Bildungsministerin sieht keinen
 Bedarf an weiterer OECD-Studie

 

erstellt am
05. 10. 17
13:00 MEZ

Hammerschmid: „Fakten und Empfehlungen liegen am Tisch. Wir müssen sie nur gemeinsam umsetzen.“ – Fokus muss auf gemeinsamer, parteiübergreifender Umsetzung der vorhandenen Empfehlungen liegen.
Berlin/Wien (bmb) - „Wir wollen eine angstfreie, leistungsstarke Schule, wo Schülerinnen, Schüler aber auch Lehrerinnen und Lehrer gerne hingehen. Ich glaube, darin sind wir uns alle einig", erklärt Bildungsministerin Sonja Hammerschmid anlässlich des dringlichen Antrags der Grünen für eine OECD Länderprüfung in der Sondersitzung des Nationalrats vom 4. Oktober.

Hammerschmid bestätigt ferner, dass die OECD ein guter Partner ist. „Wir arbeiten seit Jahren eng mit den Expertinnen und Experten der OECD zusammen, in Bezug auf Analysen und Empfehlungen zum österreichischen Bildungssystem können wir demnach mittlerweile aus dem Vollen schöpfen. Die konkreten Empfehlungen für Österreich sind umfassend und befinden sich auf dem Letztstand der internationalen Bildungsforschung“, so die Bildungsministerin.

Die Kooperationen des Bildungsministeriums mit der OECD umfassen unter anderem den Bericht zum Einsatz von Schulressourcen, eine Studie zu Evaluierungsmethoden im Schulsystem oder den Education Policy Outlook, in dessen Rahmen erst vor wenigen Wochen ein Country Profile zu Österreich publiziert wurde. All diese Ergebnisse werden laufend in den Reformen des Bildungsministeriums berücksichtigt. Hammerschmid verwies im Besonderen auch auf die erst vor wenigen Wochen erschienene Studie „Education at a glance“ mit klarem Schwerpunkt auf Bildungsvererbung. „Das zeigt einmal mehr, dass Bildung in Österreich nach wie vor vererbt wird und nicht von den Talenten der Kinder abhängt“, so die Ministerin.

Hammerschmid verweist auch auf das im Juni beschlossene und mit 1. September in Kraft getretene Schulautonomiepaket, das sich nun in der Ausrollphase befindet und erstmalig Freiräume für Unterrichtsgestaltung, Schulentwicklung, regionale Bildungskonzepte und eine Verteilung nach dem Chancenindex geschaffen hat.

Als Reaktion auf die letzten Ergebnisse der PISA Studie (ein Viertel der österreichischen Schülerinnen und Schüler können nicht sinnerfassend lesen) wurden seitens des Bildungsministeriums bereits konkrete Maßnahmen gesetzt. Gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen und der Schulaufsicht wurde ein Maßnahmenpaket für die 500 am stärksten betroffenen Schulen entwickelt, um Defizite frühzeitig ausgleichen zu können, das ebenfalls bereits in der Ausrollung ist.

Im Zusammenhang mit der Ganztagsschule fordert die Bildungsministerin einmal mehr: „Die ganztägige Schule muss kostenlos sein. Sie darf kein Elitenprogramm werden, sonst schaffen wir es wieder nicht, jene Kinder dort zu haben, die sie am dringendsten brauchen würden.“

Abschließend appelliert Hammerschmid an alle Parlamentsparteien: "Nehmen wir die Verantwortung für eine gelingende Schule der Zukunft gemeinsam wahr. Was es braucht, ist nicht eine weitere OECD Studie sondern die gemeinsame, übergreifende Umsetzung - frei von ideologischen Debatten.“

 

 

 

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