Überalterung der ländlichen Regionen
 durch gezielte Maßnahmen entgegenwirken

 

erstellt am
13. 09. 17
13:00 MEZ

IRE-Vorsitzender Schausberger bei Demographie-Konferenz in Budapest:
Budepest/Salzburg (ire) - Die demographische Entwicklung hänge eng mit der geografischen Komponente zusammen. Während in den Zentralräumen und in den großen urbanen Zentren Bevölkerungszunahmen zu verzeichnen sind, nimmt in den entlegenen ländlichen Gebieten die Bevölkerungszahl ab. Die jungen Leute ziehen in die Zentren, die Zahl der Kinder nimmt ab, die ältere Generation bleibt. Dieser bedenklichen Entwicklung der Überalterung ländlicher Regionen müsse dringend in ganz Europa durch gezielte Maßnahmen entgegengewirkt werden, erklärte IRE-Vorsitzender Franz Schausberger bei einer Konferenz der EVP des Ausschusses der Regionen in Budapest am 8. September.

Die Abwanderung aus den ländlichen Gebieten werde zunehmend von den Frauen betrieben, da für sie nicht ausreichend Arbeitsplätze und zu wenig Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stehen. Auch die Versorgung mit raschen Internetverbindungen, die etwa für Heimarbeitsplätze unbedingt notwendig sind, lasse zu wünschen übrig. Dazu kommen unbefriedigende Verkehrs- und Infrastrukturanbindungen, die etwa für den Besuch der Kinder von Höheren Bildungseinrichtungen in Zentralorten notwendig sind.
Schausberger verwies auf den vorbildlichen Masterplan des österreichischen Landwirtschaftsministers Rupprechter zur Stärkung der ländlichen Regionen und gegen die Abwanderung und forderte eine stärkere Berücksichtigung der Entleerung der entlegenen Regionen in der EU-Regionalpolitik.

Die Zuwanderung aus den ländlichen Regionen in die urbanen Zentren bringe diese wiederum in große Probleme, da sie zu wenig Wohnungen zur Verfügung haben, der städtische Verkehr zunimmt und das Bildungswesen zusätzlich belastet werde, erklärte Schausberger. Die Regionen müssten daher in Zukunft stärker in die Lage versetzt werden, das Problem der Abwanderung in den Griff zu bekommen. Dies bedeute, dass die Dezentralisierung von Kompetenzen und Finanzen unbedingt notwendig sei und jede Art von Zentralisierung das Problem nur noch verschlimmere. Schausberger traf neben der Konferenz zu gesonderten Gesprächen mit dem ungarischen Staatssekretär für Angelegenheiten der Europäischen Integration, Takacs Szabolcs Ferenc, und mit dem Präsidenten des Ungarischen Parlaments, Köver Laszlo, zu europapolitischen Fragen zusammen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.institut-ire.eu

 

 

 

 

 

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