Kärntner Eroberer bleiben Wirtschaftsmotor Nr. 1

 

erstellt am
22. 11. 17
13:00 MEZ

Zwischen 6 und 8 Prozent – das ist die erfreuliche Prognose für das Exportwachstum 2017. Mit ein Grund für den kontinuierlichen Zuwachs ist auch die Umsetzung der Exportmillion.
Klagenfurt (wkk) - Um rund acht Prozent dürften die österreichischen Exporte im laufenden Jahr steigen. „Auch in Kärnten deutete alles darauf hin, dass wir ein Plus von sechs bis acht Prozent schaffen werden – wer weiß, dass jeder zweite Euro in Kärnten aus dem Export stammt und 70.000 Arbeitsplätze damit verbunden sind, der kann ermessen, was ein solches Wachstum bedeutet“, erklärte Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl am 21. November bei einem Pressegespräch. Dieses Wachstum finde allerdings großteils nicht in den USA oder in Europa, sondern in Asien statt; weshalb auch die nächste Wirtschaftsmission mit zehn Kärntner Unternehmern an Bord Ende der Woche in Richtung Singapur und Australien aufbricht. Für Kritiker der B2B-Reise hat Mandl einen knappen Rat parat: „Man sollte nicht als Politiker über die Wirtschaft quasseln.“

Was Kärntens Unternehmer zwischen Hightech und Outback zu suchen haben? „Sie suchen Input, Know-how und Kontakte. Finden werden sie garantiert potentielle Geschäftspartner in Singapur und Sydney und sie erhalten einen exklusiven Einblick in wirtschaftsrelevante Zukunftstechnologien und -trends“, erklärt dazu Meinrad Höfferer, Leiter der Abteilung Außenwirtschaft und EU in der Wirtschaftskammer Kärnten, die Intention der bevorstehenden Wirtschaftsmission. „Unser Programm bei den Wirtschaftsmissionen ist straff organisiert und lässt nicht viel Raum für Sightseeing und Co, aber dafür sind wir auch nicht dort. Wir bieten eine Reise mit firmenspezifischen Gesprächsterminen“, führt Höfferer aus. Das Angebot für die teilnehmenden Unternehmen zeigt, dass Kärnten in der Intensität und Qualität österreichweit eine Vorreiterrolle einnimmt: Individuelle B2B-Gespräche mit lokalen Unternehmen geben den Firmen die Gelegenheit, ihre Produkte und Leistungen zu präsentieren und potentielle Kooperationspartner sowie Kunden zu finden. Es sind Treffen mit Vertretern von Ministerien und Behörden bezüglich öffentlicher Ausschreibungen ebenso vereinbart wie Besuche und Fachgespräche mit führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen für einen exklusiven Einblick in Zukunftstechnologien und Zukunftstrends.

Die Singapur-Sydney-Reise ist nur ein Baustein, der aus der im Vorjahr vom Land Kärnten und der Wirtschaftskammer Kärnten ausgeschütteten Exportmillion finanziert wird. Diese gemeinsame Initiative ist mit 2017 aber nicht zu Ende, sondern setzt auch weiterhin Meilensteine für die Exportwirtschaft. Wirtschaftslandesrat Christian Benger: „Um den Export als größten Wertschöpfungsbringer weiter zu stärken, haben Land und Kammer eben diese Exportoffensive auf die Beine gestellt. Das Ziel ist klar die Erschließung neuer Märkte sowie die Vertiefung bestehender Exportbeziehungen, in den vergangenen Jahren in Weißrussland, im Iran, in China. Da ist die Politik ein ganz wesentlicher Türöffner.“ So hätten sich die chinesischen Nächtigungen in Kärnten seitdem um über 20 Prozent gesteigert. Bis 2023 will Benger die Exportoffensive mit 100.000 Euro pro Quartal absichern.

Rückblick und Ausblick
Wie viel mit einer Million Euro für Kärntner Exporteure getan werden kann, zeigt eine Auflistung der Tätigkeiten der Außenwirtschaftsabteilung der Wirtschaftskammer Kärnten:

  • März: Internationale Handwerksmesse München
  • April: Wirtschaftsmission Zagreb
  • Mai: Wirtschaftsmission Weißrussland, CETA-International Business Circle, Infotag Personalentsendung
  • Juni: Köln-Kärntner-Wirtschaftsdialog
  • Juli: Start-up-Delegationsreise nach Dublin
  • September/Oktober: Exportroadshow durch alle Kärntner Bezirke
  • November: Ecomondo Rimini, Productronical München
  • November/Dezember: Wirtschaftsmission nach Singapur und Sydney
  • Jänner 2018: Swissbau Basel
  • Februar 2018: Incoming Mission „Abfall und Abwasser“ aus Zagreb
  • März 2018: Internationale Handwerksmesse München

Starkes Zeichen
Dass österreichische Unternehmer weltweit äußerst gefragte Geschäftspartner sind, zeigen die unlängst veröffentlichten Außenhandelszahlen. Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner bis August 2017 laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria nominell mit 96,72 Mrd. Euro um 8,8% über dem Vorjahreswert, die Ausfuhren von Waren stiegen um 8,0% auf 93,13 Mrd. Euro. Das Defizit der Handelsbilanz belief sich auf 3,58 Mrd. Euro nach 2,73 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Arbeitstägig bereinigt erhöhten sich die Einfuhren um 8,9% und die Ausfuhren um 8,3%. „Diese Prognose lässt sich ohne Weiteres auf Kärnten übertragen. Ich rechne mit einem Exportzuwachs von sechs bis acht Prozent“, analysiert Höfferer. Auch die Top-5-Exportländern dürften laut Höfferer klar sein: Deutschland, Italien, USA, Malaysia und Slowenien.

Neues WKO-Service: Weltweites Trend- und Innovations-Scouting
Damit das auch so weitergeht, lassen die Außenwirtschaftsabteilungen der Wirtschafts-kammern Österreich und die Außenwirtschaft Austria mit neuen Leistungsangeboten im Rahmen internationaler Technologiekooperationen aufhorchen. So sind beispielsweise spezielle Zukunftsreisen und Konferenzen zu neuesten Entwicklungen und Trends geplant sowie Netzwerkveranstaltungen mit internationalen Technologiezentren für österreichische Unternehmen geplant. Außerdem wird es für heimische Betriebe Datenbank-Zugänge zu neuesten Forschungsergebnissen geben (z. B. MIT, SBI etc.) und ein noch gezielteres Start-up Supportservice wird eingerichtet.

Nächster Halt
Erst vor wenigen Tagen wurde das neueste Reiseziel der Wirtschaftskammer Kärnten bekannt: „Im März 2018 geht es mit dem Schwerpunkt ‚Kommunalwirtschaft‘ nach Rumänien. Wir werden dort vier Tage lang ein intensives Kommunalwirtschafts-Symposium erleben, inklusive umfangreicher Netzwerkzeit für unsere Teilnehmer“, verrät Höfferer, der von der Exportoffensive überzeugt ist: „Wir können stolz sein, kein anderes Bundesland hat eine derart breite Exportunterstützung wie Kärnten.“

 

 

 

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