Jahrestagung 2017: Fachgesellschaften für
 stärkere Förderung akademischer Forschung

 

erstellt am
04. 10. 17
13:00 MEZ

Wien/Stuttgart/Berlin (akzent) – Die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie hat ihre Stellung als einer der wichtigsten Kongresse auf dem Gebiet der Krebs- und Bluterkrankungen im deutschsprachigen Raum weiter ausgebaut. Vom 29. September bis zum 3. Oktober 2017 diskutierten rund 5.300 Expertinnen und Experten für medikamentöse Tumortherapie intensiv über die Chancen neuer therapeutischer Ansätze wie zum Beispiel der Immunonkologie sowie über die Bedeutung von unabhängigen akademischen Studien vor dem Hintergrund des enormen Wissenszuwachses im Fachgebiet. Im Rahmen des Kongresses ehrten die Fachgesellschaften auch den wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchs. Mit der Teilnahme von 167 Pflegekräften und 245 Studierenden wurde – wie bereits in den vergangenen Jahren – der interdisziplinäre Ansatz der Jahrestagung und ihre Bedeutung für den wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchs deutlich.

Erstmals nach fünf Jahren fand die Jahrestagung wieder in Stuttgart statt. Prof. Dr. med. Lothar Kanz, Kongresspräsident und Ärztlicher Direktor der Abteilung für Innere Medizin II – Onkologie, Hämatologie, Immunologie, Rheumatologie und Pulmologie am Universitätsklinikum Tübingen, resümierte: "Gerade in Zeiten, in denen das Wissen in der Onkologie und Hämatologie nahezu explosionsartig zunimmt, ist der intensive Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen aus der Grundlagen- und klinischen Forschung immens wichtig. Aus diesem Grund freut es uns besonders, dass im Rahmen des diesjährigen Kongresses mehr als 600 wissenschaftliche Arbeiten mit zum Teil sehr bedeutsamen Implikationen für die Diagnostik und Therapie von Blut- und Krebserkrankungen vorgestellt wurden."

Dass die akademische Forschung dabei künftig viel stärker unterstützt werden sollte, betonte Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik für den Bereich Onkologie, Hämatologie und Knochenmarktransplantation mit Sektion Pneumologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: "Die akademische Forschung ist durch viele Faktoren zunehmend bedroht. Dabei wird es gerade in den nächsten Jahren immens wichtig sein, unabhängige akademische Studien zu initiieren, um die vielen für die reale Versorgung in der Breite wichtigen Fragen nach der Zulassung neuer Arzneimittel evidenzbasiert zu beantworten. Teilweise werden auch klinische Register notwendig sein, um den tatsächlichen Nutzen neuer Arzneimittel im Versorgungsalltag kritisch zu bewerten und so zukünftig noch besser die optimale Therapie für unsere Patientinnen und Patienten wählen zu können."

Preisverleihungen im Rahmen Jahrestagung 2017
Von besonderer Bedeutung ist für die ausrichtenden Fachgesellschaften die Förderung des wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchses. Bei der Jahrestagung 2017 wurden im Rahmen der Plenarsitzung "Stammzellen" am Samstag, den 30. September 2017 folgende Preise für exzellente wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Hämatologie bzw. Onkologie verliehen:

Preise der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie
Artur-Pappenheim-Preis: Der von der DGHO ausgeschriebene und mit 10.000 Euro dotierte Preis ist für eine wissenschaftliche Arbeit bestimmt, die sich mit klinischen, experimentellen oder theoretischen Fragen der Hämatologie befasst. In diesem Jahr wird der Artur-Pappenheim-Preis an Dr. med. Michael Hudecek vom Universitätsklinikum Würzburg für seine Arbeit "The Nonsignaling Extracellular Spacer Domain of Chimeric Antigen Receptors Is Decisive for In Vivo Antitumor Activity" vergeben.

Doktoranden-Förderpreis: Der ebenfalls von der DGHO ausgeschriebene und mit 3.000 Euro dotierte Doktoranden-Förderpreis wird für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Hämatologie und Internistischen Onkologie verliehen, die während des Studiums der Medizin, der Pharmazie oder der Biologie oder im Rahmen einer Dissertation im Bereich der genannten Disziplinen entstanden sind. Den Doktoranden-Förderpreis erhält in diesem Jahr Dr. med. Rouven Höfflin vom Universitätsklinikum Freiburg für seine Arbeit "Spatial niche formation but not malignant progression is a driving force for intratumoural heterogeneity".

Ehrenpreis Geriatrische Onkologie der DGG/DGHO: Die Arbeitsgruppe Geriatrische Onkologie der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) e.V. und die DGHO haben für das Jahr 2017 den Preis "Geriatrische Onkologie" als Ehrenpreis für das Lebenswerk ausgeschrieben. Der Preis "Geriatrische Onkologie" wird seit 2007 jährlich als Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler und jährlich alternierend als Förderpreis und als Ehrenpreis für das Lebenswerk für besondere Verdienste zur Förderung der geriatrischen Onkologie ausgelobt. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr an Prof. Pierre Soubeyran vom Institut Bergonié in Bordeaux verliehen.

Preise der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO)
Wilhelm Türk-Preis: Der mit 5.000 Euro dotierte Preis der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der klinischen Hämatologie wird in diesem Jahr an Rui Pedro Correia Martins von der Medizinischen Universität Wien für die Arbeit "Häm fördert die Hämolyse-induzierte Infektionsanfälligkeit durch Störung von Phagozytenfunktionen" verliehen.

Wolfgang Denk-Preis: Der ebenfalls mit 5.000 Euro dotierte Preis für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der klinischen Onkologie der OeGHO geht 2017 an Martin Pichler von der Medizinischen Universität Graz für seine Arbeit "TGenome-wide microRNA analysis identifies miR-188-3p as novel prognostic marker and molecular factor involved in colorectal carcinogenesis".

Ehrenmitgliedschaft für langjährigen DGHO-Vorsitzenden
Für herausragende Verdienste um die Hämatologie und Onkologie sowie für das wissenschaftliche und ärztliche Lebenswerk verleiht die DGHO in diesem Jahr die Ehrenmitgliedschaft an ihren langjährigen Vorsitzenden Prof. Dr. med. Gerhard Ehninger. Ehninger hat seit 1994 den Lehrstuhl Innere Medizin I Dresden mit Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie, Gastroenterologie, Infektiologie und Knochenmarktransplantation inne. Schwerpunkte seiner Arbeit sind u. a. Bestimmungsmethoden und Pharmakokinetik von Zytostatika, Blutstammzelltransplantation sowie der Aufbau von Fremdspenderdateien. Von 2004 bis 2012 war er Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO. Besonders verdient gemacht hat sich Ehninger auch durch sein Engagement als Gründungsgesellschafter, Geschäftsführer und späterer Verwaltungsratsvorsitzender der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige GmbH (DKMS).

Jahrestagung 2017 von DGHO, OeGHO, SGMO und SGH+SSH
Die Jahrestagung der deutschsprachigen Fachgesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie ist einer der wichtigsten Kongresse für das Fachgebiet im deutschsprachigen Raum. Der diesjährige Kongress versammelte vom 29. September bis zum 3. Oktober 2017 mehr als 5.300 nationale und internationale Experten aus Wissenschaft und Medizin, um neue Ansätze in der Diagnostik und Therapie von Blut- und Krebserkrankungen vorzustellen sowie die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen zu diskutieren. Ausführliche Informationen unter:

 

 

 

Ausführliche Informationen:
http://www.haematologie-onkologie-2017.com

 

 

 

 

 

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