Kern gratuliert Vranitzky zum 80. Geburtstag

 

erstellt am
05. 10. 17
13:00 MEZ

„Ein überzeugter Europäer und glühender Antifaschist wird 80“ „Ein überzeugter Europäer und glühender Antifaschist wird 80“ – Ehrenbürger der Stadt Wien
Wien (sk/rk) - Bundeskanzler Christian Kern gratuliert Bundeskanzler a.D. Franz Vranitzky ganz herzlich zu seinem 80. Geburtstag. Vranitzky hat sich mehr als ein Jahrzehnt als Bundeskanzler der Republik Österreich und zuvor als Finanzminister zum größten Wohle des Landes verdient gemacht. Kern würdigt das Engagement des „glühenden Sozialdemokraten und großen Europäers“ und betont: „Vranitzky hat Österreich in die Europäische Union und damit in eine neue Ära geführt.“

Vranitzky war außerdem entscheidend für eine Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Österreich und Israel verantwortlich. „Mit seiner historischen Rede zu Österreichs NS-Vergangenheit hat Vranitzky ein neues Kapitel in den österreichisch-israelischen Beziehungen aufgeschlagen. Seine klare Haltung gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Hetze hat auch über die Grenzen Österreichs hinweg Beachtung gefunden.“ Vranitzkys Verdienste um die Republik seien „wichtiger Bestandteil der österreichischen Zeitgeschichte“, so Kern. „Ich danke Franz Vranitzky im Namen der Republik Österreich und im Namen der Sozialdemokratie von ganzem Herzen für seine unschätzbaren politischen und gesellschaftlichen Leistungen und wünsche ihm alles Gute und beste Gesundheit.“


Franz Vranitzky wurde Ehrenbürger der Stadt Wien
Wien (rk) - Bürgermeister Michael Häupl überreichte am Nachmittag des 04.10. Bundeskanzler a.D. Franz Vranitzky die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Wien. Die Laudatio hielt Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny. Bei der Feierstunde war eine große Anzahl an prominenten Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft vertreten, wie Bundespräsident a.D. Heinz Fischer, die Bundesminister Drozda und Doskozil, Bundesministerin Rendi-Wagner, Gouverneur Ewald Nowotny, die Präsidenten Foglar und Kaske, weiters Rudolf Buchbinder, Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann, Elisabeth Orth und Klaus Maria Brandauer.

Bürgermeister Michael Häupl würdigte in seiner Begrüßung die politischen Leistungen Franz Vranitzkys für Österreich und Europa und sprach ihm seinen persönlichen Dank aus. Dass die Ehrung mit dessen heutigen Geburtstag zusammenfalle, sei durchaus geplant gewesen.

Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny begann seine Laudatio mit einem Hinweis auf das jüngst erschienene Buch von Franz Vranitzky mit dem Titel „Zurück zum Respekt“. Dieser Respekt gegenüber anderen Menschen und Einstellungen sei immer ein Leitmotiv von Vranitzky gewesen. Er sei ein typischer Wiener mit Grandezza und Schmäh, zugleich ein Weltbürger mit Interesse an internationalen Netzwerken, zutiefst Sozialdemokrat und Antifaschist. Als politische Meilensteine erwähnte Mailath-Pokorny Vranitzkys offenes Bekenntnis gegen den Nationalsozialismus und den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union. Außerdem habe er es im Basketball zur Meisterschaft gebracht, schloss Mailath-Pokorny.

Bundeskanzler a.D. Franz Vranitzky nahm in seiner Dankesrede Bezug auf seine Wiener Wurzeln und seine antifaschistische Einstellung, die von Jugend an familiär geprägt worden sei. Er dankte für die hohe Auszeichnung und stellte mit besonderem Nachdruck fest, dass für ihn Kultur ein wesentlicher Teil des Lebens in der Stadt sei. Ohne die Wertschätzung und Erkenntnisse aus der Kultur seien das Verständnis und die umfassende Sicht auf alle anderen Bereiche des gemeinschaftlichen Lebens, sei es Erziehung und Bildung, Wissenschaft oder Ökonomie, nicht möglich. Franz Vranitzky schloss mit den Worten: „Ich bin ein Wiener aus Geburt und Überzeugung.“

Lebenslauf Franz Vranitzky
Dipl.Kfm. Dr.rer.comm.DDDr.h.c. Franz Vranitzky, Bundeskanzler a.D., wurde 1937 in Wien geboren. Er studierte an der Hochschule für Welthandel Betriebswirtschaft und beendete 1960 das Studium als Diplomkaufmann, 1969 erfolgte die Promotion zum Doktor der Handelswissenschaften. Seine ersten beruflichen Wege führten ihn in die Siemens-Schuckert-Werke, er war aber nach einigen Jahren bereits in führenden Positionen in verschiedenen Banken tätig. 1970 wurde er Berater des damaligen Finanzministers Hannes Androsch. 1984 wurde er Finanzminister, 1986 Bundeskanzler. 1997 trat er sowohl vom Amt des Bundeskanzlers als auch als Parteivorsitzender der SPÖ zurück. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik war und ist Vranitzky in internationalen Gremien wie dem InterActionCouncil, einer „Denkfabrik“ früherer Staats- und Regierungschefs tätig. Franz Vranitzky erhielt mehrere Ehrendoktorate und renommierte Auszeichnungen wie den „Internationalen Karlspreis“.

 

 

 

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