Drozda: Meilenstein für Österreichs Baukultur

 

erstellt am
23. 08. 17
13:00 MEZ

Baukulturelle Leitlinien im Ministerrat beschlossen
Wien (bka) - Der Ministerrat hat in seiner Sitzung vom 22.08. die „Baukulturellen Leitlinien des Bundes (Baukulturdeklaration)“ beschlossen. Damit setzt der Bund ein klares Signal für die Bedeutung der Baukultur in Österreich und legt konkrete Maßnahmen für die baukulturelle Entwicklung des Landes vor. Die Leitlinien sind das Ergebnis eines umfassenden Diskussionsprozesses, an dem sich rund 150 Expertinnen und Experten aus verschiedensten Fachbereichen sowie Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen beteiligt haben.

„Baukultur betrifft alle Österreicherinnen und Österreicher. Gelungene Baukultur steigert unsere Lebensqualität und wertet gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Österreich auf. Sie entsteht überall dort, wo Menschen ihren Lebensraum gestalten: Gebäude, Straßen und Plätze, Verkehrs- und Infrastrukturbauten zählen ebenso dazu wie Gewerbeparks oder Dorfzentren“, so Kulturminister Thomas Drozda nach dem Ministerrat.

Ziel der baukulturellen Leitlinien ist die aktive Mitgestaltung der Baukultur durch den Bund. Insbesondere im Rahmen der eigenen Immobilienentwicklung soll dieser künftig eine Vorreiterrolle einnehmen – ganz gleich, ob es dabei um die Stärkung der Orts- und Stadtkerne, die Förderung hochwertiger öffentlicher Räume, die sorgsame Pflege des baukulturellen Erbes oder die Reduzierung des Flächenverbrauchs geht. Weiteres prüft der Bund, wie bei der Vergabe öffentlicher Mittel finanzpolitische und steuerrechtliche Vorgaben qualitätsvolles Bauen unterstützen können und forciert in Kooperation mit den Ländern den Prozess der Vereinfachung und Harmonisierung von Gesetzen. Vermittlung, Forschung und Vernetzung vorhandenen Wissens und die bessere Koordinierung auch unter den Verantwortlichen der öffentlichen Hand sind ebenso wesentliche Punkte der Baukulturellen Leitlinien.

Insgesamt hat der Baukulturbeirat 20 Leitlinien in folgenden sechs Handlungsfeldern festgelegt:
• Orts-, Stadt- und Landschaftsentwicklung
• Bauen, Erneuern und Betreiben
• Prozesse und Verfahren
• Bewusstseinsbildung und Beteiligung
• Wissenschaft und Kompetenzvermittlung
• Lenkung, Kooperation und Koordination

Ergänzt werden die Leitlinien durch ein Impulsprogramm, das konkrete Schritte für eine umfassende Förderung von Baukultur und eine breite Bewusstseinsbildung in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Verwaltung zum Ziel hat. „Damit liegt erstmals eine Gesamtstrategie vor, die Baukultur als ressortübergreifende Querschnittsmaterie auf Ebene des Bundes, der Länder und der Gemeinden verankert“, so Drozda.

Die Umsetzung der einzelnen Vorhaben wird durch ein Baukultur-Monitoring des Beirats für Baukultur unter dem Vorsitz von Christian Kühn begleitet, das die Aufgabe hat, Fortschritte zu beobachten und Erfolgsbeispiele zu vermitteln. Die Baukulturellen Leitlinien, die auf Initiative des Beirats für Baukultur und im Auftrag des Bundeskanzleramtes entstanden sind, sollen in weiterer Folge zu legistischen Initiativen im Parlament führen.

 

 

 

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