Seminarbäuerinnen begleiten regionale
 Lebensmittel von Stall und Feld bis auf den Teller

 

erstellt am
13. 10. 17
13:00 MEZ

Linz (lk-oö) - Ein Sprichwort sagt: „Du bist, was du isst“. Aber was legen wir täglich auf unsere Teller? Wie wird unser Essen produziert? Welche Inhaltsstoffe hat es? Wie verarbeite ich es richtig und g‘schmackig? Fragen über Fragen, die sich die Konsumentinnen und Konsumenten oft stellen und auf die die Landwirtschaftskammer OÖ eine Antwort hat: Kochkurse und Seminare mit den fast 80 aktiven Seminarbäuerinnen. Ihr Angebot wurde im vergangenen Jahr von über 13.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern genutzt.

Seminarbäuerinnen werden in Kursen des Ländlichen Fortbildungsinstituts der Landwirtschaftskammer OÖ umfassend und regelmäßig geschult und sie tragen in Kochkursen und Seminaren für Erwachsene und auch Kinder das Wissen um regional hergestellte, bäuerliche Lebensmittel in die Bevölkerung. „Für die bäuerliche Landwirtschaft ist es unerlässlich, das praktische Kochwissen zu fördern, weil dadurch die Konsumentinnen und Konsumenten die regionalen Lebensmittel kennen lernen und der Bezug zur heimischen Produktion hergestellt wird“, betont Friedrich Pernkopf, Kammerdirektor der Landwirtschaftskammer OÖ.

30 Tonnen Nahrungsmittel im Laufe eines Lebens
Wie wichtig es ist, sich mit den Lebensmitteln, die man isst, auseinanderzusetzen, zeigen die Fakten: Im Laufe unseres Lebens nehmen wir 30 Tonnen Nahrungsmittel und 50 Tonnen Flüssigkeit zu uns. Ohne Nahrung können wir also nicht überleben. „Gleichzeitig ist es für den Körper aber auch wichtig, welchen Treibstoff wir tanken. Es ist kein Geheimnis, dass ausgewogenes Essen und Trinken für unsere Gesundheit, unsere Leistungsfähigkeit und das gesamte Wohlbefinden enorm wichtig sind. Leider geht das lebens(mittel)wichtige‘ Wissen und der vielgerühmte, Hausverstand‘ rund um Lebensmittel und deren Verarbeitung mehr und mehr verloren. Kinder kennen heutzutage oft schon mehr Dinosaurier- als Gemüsearten. Junge Leute können am Computer alle Gustostückerl spielen, aber keine Nudeln mehr selber kochen. Grundlegende Alltagskompetenzen wie Lebensmittelwissen, Kochen, bewusster Einkauf, Vorratshaltung oder die Verwendung von Resten gehen verloren. Hier können wir mit der Wissensvermittlung durch die Seminarbäuerinnen in Kochkursen und Schulen bewusst gegensteuern und daher ist der Landwirtschaftskammer OÖ der Ausbau dieser Informationsschiene auch ein großes Anliegen“, betont Pernkopf.

Ernährungsbewusstsein steigt
Das Ernährungsbewusstsein weiter Bevölkerungsschichten nimmt wieder zu, die Wertschätzung für regionale, saisonale Lebensmittel wird größer und die Lust auf’s selber Kochen wird wieder neu entdeckt. Diesen Trend deckt das Angebot der Seminarbäuerinnen genau ab: Der Landwirtschaft ist es ein großes Anliegen, ihre Qualitätsprodukte sozusagen bis in die Küchen der Konsumentinnen und Konsumenten zu begleiten.

Seminarbäuerinnen zeigen es vor: jeder kann kochen
Alle Seminarbäuerinnen haben ein Ziel: nämlich die Vermittlung von Wissen rund um die heimischen Lebensmittel aus der Region an eine möglichst breite Bevölkerungsschicht. Die Botschaft des Kochkursangebotes der Seminarbäuerinnen lautet: Jeder kann kochen – vom Volksschulkind, Teenager, Ernährungsbewussten, „eiligen“ Genießer bis zum kochbegeisterten Hobbykoch. Das reichhaltige Seminarangebot bietet für jeden Geschmack etwas und willkommen ist jeder, der gerne mit regionalen Zutaten kocht und genießt. In Oberösterreich gibt es derzeit rund 80 aktive Seminarbäuerinnen. Sie müssen vor ihren Einsätzen eine Grundausbildung mit Abschlussarbeit und -prüfung absolvieren. Die Seminarbäuerinnen sind in der Regel keine ausgebildeten Köchinnen, sondern haben verschiedene Ausbildungswege und sind praktizierende Bäuerinnen. „Die Seminarbäuerinnen-Kurse sind sehr beliebt, das zeigen auch die Bewertungen der Kursteilnehmer nach dem Besuch der Kurse“, betont Pernkopf.

39 verschiedene Kochthemen
In der kommenden Saison gibt es 39 verschiedene Kochkurse. Das Angebot reicht von klassischen Themen wie „Erdäpfelküche“, „Raffinierte Knödelküche“ bis zu „Junge Küche für pfiffige Leute“. Die neuen Themen für die kommende Kurssaison sind „Gemüse fermentieren – Sauerkraut, Kimchi & Co selber machen“ und „Festtagsbraten – Genießen wie damals“. Für Kinder und Jugendliche gibt es altersgerechte Kursangebote wie eine Kochwerkstatt für Jugendliche oder „Kinderkochkurs – Kräuterwichtel“, in diesem Kurs bereiten die kleinen Köche und Köchinnen Köstliches aus Wildkräutern zu. Die Rezepte der Seminarbäuerinnen werden den vielen Ansprüchen gerecht. Sie sind alltagstauglich, modern, kreativ und g‘schmackig. Es gibt keine übertriebene Küche mit unzähligen Süppchen, Sößchen und Fonds. Das Motto der Kurse lautet: Das Kochen mit allen Sinnen durch eigenes Tun begreifen. Jede Menge Rezepte aus den Seminarbäuerinnenkursen findet man unter http://www.regionale-rezepte.at

Seminarbäuerinnen: in Schulen gern gesehen
Neben den Kochseminaren sind die Seminarbäuerinnen auch in Schulen gern gesehene Vortragende, wenn sie die Geschmacksschule vorstellen oder den Milch- oder Schweinelehrpfad mit Schülern testen oder Wissenswertes zur Lebensmittelkennzeichnung erörtern. Die Idee zu den Seminarbäuerinnen entstand im Jahr 1994 in Oberösterreich und das erste Thema war der Käse, weil bei den heimischen Konsumentinnen und Konsumenten die Qualität des österreichischen Käses damals wenig bekannt war und zu diesem Zeitpunkt nur weitgereiste Käsesorten als Genuss eingestuft wurden.

Informationen über das reichhaltige Kursangebot der OÖ Seminarbäuerinnen
In der Broschüre „Gut leben lernen“ des Ländlichen Fortbildungsinstituts der Landwirtschaftskammer OÖ (LFI) sind die aktuellen Kochseminare der Seminarbäuerinnen in ganz Oberösterreich zu finden.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.seminarbaeuerinnen-ooe.at

 

 

 

 

 

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