Europäische Immobilienmärkte im Vergleich

 

erstellt am
29. 11. 17
13:00 MEZ

Wien ist aufstrebend, hinkt aber (noch) etwas hinterher
Wien (pwc) - Die europäische Immobilienwirtschaft geht mit positiven Wachstumsaussichten in das Jahr 2018. Dabei bleibt Berlin auch im kommenden Jahr der wichtigste Markt für internationale Investoren. Wien schafft es hingegen im Gesamtranking nicht in die Top 10, kann zukünftig jedoch weiter auf einen positiven Trend aufbauen. Das zeigen die Kernergebnisse der neuen PwC-Studie „Emerging Trends in Real Estate: Europe 2018“, die am 28. November im Zuge der etablierten Veranstaltung „Immo Talk 2017“ von PwC Österreich gemeinsam mit dem Urban Land Institute in Wien präsentiert wurde.

Wiener Immobilienmarkt: Positiver Trend für 2018
Zum vierten Mal in Folge nimmt Berlin den Spitzenplatz im Städteranking der Emerging Trends ein und baut damit seine Dominanz auf dem europäischen Immobilienmarkt weiter aus. Auf den weiteren Top-Plätzen folgen ex aequo Kopenhagen und Frankfurt sowie München und Madrid. Wien belegt im europäischen Gesamtranking für Immobilieninvestitionen bzw. -entwicklung Platz 13 (Vorjahresvergleich: Platz 14). Hinsichtlich der künftigen Mieten- und Immobilienwertsteigerungspotenziale schiebt sich Österreichs Hauptstadt mit einem 8. Platz (im Vorjahr ebenfalls Platz 14) aber unter die 10 Top-Märkte Europas.

„Obwohl es der Wiener Immobilienmarkt im europäischen Vergleich im Hinblick auf die Kriterien Investment und Development nicht in die Top 10 geschafft hat, lässt sich trotzdem ein positiver Trend für das kommende Jahr erkennen. Neben einem Aufschwung hinsichtlich der Mietentwicklung und der Wertsteigerungspotenziale zeigen das auch die letzten Entwicklungen am Gewerbe-immobilienmarkt: Die Gesamtinvestitionen erreichten im ersten Halbjahr 2017 ca. 2,4 Milliarden Euro und lagen damit um rund 80 Prozent über dem Niveau der letzten sechs Monate des vorangegangenen Jahres. Das betrifft – wie auch in der Vergangenheit – einige sehr große Transaktionen in Wien“, erklärt Wolfgang Vejdovsky, Territory Leader Real Estate bei PwC Österreich.

Stadt-Büros und High-Street-Shops als wichtigste Immobiliensektoren in Europa: Ausländische Fonds haben Appetit auf den österreichischen Markt
Deutsche Fonds waren in Österreich zwei der größten Käufer des Jahres: Allianz Real Estate erwarb zum Beispiel das Bürogebäude The Icon Vienna, während die deutsche Deka das höchste Bürogebäude Österreichs, den DC Tower, übernahm.
„Für 2018 zeichnen sich zentrale Stadt-Büros und High-Street-Shops investitionsseitig europaweit als weiterhin wichtige Immobiliensektoren ab. Logistik-Immobilien stehen aufgrund des immer stärker wachsenden E-Commerce seitens der Investitions- und Entwicklungspotentiale an erster Stelle. Wie wir auch in Wien erkennnen, sind zudem Studentenwohnungen der beliebteste Nischensektor, gefolgt von Hotels und Einrichtungen für ältere Menschen“, so Vejdovsky.

Wachablösung in Europa: Brexit-Folgen machen sich bemerkbar
Die Unsicherheit über den Ausgang der Brexit-Verhandlungen wirkt sich negativ auf das dortige Investitionsklima aus. 80 Prozent der Befragten rechnen mit rückgängigen Immobilienpreisen und einem Rückgang des Investitionsvolumens in Großbritannien. Gleichzeitig gehen fast 70 Prozent davon aus, dass die Investitionen im Rest der EU steigen werden. Vor allem die hohe Aktivität auf den deutschen Immobilienmärkten ist ein erstes Vorzeichen für eine Entwicklung, die im Falle eines „harten Brexit“ ihren Höhepunkt finden könnte.

Wachstumsaussichten 2018: Immobilienbranche vorsichtig optimistisch
Laut den Ergebnissen der Studie ist die Immobilienbranche vorsichtig optimistisch, was ihre Geschäftsaussichten für 2018 in Europa betrifft. Rund die Hälfte erwartet für nächstes Jahr Ergebnissteigerungen. 42 Prozent erwarten grundsätzlich einen wachsenden Konjunkturoptimismus – das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Einstellung spiegelt sich auch in den Antworten der Befragten hinsichtlich ihrer geschäftlichen Sorgen wider: Die Verfügbarkeit von geeigneten Objekten verzeichnete neben steigenden Baukosten am meisten Besorgnis, die Finanzierungskosten hingegen am wenigsten. Nur eine Minderheit glaubt, dass sich das globale Wirtschaftswachstum mittelfristig verschlechtern wird.

Digitalisierung und neue Geschäftsfelder verändern die Immobilienbranche
Die langfristigen Herausforderungen der Immobilienbranche werden – wie in vielen anderen Industrien auch – durch die Digitalisierung getrieben sein. Neue Konzepte wie „Co Working“, „Space-as-a-Service“ oder die Nutzung von Data & Analytics können bestehende Geschäftsmodelle gefährden und alternative Geschäftsmodelle begünstigen. So meinen 85 Prozent der Immobilienmanager, dass fortgeschrittene Methoden zur Datensammlung und -auswertung sowie die Digitalisierung die Investitionsentscheidungen zwischen einzelnen Investitionsobjekten verbessern werden. 62 Prozent gehen davon aus, dass sich klassische Sektorgrenzen, etwa zwischen Wohn-, Gewerbe- und Büroimmobilien, weitgehend auflösen werden, da Mieter oder Inhaber künftig individuelle Nutzungskonzepte verwirklichen möchten.

„Die Immobilienbranche muss sich neu erfinden. Wir sehen schon heute, dass moderne Wohn-, Arbeits- und Geschäftskonzepte häufig von Start-ups und Technologieunternehmen vorangetrieben werden. Unternehmen wie Facebook, Amazon oder Google beginnen damit, eigene Immobilien- oder gar Stadtprojekte zu entwickeln. Sie orientieren sich dabei an den Bedürfnissen der Menschen. Letztendlich ist es nicht nur die Technologie, die den Wandel treibt, sondern es sind soziale Trends und ein sich veränderndes Verhältnis der Gesellschaft gegenüber dem Wohnen und Arbeiten, welche die Zukunft prägen werden“, sagt Experte Wolfgang Vejdovsky.

Über die Studie
Die Studie „Emerging Trends in Real Estate: Reshaping the future. Europe 2018” stellt die mittlerweile 15. Ausgabe der jährlichen Befragung von PwC und dem Urban Land Institute zu Trends und Entwicklungen der Immobilienbranche dar. Für den diesjährigen Report wurden 818 Vertreter diverser Immobiliendienstleister, Investmentfondsmanager, Immobilienentwickler, institutioneller Investoren, Banken und sonstiger Kreditgeber, börsengehandelter Immobilienfonds und Bauträger in Europa befragt.

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