BMGF legt Daten zu Übergewicht von
 Schulkindern und Ernährungsbericht 2017 vor

 

erstellt am
07. 11. 17
13:00 MEZ

Wien (bmgf) - Österreich hat erstmals an der "Childhood Obesity Surveillance Initiative" (COSI) der WHO Europa teilgenommen. Diese europaweite Initiative erhebt in regelmäßigen Abständen Übergewicht und Adipositas bei Kindern einer bestimmten Altersgruppe. Die Ergebnisse sowie die Erhebungen zum Ernährungsbericht 2017 werden durch folgende ExpertInnen "Die Daten der Childhood Obesity Surveillance Initiative (COSI) -Erhebung zeigen, dass bereits bei acht- bis neunjährigen Schulkindern eine Prävalenz zu Übergewicht gegeben ist", erklärt Karin Schindler, Ernährungsexpertin im Bundesministerium für Gesundheit und Frauen. "Gezielte Ernährungs-, Bewegungs- und Gesundheitsförderung im schulischen Umfeld sind wesentliche Elemente eines präventiven Gesamtkonzeptes. Wir wissen auch aus anderen Studien, dass soziale Ungleichheit einen großen Einfluss auf die Entstehung von Übergewicht und Adipositas hat", so Schindler. Auch hier gelte es anzusetzen.

An der Studie haben sich insgesamt rund 2.500 Volksschul-Kinder der dritten Schulstufe aus ganz Österreich beteiligt. Erhoben wurden im Zeitraum Oktober 2016 bis Februar 2017 Alter, Geschlecht, Größe, Körpergewicht, Body Mass Index (BMI) und Bauch- und Hüftumfang nach einem standardisierten Untersuchungsprotokoll. "Die erstmalige Teilnahme Österreichs an COSI ist ein wichtiger Meilenstein. Damit ist die Grundlage für eine österreichweit repräsentative Erfassung der Zahl betroffener Kinder im zeitlichen Verlauf gewährleistet", erklärt Daniel Weghuber, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum Salzburg und Vorstandsmitglied der Österreichischen Adipositas Gesellschaft. Während österreichweit etwa 30 Prozent der achtjährigen Buben als übergewichtig oder adipös eingestuft wurden, gibt es bei den gleichaltrigen Mädchen deutliche regionale Unterschiede: ca. 29 Prozent im Osten und ca. 21 Prozent im Westen/Süden.

Das Umfeld der Kinder ist laut Studie von großer Bedeutung. So stehen z.B. ein Leben in der Stadt, das Fehlen eines Turnsaales sowie kein Gemüseangebot in der Schule in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung von Übergewicht. "Kinder, die im städtischen Umfeld und in Ostösterreich wohnen, brauchen unsere vordringliche Aufmerksamkeit. Mit gezielten Präventionsmaßnahmen müssen wir jene erreichen, die besonders von Adipositas betroffen sind", fordert Weghuber.

Österreichischer Ernährungsbericht 2017
Bereits zum fünften Mal stellt der Ernährungsbericht die Ernährungssituation der Bevölkerung dar. Er liefert unter anderem eine Übersicht über die Ernährungsgewohnheiten inklusive des Außer-Haus-Verzehrs und die Zufuhr an Nährstoffen sowie die Ernährungsversorgung in österreichischen Krankenhäusern. Hinsichtlich Übergewicht und Adipositas hat sich bei den österreichischen Erwachsenen im Vergleich zu 2012 wenig verändert. Allerdings sind 41 Prozent der untersuchten Erwachsenen, das ist fast jeder Zweite, übergewichtig bzw. adipo¨s. Männer sind häu­figer übergewichtig als Frauen. Übergewicht und Adipositas treten bei beiden Geschlechtern in den höheren Altersklassen häufiger auf. Am stärksten sind 51- bis unter 65-jährige Männer von Übergewicht bzw. Adipositas betroffen. Jürgen König, Leiter des Departments für Ernährungswissenschaften an der Universität Wien: "Mehr Qualität statt Quantität: Österreichische Erwachsene sind im Allgemeinen gut mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt. Es wird jedoch zu viel Energie, Fett, Freier Zucker und Fleisch gegessen. Weniger, dafür aber das Richtige, ist also mehr."

Der Österreichische Ernährungsbericht 2017 und der Bericht zur COSI können auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen unter http://www.bmgf.gv.at/ heruntergeladen werden.

 

 

 

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