bmvit.gv.at/diesel-debatte-fragen-und-antworten/

 

 

 

 

 

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