Retzer Gemüse- und Obst-Delikatessen
 im Glas gehen bis nach Japan

 

erstellt am
04. 12. 17
13:00 MEZ

Retz (nöwpd) - Seit mittlerweile 56 Jahren legt die Familie Neubauer aus Retz mehr als 100 Gemüse- und Obst-Produkte ein und macht sie auch für lange Transportwege haltbar. Jedes Jahr verlassen an die 500.000 Gläser, Beutel und Kübel mit den pikanten und süßen Köstlichkeiten das Weinviertel in Richtung Lebensmittelhandel in Ostösterreich. Beliefert werden Feinkostläden, wie Julius Meinl und Spar Gourmet in Wien, Shop-in-Shop-Konzepte, diverse Bauernmärkte und die regionale Gastronomie. Darüber hinaus führen die Retzer Delikatessen-Spezialisten mit Sitz in der Josef Misson Siedlung 1 auch Lohnverarbeitung für bekannte Premiumlabels, wie das „Schwarze Kameel“ in Wien, durch. Der Exportanteil des Unternehmens beträgt fünf Prozent. Exportiert wird überwiegend nach Deutschland und Tschechien, über einen deutschen Handelspartner aber auch bis nach Japan.

Begonnen hatte alles im Jahr 1961. Da hat Franz Neubauer sen. den Betrieb in der Katastralgemeinde Kleinriedenthal gegründet. Dort bewirtschaftete er auch ein eigenes Gurkenfeld. „Als Ein-Mann-Betrieb kreierte mein Vater eine Rezeptur, die noch heute unserer Marinade als Grundlage dient“, berichtete Franz Neubauer jun. dem NÖ Wirtschaftspressedienst. „Mit einem Traktor und Anhänger sowie einer Landkarte in der Hand, machte sich der Vater auf, um sein Sauergemüse zu vermarkten.“ Nur acht Jahre später übersiedelte Neubauer in das jetzige Areal in Retz, wo er den Betrieb nach und nach ausbaute. 1995 trat der heutige Firmenchef Franz Neubauer jun. in den Betrieb ein, den er zwei Jahre später übernahm.

Mit neun Mitarbeitern verarbeitet Neubauer in der Hauptsaison von Mitte Mai bis Jänner zirka 300 Tonnen Gemüse insbesondere aus den Obst- und Gemüsekulturen in Ostösterreich. Wichtig sind dem heute 45-jährigen Firmenchef die Regionalität der Rohware, das Beibehalten überlieferter Grundrezepte sowie die traditionelle Verarbeitungsmethode. „Bei der Veredelung vermeiden wir bewusst eine Automatisierung. Die meisten Arbeitsschritte erfolgen nach wie vor per Handarbeit“, betont er. „Dadurch hat jedes Einmachglas auch seine eigene Geschichte. Die Chargen sind bei uns gering, und die meisten Produkte werden mehrmals im Jahr frisch veredelt.“

Zweifellos ein großer Vorteil des Betriebes ist die von ihm gepflegte langjährige Geschäftspartnerschaft in der Landwirtschaft und im Handel. „Wir sind Mitglied der Genussregion Retzer Land Kürbis, arbeiten aber auch mit anderen Genussregionen, wie Marchfeld Gemüse, Mostviertler Birne und Bergenzwälder Bergkäse, zusammen. Beziehen kann man unsere Produkte in den regionalen Regalen der Spar-, Merkur- und Billa-Filialen, in vielen Nah & Frisch-Märkten, aber auch in unserer Manufaktur“, teilt Franz Neubauer mit.

Auf die Zukunft angesprochen, meint er, er sei „nach wie vor bemüht, sich von erschwerenden Auflagen und Verordnungen nicht unterkriegen zu lassen und mit der Handwerkskunst des Einlegens die bessere sowie unverzichtbare Alternative zu Industrieprodukten zu sein.“ Spannend wäre auch, sagt er, „die lange Geschichte des Einlegens in der Region in Form einer Erlebnismanufaktur aufzubereiten“. Schließlich sei aus dem Raum Znaim-Retz Anfang des 20. Jahrhunderts die ganze Monarchie beliefert worden. „Ob unser Betrieb auch noch in die dritte Generation geht, hängt allerdings davon ab, welche Wertschätzung künftig die Politik dem Gewerbe entgegenbringt“.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.retzer.at

 

 

 

 

 

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